Hörspiel-Paradies (https://www.hoerspiel-paradies.de/index.php)
- Die drei ??? (https://www.hoerspiel-paradies.de/board.php?boardid=11)
--- Bereits erschienene Hörspiele (https://www.hoerspiel-paradies.de/board.php?boardid=17)
---- Hörspiele (https://www.hoerspiel-paradies.de/board.php?boardid=115)
----- 079 - Im Bann des Voodoo (https://www.hoerspiel-paradies.de/thread.php?threadid=772)


Geschrieben von Info-Box am 27.08.2010 um 19:36:

  079 - Im Bann des Voodoo



Erscheinungsdatum: 09.03.98 | Länge: ca. 80 Min. | Buch: André Minninger, Buchvorlage dito | Regie: Heikedine Körting | Ton: André Minninger


Inhalt
Eine Strohpuppe, deren Anblick Herzrasen und Atemnot auslöst, uralte Rituale und magische Kulte und das mitten im sonnigen Kalifornien! Al Parker, der erfolgreiche Musikproduzent, kann darüber nur lachen. Doch dann gerät er selbst in den Bannkreis des Voodoo: die Untoten fordern seinen Tod. Justus, Peter und Bob, die drei Detektive aus Rocky Beach, tun ihr Bestes, aber sie kämpfen gegen einen mächtigen Gegner.


Rollen & Synchronsprecher
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Alan Parker Lennardt Krüger
William Needle Nicolas König
Bart Martin Vandreier
Luke Björn Warns
Frank Boris Lauterbach
Joan Alida Gundlach
Jeffrey Niko Minninger
Hank Harvey Dräger
Billy Sven Stricker
künstliche Stimme Lothar Behrendt
Angestellter in Sauna Jens Herrndorff
Erzähler Matthias Fuchs


Erwähnte Charaktere ohne Sprechrolle
Sax Sandler (Musikagent)
Titus Jonas
Prince (Musiker, reale Person)
Inspektor Cotta





Geschrieben von Mikosch373 am 01.07.2014 um 16:02:

 

Die Folge ist mittelmäßig bis gut, ganz spannend, aber dann eben doch nicht so gut für eine 8. Also gebe ich: 7 von 10.



Geschrieben von Wernerbros am 18.01.2016 um 16:05:

 

Ich habe die Kassette gestern Abend mal wieder hervorgekramt und finde sie eigentlich ganz ordentlich.

Habt ihr gewusst, dass da Fettes Brot eine Sprechrolle hat? Ich habe das gestern zufällig im Booklet gesehen. Happy



Geschrieben von Mangobanane am 09.08.2018 um 15:29:

 

Man nehme:
- ein mystisches Thema namens Voodoozauber
- einen Musikproduzenten, der etwas von Sklavenhaltung versteht und zwischen den Genres je nachdem, was gerade so angesagt ist, hin und her springen kann
- einen Autor, der allen Ernstes der Auffassung ist, Hip Hop Künstler müssen supersüß und wie aus dem Ei gepellt aussehen, damit sie bei der Masse ankommen
- einen nervigen Sprachroboter, bei dem man kein Wort versteht und der 60 Minuten lang der einzige Bezug zum Täter ist und
- 2-3 Kilogramm gähnende Langeweile

