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Geschrieben von Info-Box am 16.05.2019 um 14:41:

  199 - und der grüne Kobold




Geschrieben von Mangobanane am 17.05.2019 um 18:20:

 

Vorwort: Die Schritte Richtung 200 werden immer kleiner und jetzt ist es fast geschafft. Wohl ein Grund für Minninger & Körting, den Aufwand für die Umsetzung der Bücher unmittelbar vor diesem Meilenstein phasenweise zu reduzieren, mal mehr (Legende der Gaukler, Bann des Drachen), mal weniger (Geheimnis des Bauchredners). Denn selbst die kritischen Fans halten natürlich mindestens noch bis zu „Feuriges Auge“ durch. Die Buchvorlage zum „grünen Kobold“ las sich flüssig und bot einen vollkommen soliden, schlüssigen wie flüssigen Fall, dem lediglich ein paar Spannungsmomente mehr nicht geschadet hätten. Wie sieht’s mit dem Hörspiel aus?

Inhalt: Tante Mathilda hat im veganen Hotel Lakshmi eine unangenehme Begegnung mit einer grünen Kreatur mit pochendem Herzschlag. Grund genug, den Aufenthalt im Hotel vorzeitig abzubrechen - für die drei ??? hingegen ist das ein Anlass, sich in das Anwesen einzuquartieren und eine logische Erklärung zu finden...

Meinung: Zugegeben, originell klingt der Plot wahrlich nicht. Und die Geschichte selbst ist dann auch nichts, was es noch nie gab. Aber - ist es denn die Möglichkeit - endlich wird die Hörspielumsetzung eines guten Buches der Vorlage zu einem verblüffend hohen Prozentsatz gerecht. Es gelingt hier sogar richtig gut, alte Zutaten mit einigen unverbrauchten Ideen neu zu vermischen. Die Schere ist ebenso faszinierend gut angesetzt worden, kleinere, wenig relevante Nebengeschichten sind rausgefallen und die Langatmigkeit ist ebenso trotz der Länge von 75 Minuten beim Vorgänger geblieben und nicht auf diese Folge übergesprungen, mir fehlt gerade mal eine Szene aus der zweiten Hälfte. Und trotz der kleinen Kürzungen ist die Folge zumindest wenn man sie während einer anderen Beschäftigung hört, immer noch enorm komplex und nicht leicht zu durchschauen. Dass es dann - wie es bei Herrn Sonnleitner leider doch des Öfteren der Fall ist - auch nicht an einer völlig abstrusen Auflösung scheitert, sondern diese ziemlich glaubhaft und zufriedenstellend ist, darf man dann als Sahnehäubchen betrachten. Einfach eine runde Sache, in der Form selten geworden bei den drei ???.

Die Sprecherliste ist angenehm auf alle relevanten Personen zugeschnitten, sodass auch eigentlich niemand zu blass bleibt. Sehr schön ist ein Wiederhören mit Werner Cartano (Spencer), der bei den Fünf Freunden immer mal wieder als Bauer Green zu hören ist, er geht inzwischen auf die 90 zu und liefert dennoch eine starke Leistung ab!
Henrike Fehrs (Elodie) ist nach der letzten Trilogie „Schattenwelt“ (175) mal wieder bei den drei ??? zu hören und hat hier einen deutlich angenehmeren Charakter erwischt, auch wenn sie hier kurioserweise wieder etwas jünger klingt, als 2015 in der Rolle der plappernden Studentenanwärterin Samantha. Mir ist sie noch immer vor allem durch ihre sehr sympathische Leistung als „Shirley Holmes“ in der 40. Fünf-Freunde-Episode in Erinnerung.
Nachdem Udo Schenk schon in den aktuellen Veröffentlichungen bei TKKG und Fünf Freunde zu hören war, ist er nun auch hier dabei, sticht aber überraschenderweise als Mr. Rubberwood fast gar nicht hervor, ganz im Gegensatz zu seinen Rollen bei TKKG 209 und FF 131. War das übrige Ensemble zu dominant?
Weitere Sprecher sind u. a. Heidi Berndt, die als Patricia Grover eine absolut überzeugende Figur macht, Gernot Endemann als interessanterweise im Gegensatz zur Buchvorlage leicht gereizt agierendem Hotelbesitzer, der laut Tante Mathilda ein unmögliches Verhalten an den Tag gelegt hat (wohingegen der Hotelier im Buch absolut freundlich und mitfühlend war) und natürlich Karin Lieneweg als Tante Mathilda, die den Fall ins Rollen bringt, als einziges Urgestein außerhalb der Hauptsprecher noch dabei ist und wieder deutlich besser spielt als in Folge 195 „Im Reich der Ungeheuer“.
Erzähler Axel Milberg ist ebenso wieder viel besser drauf als zuletzt und zum ersten Mal sind mir die stimmlichen Ähnlichkeiten sowohl zum Peter Pasetti der ersten Folgen als auch zu dessen Matthias Fuchs wirklich bewusst geworden, seine Stimme ist quasi eine Mischung daraus und das gefällt mir aktuell gut. Die Hauptsprecher agieren auf solidem Niveau, wobei auffällt, dass Wawrczeck und Fröhlich die kleinen Humorelemente gelungener spielen als Rohrbeck, dem das nicht zum ersten Mal deutlich schwerer fällt.

