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Geschrieben von Info-Box am 05.09.2010 um 17:41:

  061 - und die Rache des Tigers



Erscheinungsdatum: 27.02.95 | Länge: ca. 60 Min. | Buch: André Minninger, Buchvorlage Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer | Regie: Heikedine Körting | Ton: ???


Inhalt
Ein Sprengsatz explodiert während der Einweihungsfeier eines Vergnügungsparks im ehemaligen Zoo von Rocky Beach. Steckt tatsächlich die Bürgerinitiative dahinter, die auf demselben Gelände eine Jugendfarm errichten möchte? Die drei Detektive Justus, Bob und Peter können nicht recht daran glauben und suchen die wahren Hintermänner des feigen Anschlags. Doch erst ein geheimnisvoller Brief setzt die drei ??? auf die richtige Spur und führt sie zum Thron des Tigers. Dort erwartet sie eine gefährliche Überraschung.


Rollen & Synchronsprecher
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Mitchell Milton Holger Mahlich
Morton Andreas von der Meden
Tim Portland Wolfgang Völz
Anne Baxter Janina Richter
Fred Hall Thomas Thomé
Charlie Anne Marr
Clint Adams Hans Hessling
Inspektor Cotta Willem Fricke
Kundin Ursula Sieg
Polizist ???
Protestanten ???
Kundin im Restaurant ???
Kellner Thomas Stein
Erzähler Peter Pasetti


Erwähnte Charaktere ohne Sprechrolle
Bürgermeister
Titus Jonas
Kelly Madigan
Mr Andrews (Bobs Vater)
Royd Schneider





Geschrieben von Maybe am 16.03.2016 um 04:16:

 

Die Folge war durchweg okay,
beginnend mit dem Pommesessen in dem Laden, der vor fünf Jahren eröffnet wurde und den Pommes, die "genauso alt schmecken". Fettes Grinsen
Schnell ist man wieder mitten im Fall und lernt dieses Mal die Leute einer Bürgerinitiative kennen, die ein wenig Stimmung machen.
Am besten fand ich den kleinen Einbruch in der Ekel-Küche und den rauchenden Justus Thumbs Up



Geschrieben von Mangobanane am 09.07.2018 um 13:53:

 

"Und was macht der Tiger?"
"Eeeerrrr stinkt!"


Mit Folge 61 beginnt bei den drei ??? eine neue Ära. 20 anstrengende Folgen, darunter massenhaft Totalausfälle, liegen hinter dem geneigten Hörer. Etwas Derartiges konnte die Serie bis heute zum Glück nicht wiederholen - auch wenn man es seit Folge 180 immer wieder versucht. Ab Folge 57 durften dann nach dem Aus der "Three Investigators" in den USA die deutschen Autoren ran, mit Brigitte-Johanna Henkel-Waidhofer (kurz und einfach: BJHW) allerdings zunächst eine Österreicherin (ganze 16 Fälle lang ununterbrochen bis Folge 72), bei den Fans bis heute nicht gerade beliebt, wobei die Bücher noch grauenhafter sein sollen, als viele der dazugehörigen Hörspiele. Tatsächlich kann ich mich insofern anschließen, dass mindestens "Der verrückte Maler", "Dopingmixer", "Fußball-Gangster" und "Das Geheimnis der Särge" für mich eindeutig zu den schlimmsten Flops der DDF-Historie zählen, wobei ich "Tatort Zirkus" eigentlich noch nie aufmerksam bis zum Schluss durchgehalten habe. 3 der genannten 5 Folgen wurden allerdings von Meistercutter H. G. Francis verskriptet, dem man zweifellos den Erfolg der DDF-, FF- und TKKG-Klassikerfolgen zu verdanken hat. Schade nur, dass er nach dem "Automarder" bei den drei ??? irgendwie keine rechte Lust mehr auf seinen Job hatte (mag auch an den ab diesem Zeitpunkt immer schwächer werdenden Buchvorlagen inkl. Umstrukturierung der Serie zum "Führerschein & Freundinnen"-Konzept ab Folge 47 gelegen haben). Ab der "Rache des Tigers" übernahm also André Minninger, der eine ganz andere Vorstellung von guten Hörspielen hat als sein Vorgänger, was sich ja in erster Linie gleich mal in der Laufzeit der Hörspielfolgen niederschlug (vor allem in der seiner eigenen Folgen...). Und auch wenn man es nicht mehr so recht glauben mag, wenn man sich heutige Veröffentlichungen wie die Folgen 183, 185 oder gar 192 anhört, Minninger war damals eine mehr als glückliche Wahl (ja, okay, ich bin mit dieser Ära bis zum Rechtsstreit zwischen Folge 120 und 121 aufgewachsen, das schwingt da natürlich etwas mit). Er hat es immerhin geschafft, dass ich BJHW "Spuk im Hotel" und "Die verschwundene Seglerin" recht hoch anrechne und auch insgesamt betrachtet machte er damals aus schwachen Geschichten meistens noch gut hörbare Hörspiele.
Insgesamt kann man aber wohl froh sein, dass BJHW den Posten direkt vor Hugenays Rückkehr in "Poltergeist" an André Marx verloren hat.