Mystische Themen bei DDF, schön und gut. Schade nur, wenn das ausgerechnet das Spezialgebiet jenes Autors ist, der seine Geschichten immer so minimalistisch wie möglich gestaltet und der gleichzeitig meistens/immer darauf verzichtet, an seinen Büchern viel rumzukürzen, egal, ob das der Geschichte helfen könnte oder nicht. In Folgen wie „Insektenstachel“, „Rufmord“ und „Stimmen aus dem Nichts“ funktioniert Minningers Konzept, sogar ganz hervorragend, gerade letztere Folge wird die Top 20 der Rangliste niemals wieder verlassen. Was haben diese drei Beispiele (außer identischem Autor) gemeinsam? Jepp, genau, grandiose Sprecherleistungen, die sie tragen, in erster Linie Judy Winter und Regina Lemnitz, beide dann sogar in Nr. 188 vereint (wenn auch leider ein paar Jahre zu spät), ein Traum.
„Im Bann des Voodoo“ zeichnet sich dagegen eher durch schreiend große Logiklöcher, nervige Figuren und einen dermaßen bescheidenen Storyaufbau aus, dass ich mir beim letzten Hördurchgang geschworen habe, wenn ich nicht irgendwann tatsächlich mal chronologisch durchhöre, dann höre ich Nr. 79 nie, niemals, nirgendwo wieder.
An dieser Stelle ein (zugegeben etwas größeres) Zitat aus der Folgendiskussion auf der RBC, der offiziellen Drei ???-Fanpage (Forum ist nebenbei angeblich aufgrund der neuen Datenschutzverordnung mittlerweile stillgelegt, der hat man hier ja keine große Beachtung geschenkt Zwinker ) von einem User, der mir viel Schreibarbeit abgenommen hat:
„1. Al Parker lässt seine Haustür grundsätzlich offen stehen. Als Luke, Frank und Bart vor der Haustür stehen, ist sie aber verschlossen. Wieso schließt Parker die Tür?
2. Joans Lügengeschichte wird von Bob als genialer Einfall bezeichnet, der logischen Sinn ergeben würde und von den ??? zu Beginn sogar noch geglaubt. Das verstehe ich nicht. Womit genau will man Al erpressen? Damit, dass einer der Wet Boys der Presse gegenüber über seine eigene Haarfarbe gelogen hat? Was hat das mit Al zu tun? Das ergibt überhaupt gar keinen Sinn.
3. Dass Needle die Puppen punktgenau platzieren kann ist hanebüchen. Wie soll das gehen? Die Atemnot setzt immer auf die Sekunde genau dann ein, wenn Al die Puppe sieht. Ich bezweifle zunächst einmal, dass man das Mittel so genau dosieren kann. Außerdem kann Needle wohl kaum voraussehen, in welcher Sekunde (!) Al die Puppe entdeckt. Und sobald die Stiche in der Brust auch nur ein einziges Mal ein paar Sekunden vor dem Entdecken der Puppe einsetzen würden, wäre der gesamte Plan aufgeflogen.
4. Wie genau sieht denn der Plan von Needle aus? Die Geschichte wird doch so entwickelt, dass die ??? denken, Mrs. Stevens versuche für einen großen Unbekannten die wahre Identität der Wet Boys zu ermitteln, weil diesem diese Information fehle, um Al erpressen zu können. Wenn er auf diesem Weg arbeitet, wofür braucht er dann die Voodoo-Puppen? Meiner Meinung nach wurden da zwei Motive und Vorgehensweisen ständig vermischt, sodass das Handeln von Needle im Nachhinein gar keinen roten Faden mehr hat. Entweder er möchte Al mit der Wahrheit über die Wet Boys erpressen, dann braucht er aber die Puppen nicht, um Al an seine „Fehler“ zu erinnern. Denn dann kann er – sobald er das Geheimnis gelüftet hat – auch einfach zu Al gehen und sagen: zahl mir Geld oder ich lasse euch auffliegen. Unter diesem Gesichtspunkt ist es dann aber total blödsinnig