Auch bezüglich der Atmosphäre will ich gar nicht groß Kritik üben. Zwar läuft die Folge einmal kurz Gefahr, sich in einem Trialog der Hauptsprecher leicht zu verlieren, aber ansonsten gibt es genug Szenenwechsel und durch das Setting auch keine ellenlangen Laberszenen in der Zentrale. Lediglich die Begegnungen mit dem Kobold hätten wirklich spannender ausfallen können, er wird leider tatsächlich eher als Aufhänger benutzt, auf den Autor Sonnleitner ziemlich schnell nicht mehr viel Lust hatte. Immerhin wird das nicht so plump aufgelöst wie in „Phantom aus dem Meer“ (171) oder „Geist des Goldgräbers“ (177). Schade übrigens, dass man die Gelegenheit nicht nutzt, sich von der Buchvorlage zu lösen und Tante Mathildas Begegnung mit dem Kobold live in Szene zu setzen. Aber da erwarte ich vielleicht einfach zu viel.
Die Musik ist passend, nervt nicht und wird auch gut innerhalb der Szenen platziert. Dabei greift man wenig überraschend auf neue und neuere Musikstücke zurück.

Insgesamt bin ich mit der Vertonung von Folge 199 sehr zufrieden. Dass die spannenden Momente etwas rar gesät sind, wird durch die jederzeit interessante Geschichte mit gelungen gezeichneten Charakteren und eine gute, solide Hörspielbearbeitung ausgeglichen. Man sollte der Episode allerdings schon ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit entgegenbringen, um gut folgen zu können, fürs Nebenbeihören ist der „grüne Kobold“ nichts. Die Tendenz geht klar zur 2+ und die Gesamtnote für den 190er-Block zieht Folge 199 auf jeden Fall nochmal nach oben, bis auf die Folgen 196 und 197 war nichts Starkes dabei. Das lässt hoffen, dass Folge 200 genauso kein absoluter Reinfall wird, wie es vor allem „Die Legende der Gaukler“ (198) und „Im Bann des Drachen“ (192) zuletzt waren. An der Buchvorlage sollte es dieses Mal definitiv nicht scheitern.
Freuen darf man sich übrigens auch auf die nächste Veröffentlichung aus der zweiten Planetariumsstaffel - „Das versunkene Schiff“, André Marx’ damals nicht veröffentlichter Erstling erscheint nämlich nur drei Monate nach seinem aktuellen Werk als Hörspiel und ist zur Abwechslung mal nicht von Dauer-Skriptautor André Minninger bearbeitet worden. Man darf also durchaus gespannt auf das Resultat sein.



Geschrieben von Dominik am 17.06.2019 um 15:47:

 

Mir hat dieses Hörspiel relativ gut gefallen, auch wenn ich mir mehr Grusel-Elemente bzw. Spannung gewünscht hätte. Der Fall an sich ist gut, es gibt einige Verzweigungen und die Atmosphäre stimmt größtenteils, bis auf den angesprochenen nicht vorhandene Grusel. Die Sprecher waren nicht alle mein Ding, aber dennoch solide. Es gibt von mir eine 3+

7/10 Punkten



Geschrieben von Basti am 17.06.2019 um 16:57:

 

Dem kann ich mich anschließen. Der Grusel- oder Spurkfaktor ist hier gar nicht vorhanden. Hätte man bei dem Titel (und Cover) gar nicht erwartet.
Find ich grundsätzlich nicht sooo schlimm, da so Gruselfolgen meistens nicht sonderlich spannend sind (für mich).