Woran krankte es bei ihr eigentlich? Am ehesten wohl daran, dass man in den seltensten Fällen wusste, was sie eigentlich mit ihren Geschichten sagen wollte.
Minningers Einstiegsfolge ist eigentlich ein Paradebeispiel dafür, dass man aus unlogischer, wirrer und irgendwie seltsam zusammengeschmissener Kost noch ein Hörspiel machen kann, dass ich mir immer noch ganz gerne anhöre.

Fangen wir doch mal direkt am Anfang an (logisch, hehe, ich weiß!) Wie groß ist das kleine, fiktive Küstenstädtchen Rocky Beach denn eigentlich? Offenbar doch so groß, dass man es vor vielen Jahren immerhin für eine gute Idee hielt, dort einen Zoo hinzubauen, der jetzt durch einen Vergnügungspark ersetzt werden soll. Rocky Beach ist von den Touristenzahlen her also das Mallorca Amerikas.
Außerdem weist der Erzähler (Peter Pasetti, zu diesem Zeitpunkt bereits stark in die Jahre gekommen, macht ständig sehr undurchsichtige Sprechpausen, die danach klingen, als hätte man seinen Text einfach aus früheren Folgen irgendwie zusammengeschnitten) den Hörer eindringlich darauf hin, wie schlecht und ranzig doch die Pommes schmecken (immerhin: Die Cola verkauft Mr. Mitchell Milton (nicht die einzige Folge, bei der BJHW Lust auf überflüssige Alliterationen hatte) dann doch fristgerecht). Das Geschäft läuft natürlich trotzdem... irgendwie.
Gleich darauf: Die Bombe des Richtfestes (wird gefeiert, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet bzw. das Dach erstellt ist, Auszug von Wikipedia, hier liegt nicht mal die Baugenehmigung vor, trotzdem ist der Bürgermeister zugegen. Aha!). Justus wird leicht verletzt. Alle anderen gar nicht. Nicht mal Mr. Milton, der direkt vor der Bombe stand, als sie hochging. Der Sinn und die Logik dahinter erschließen sich mir irgendwie nicht.
Später: Justus, der von Rocky Beach nach Los Angeles laufen will. Vollkommen freiwillig, denn es ist ja nicht weit. Viel Spaß dabei.
Kurz danach gibt es auch schon die Erklärung für die ranzig schmeckenden Pommes - denn nicht nur die sind schlecht, sondern auch der ganze Fleischvorrat Miltons in der Kühlkammer, in der die Detektive eine satte Viertelstunde ausharren. Ein Wunder, dass sich im Laufe der Folge niemand von ihnen übergeben muss.
Es folgt der nächste Tag, der so ereignisreich ist, dass einmal Justus und einmal Peter im Laufe des Tages Dinge vom Vortag erwähnen, die sie auf "vorgestern" datieren. Da muss ich wohl irgendwas nicht mitbekommen haben.
Justus raucht, um an Fingerabdrücke zu kommen. Dass er die ganz einfach über die angefasste Visitenkarte erhalten könnte, darauf kommt er nicht. Natürlich nicht, denn wir brauchen ja die Moralkeule "Fangt nicht an zu rauchen, Kinder!".
Als die drei ??? später bei Anne Baxter einsteigen (müsste die erste Erwähnung des Dietrichs in der Serie sein, wenn ich mich nicht stark irre), kommt dann gleich noch ein Rätseltext dazu. Kann man ja irgendwie immer mal bringen. Der Zweck dieses Textes - Anne in den Tigerkäfig zu locken - ist nur eine der Merkwürdigkeiten/Absurditäten bzgl. der Auflösung.
Zum Schluss decken die Detektive nämlich noch ein weiteres Verbrechen auf, indem sie eine Geldfälscherwerkstatt finden. Warum, wieso und weshalb und wozu überhaupt, keine Ahnung. Bombe, Vergnügungspark und Gammelfleisch reichten wohl nicht. Dass Portland, Miltons Geschäftsführer und Urheber dieser Werkstatt gleich darauf durchblicken lässt, er wisse von dem Gammelfleisch, lässt die nächtliche Szene mit dem schön durchgekühlten Kotelett jedenfalls in einem ganz neuen Licht erscheinen. Ein Vergiftungsversuch an einem Komplizen, der Skrupel hat, einen vierfachen Mord zu begehen? Werden wir wohl nie erfahren. Wozu Fred Hall gebraucht wird, wohl ebenfalls nicht. Der kann ja nicht mal ordentliche Bomben basteln. Und der Teil mit dem Tiger ist zu guter Letzt wohl erst nachträglich eingefügt worden, weil der ausgedachte Titel ja doch zumindest für ein, zwei Sekunden passen soll. Ist aber ja keine Seltenheit (Pfad der Angst, Tuch der Toten).
Wer nach dem Konsum dieser Folge keine Fragen mehr hat, bei dem wird das ab dieser Folge neue Konzept von A. Minninger voll und ganz funktioniert haben. Bei mir immerhin so gut, dass es mindestens für eine glatte Schulnote 3 reicht. Die Folge ist Brunz, aber man kann sie ertragen, immer mal wieder hören und sich am titelgebenden Kultsatz erfreuen.