von Needle Al Parker am Ende der Geschichte mit dem Schreiben seines Anwalts aufzusuchen, obwohl er die Information noch gar nicht hat. Was verspricht er sich davon? Denkt er Al unterschreibt, wenn er die Puppe zückt und sagt: Guck mal Al, ich habe dir all die Schmerzen zugefügt, also unterschreibe lieber? Dann könnte er auch gleich mit Mord drohen. Selbst wenn Al unterschreiben würde, könnte er doch das Schreiben jederzeit juristisch anfechten, weil er ja genau weiß, dass Needle ein Verbrechen begangen und die Unterschrift von ihm erpresst hat. Die andere Möglichkeit ist, dass Needle von Beginn an nur vorhat, Al mit Hilfe des Zaubers und der verkleideten Mrs. Stevens daran zu erinnern, dass er jemandem großen Schaden zugefügt hat. Dann hätte das Ganze mit der wahren Identität der Wet Boys aber nichts zu tun.
5. Der musikalische Werdegang von Al (von Country zum Hip-Hop während der Discowelle) ist mehr als unglaubwürdig.
6. Die ganze Story um die gedoubleten Wet Boys ist absolut an den Haaren herbeigezogen. Eine Plattenfirma erteilt Sängern eine Absage, weil die dicke Bäuche, Pickel und Tattoos haben? Da würde sich sicher eine Möglichkeit finden lassen, ihre Pickel oder schiefen Zähne durch Makeup oder Besuche beim Zahnarzt zu kaschieren. Und dicke Bäuche (Big, Pun, Fat Joe) oder Tattoos (hat doch jeder 2. amerikanische Rapper) als Argumente zu nennen ist doch totaler Blödsinn. Selbst Justus stellt doch fest, dass die Fotomodelle gar nicht zum Hip-Hop passen, der seine Wurzeln in den ärmeren Stadtvierteln hat. Mal abgesehen davon: wenn die Wet-Boys seit längerer Zeit so erfolgreich sind, werden Luke, Frank und Bart jawohl genug Geld verdienen, um von selbst einen Zahnarzt aufzusuchen. Oder leben die immer noch in der Gosse?
7. Keinem Fan und niemandem im Plattenstudio ist das mit den doppelten Wet Boys aufgefallen? Obwohl die Stimmen komplett anders klingen, das Auftreten nahezu gegensätzlich ist und sie auf der Bühne Playback singen? Also gerade im Hip-Hop lebt ein Konzert doch von spontanen Rapeinlagen. Absolut unglaubwürdig, dass die Wet Boys mit Playback singen in der Branche durchkommen würden und sogar noch beliebt wären.
8. Kann mir jemand erklären, wie genau sich Al und Mrs. Stevens kennengelernt haben und auf das Thema Voodoo zu Sprechen gekommen sind? Das ist jetzt kein Fehler, aber ich verstehe es nicht. Ist sie im Supermarkt zu ihm gelaufen und hat gesagt „Ich kenne mich mit Voodoo-Zauber aus. Werden Sie von so etwas gerade heimgesucht?“. Damit hätte sie sich doch direkt verdächtig gemacht. Kaum zu glauben, dass er selbst das Thema anspricht, denn gegenüber den Leuten in der Sauna sowie Justus, Peter und Bob verschweigt er es anfangs ja auch, so gut er kann. Insgesamt bezeichnet er Mrs. Stevens stets als Nachbarin oder scheint sogar freundschaftliche Gefühle zu ihr zu haben, obwohl er sie quasi gar nicht kennt und sie auch im Laufe des gesamten Hörspiels nichts Positives macht: sie hilft ihm nicht, sie begrüßt ihn nicht. Das Einzige, was sie tut, ist ihm ständig anzukündigen, dass alles noch schlimmer wird und dass er selbst daran schuld ist, weil er jemandem Schaden zugefügt haben muss. Wirkt sehr sympathisch… Insgesamt wirkt das alles sehr wenig durchdacht. Solche Dinge müssen einem Autor doch auffallen, wenn er das Buch oder Hörspiel konzipiert.“ - Zitat Ende.