Der Fall an sich ist ok, aber beim ersten Mal hören fand ich es doch etwas verworren alles... Vielleicht nicht richtig zugehört, bin häufiger mal abgeschwiffen. Rotwerd

Die Auflösung ma Ende war dann ganz nett.



Geschrieben von Ben am 24.11.2019 um 11:57:

 

Die drei Detektive haben sich aber ganz schön angestellt mit dem veganen Essen... Facepalm Besonders der ungewöhnliche Einstieg mit Tante Mathilda ist mir positiv in Erinnerung geblieben. In der Tat hätte die Kulisse deutlich mehr Grusel zugelassen.



Geschrieben von Sepithane am 18.02.2020 um 15:42:

 

Finde die Folge ganz Unterhaltsam. Mag es, wenn die drei ??? in alten Hotels ermitteln. Der Fall ist ok, fand es aber manchmal etwas verwirrend. Die Auflösung gefällt mir ganz gut , ist irgendwie mal was anderes. Atmosphäre ist ok, auch mir fehlte aber Grusel und Spukatmosphäre.Von den Sprechern gefällt mir Udo Schenk am Besten, mag es , wenn er in Hörspielen mitspricht.



Geschrieben von Serienfan am 09.03.2020 um 22:54:

 

Für diese Folge habe ich mehrere Anläufe gebraucht. Ist eben unglücklich, wenn man mitten in der Folge abbricht, weil man gerade keine Zeit hat, weiter zu hören und dann erst nach einiger Zeit wieder einsteigt. Heute ist es mir aber gelungen, die Episode einmal durchzuhören. Und wie ihr anderen auch finde ich die Folge sehr solide und unterhaltsam.

Der Einstieg mit Tante Mathilda ist schon mal ganz nett, auch wenn wir die Begegnung mit dem Kobold leider nicht live erleben konnten. Dann das Hotelsetting. Verliebt Ich liebe sowas. Dann noch Geheimgang und so. Happy Selbst die Länge des Hörspiels kann man hier ausnahmsweise verzeihen. Die Auflösung ist ok, wenn es evtl. auch schöner gewesen wäre, den Kobold in seinem Element zu überraschen.

Udo Schenk höre ich auch absolut gerne. Thumb Up 2



Geschrieben von Mikosch373 am 07.02.2023 um 14:10:

 

Die drei Fragezeichen - und der grüne Kobold (199)

Der Titel klingt interessant, das Cover ist sowohl vom Motiv und der Zeichnung, als auch von den Farben sehr schön und der Klappentext hört sich großartig an. Den Anfang sehe ich etwas kritisch. Eigentlich finde ich die Idee mit dem Videoabend toll und er leitet auch schön über zu dem Spukhotel. Allerdings hätte man die Sichtung des Kobolds auch direkt erzählen können.

Und Titus‘ Reaktion auf den kleinen Videoabend von Justus finde ich etwas übertrieben. Die haben da weder Pornos geguckt noch war das eine rauschende Party. Ein paar Chips auf dem Boden sind jetzt wirklich nicht der blanke Horror! Die Szene in der Zentrale ist aber lustig. Justus kann also doch klare Anweisungen geben, ohne zu schwafeln! Fettes Grinsen

Das Hotel könnte ein wenig schöner beschrieben sein, ansonsten mag ich die Ankunft dort und die Übernahme des Falls aber. Dass Peter veganem Essen so ablehnend gegenüber steht, verstehe ich nicht. Außerdem hätte ich es schöner gefunden, wenn noch ein bisschen mehr rausgekommen wäre, dass veganes Essen echt lecker schmecken und auch aussehen kann.

Den ganzen Familienkram, um es mal mit Parker Mayfields Worten zu sagen, finde ich sehr spannend und ein Hotel mit Geschichte ist immer atmosphärischer als eines ohne. Die Musik, die während der Szene mit Parker läuft, finde ich auch atmosphärisch, manchmal aber auch ein bisschen zu aufdringlich. Sie lenkt ein bisschen vom Gesagten ab.

Die Szene im Weinkeller finde ich sehr schön. Das Geflüster, die klappernden Flaschen und der Geheimgang hinter dem Weinregal sorgen für eine sehr schöne Atmosphäre.

Dass Elodie etwas mit der Auflösung zu tun hat, ist durch ihren prominenten Auftritt am Anfang klar, aber wie genau, habe ich nicht kommen sehen. Auch das mit der Executive Order und der Weltwirtschaftskrise gefällt mir gut. So ist die Auflösung zwar klassisch, aber auch ein bisschen originell. Wer aber der grüne Kobold ist und warum, mag ich nicht so sehr. Das fördert das Klischee, dass Veganer nicht glücklich oder ehrlich mit ihrem Lebensstil sind, und passt für mich auch nicht zu (Achtung, Spoiler!) Mrs. Grover.

Insgesamt erfüllt die Folge leider nicht die Erwartungen, die ich an sie hatte. Die Story ist schon spannend und gefällt mir in weiten Teilen. Allerdings vermisse ich den Grusel, den das Cover und der Klappentext ausdrücken, ein bisschen Atmosphäre und wie gesagt bin ich nicht ganz so begeistert von Mrs. Grover.

Bei den Sprechenden habe ich mich sehr über Udo Schenk gefreut, Gernot Endemann konnte mich nicht überzeugen. Axel Milberg finde ich immer noch gut, dem Klappentext hat er sehr viel Atmosphäre verliehen. An ihn gewöhnt habe ich mich aber noch nicht. Thomas Fritsch ist einfach zu sehr in meinem Kopf und meinem Herz eingebrannt.

Fazit: 7 von 10 Punkten



Geschrieben von HerrSchmeichler am 06.10.2023 um 21:36:

 

Diese Folge fällt für mich in die Kategorie "Starker Einstieg, solide Mitte, enttäuschendes Ende".
Die ganze Ausgangssituation (Matilda sieht nachts auf der Dachterrasse des Hotels eine koboldartige Gestalt und bricht darum umgehend den Hotelaufenthalt ab) ist wirklich toll und mal ein neuer Einstieg in einen Fall. Schade, dass Matilda und Titus danach nicht mehr in der Folge vorkommen.
Das Hotel ist an sich ganz gut dargestellt bzw. durch die Schilderungen des Erzählers kann man es sich ganz gut vorstellen. Nur ein paar mehr Gäste hätte es für meinen Geschmack schon geben dürfen - und wenn man sie nur im Hintergrund hört oder jemand mal fragt, wo es denn zum Meditationsraum geht. Auch die Hintergrundgeschichte des Hauses und Dwight Mayfield ist recht interessant und die geschichtlichen Zusammenhänge gefallen mir auch.
Die Sichtungen des Kobolds sind leider wenig schaurig oder atmosphärisch umgesetzt. Da wäre mehr drin gewesen. Die Motivation des Kobolds ist zudem leider nicht schlüssig, sondern eigentlich ziemlich lachhaft. Es hat für mich nicht zusammengepasst.

Die Sprecher sind solide, aber einzelne von ihnen haben mich leider nicht so überzeugt. Ich hatte teilweise auch das Gefühl, dass manche Sprecher in einem anderen Studio aufgenommen wurden, weil der Sound nicht durchgängig gleich zu sein schien, vor allem bei Werner Cartano als Spencer.

Abschließend noch eins: Ich bin zwar kein Veganer, aber dennoch nervt es ein wenig, wie abwertend hier mehrfach über diese Lebensweise geredet wird. Es trägt nicht wirklich etwas zur Geschichte bei und wäre darum nicht notwendig gewesen. Jeder soll doch machen, was er für richtig hält, solang niemand dabei zu Schaden kommt.

Ich schwanke zwischen 5 und 6 Punkten, aber da die Folge für mich persönlich eher nicht zu denen gehört, die ich zukünftig noch öfters hören werde, werden es...

5 von 10 Punkten


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