"Und was macht das einstige Flagschiff EUROPAs im Jahr 2018?"
"Eeeeessss sinkt!"



Geschrieben von Mikosch373 am 30.10.2022 um 12:54:

 

Die drei Fragezeichen - und die Rache des Tigers (061)

Den Titel finde ich interessant und der Klappentext hört sich super an. Bemerkenswerter finde ich aber das Cover: Obwohl ich die Folge nie gehört habe, ist dieses Cover eines der ersten, das mir in den Sinn kommt, wenn ich an die drei Fragezeichen denke. Außerdem finde ich es cool, dass Tiger und Mensch ineinander wachsen.

Ein schlechtes Restaurant, ein neuer Vergnügungspark und ein vermeintlicher Anschlag auf den Besitzer. Durch all diese Dinge starten wir atmosphärisch stark und mit Spannung in die Folge. Danach flacht die Spannung allerdings etwas ab, auch wenn die Durchsuchung des Restaurants und die anschließende Flucht natürlich wieder spannender sind.

Dann folgen wieder ein paar unspannendere Stellen, aber das nächtliche Stöbern im Zoo ist wieder sehr atmosphärisch und spannend erzählt. Insgesamt finde ich den Fall also dennoch gelungen. Auch das Auftreten zahlreicher bekannter Sprecher:innen ist natürlich als Plus anzusehen.

Fazit: 7 von 10 Punkten


@Mangobanane

An deiner Bewertung ist schon was dran, ein paar der Sachen sind mir auch aufgefallen… LOL



Geschrieben von hörspielfan am 30.10.2022 um 19:05:

 

Beim Scrollen bin ich echt hier gestolpert, weil ich diesen Titel eher mit einem Boxkampf aus den 90ern assoziiere und daran denken musste LOL


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