Und viel mehr braucht man eigentlich nicht hinzuzufügen, außer, dass die ??? freiwillig wie Sklaven Parkers Haushalt machen und ihm erst danach, als alles schön sauber ist, auffällt, dass es ja jemanden gibt, der ein Motiv für den ganzen Zauber hat (Hörer - Mitraten - Fehlanzeige!). Der Anfang hört sich wirklich noch vielversprechend und das Finale geht auch in Ordnung. Der Rest ist katastrophal, weshalb die Folge zweifellos zu den 20 größten Flops der Serie zählt, mindestens 20 Minuten zu lang geht und vor allem deshalb sehr zäh wirkt, weil mit Schauplätzen gegeizt wird. Ein solches Thema hätte man mal völlig anders anpacken sollen.



Geschrieben von Mikosch373 am 11.11.2022 um 15:17:

 

Die drei Fragezeichen - Im Bann des Voodoo (079)

Wieder so eine Folge, die ich gehört und gut bewertet habe, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann. Den Titel finde ich jedenfalls ansprechend und der Text hört sich sehr gut an, besonders Lust auf die Folge macht mir aber das tolle Cover. Das Gesicht ist ausdrucksstark und die roten Augen…

Den Anfang mit Bob in der Sauna finde ich jedoch nur halb gelungen. Die Atmosphäre mit dem Nebel kommt eigentlich ganz gut rüber und auch das Röcheln ist alarmierend, aber die Spannung sinkt viel zu schnell wieder ab und schwenkt dann in normalen Smalltalk um. Das geht besser.

Die mystische Atmosphäre ist dann endgültig vorbei, als Justus, Peter und Bob Alan in seinem Musikstudio besuchen, und er irgendein grässliches Hip-Hop-Zeug abspielt. Also, ich hab mich dabei zwar gegruselt, aber nicht aus den richtigen Gründen. Warum musste das noch gleich gespielt werden?

Bei dem Geplänkel in der Küche, das nach dem Abspielen der grässlichen Hip-Hop-Aufnahme stattfindet, kommen wir aber zu meinem unangefochtenen Highlight der Folge: „Eins, zwei, drei, vier“ kommt von Bob und darauf kommt ganz trocken von Peter: „Zählen kannst du auch!“ LOL

Auch das mit den Wet Boys – was ist das bitte für ein blöder Name? – und der Erklärung, über das große Geheimnis, das Justus, Peter und Bob mitangehört haben, gefällt mir nicht und erinnert mich mehr an eine Die drei Ausrufezeichen-Folge als an eine Die drei Fragezeichen-Folge.

Wie meinem Vorredner sind mir diesmal auch einige Logikfehler aufgefallen, die die Story ebenfalls stören. Das mit der Haustür, die hanebüchene Erklärung mit den Autogrammkarten und das mit den in der perfekten Sekunde einsetzenden Nadelstichen, das sind schon harte Nummern. Nur die Logiklücke mit den Wet Boys ist noch härter. Weinend

Völlig absurd finde ich auch die Szene, in der Justus, Peter und Bob mit Al zusammensitzen und einen süßlichen Geruch wahrnehmen, der sich dann als seine Nachbarin rausstellt. WTF? Und die hat ihr Sprechgerät offenbar NICHT im Körper verbaut, sondern trägt es nur mit sich. Okay…

Überhaupt wirkt die ganze Geschichte wie eine grottige Fanfiction wie es sie zuhauf im Netz gibt. Es wirkt fast, als hätte Minninger sich hingesetzt und einfach drauflos geschrieben und nach jedem Wort eine bunte Pille eingeworfen. Wie konnte ich diese Folge nur mal mit sieben Punkten bewerten?! Erstaunt

Fazit: 1 von 10 Punkten



Geschrieben von HerrSchmeichler am 28.02.2024 um 22:39:

 

Das Cover sticht wirklich heraus, hat irgendwie was Besonderes an sich. Sehr intensiv.

Natürlich liegt hier einiges im Argen. Aber dafür gefällt mir "Fettes Brot" als die ersten (?) Promi-Gäste der Reihe ganz gut, weil sie 1. zu den Rollen passen und es 2. auch naheliegend ist, bei einer Folge mit Musikern solche zu besetzen. (Es ist kein Muss, aber bietet sich halt an.)
Die Geschichte hat natürlich Anleihen an Milli Vanilli (die nur ihres Aussehens wegen zu Popstars wurden und nicht selbst gesungen haben) und der Name "Wet Boys" könnte eine Anspielung auf die Band Wet Wet Wet sein.

Von den Sprechern gefällt mir neben der Stammriege Lennardt Krüger als Alan am besten und Matthias Fuchs als Erzähler ist hier auch besonders gut. Die Szene, in der er beschreibt, wie Bob die Puppe findet, ist durchaus gruselig umgesetzt.

Soundtechnisch möchte ich hier den absolut scheußlichen Ton der Türklingel hervorheben, der sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat.

Ist die Folge perfekt? Nein.
Hat sie Logiklöcher? Ja.
Fühle ich mich trotzdem größtenteils unterhalten? Ja.

5 von 10


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH