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Geschrieben von Mangobanane am 11.01.2024 um 10:32:

 

Benjamin Blümchen 004 - in Afrika

"Herr Tierlieb, Herr Tierlieb, wo kommt Benjamin hier?"
"Ja... wo komm' ich her?"
"Äh ja, von draußen."

So, Folge 4 ist die erste Premiere für mich, die hab ich noch nie gehört (bei Bibi verhält es sich witzigerweise genauso).

Erstmal: Schon wieder Präteritum. Komischerweise stört es mich hier nicht so sehr wie bei Kampf dem Lärm, vielleicht habe ich mich einfach sehr schnell dran gewöhnt, auch wenn ich natürlich weiß, dass das bald wieder umschwenkt. "So blamieren hatte er sich nicht wollen" ist aber definitiv einer der bescheuertsten Sätze überhaupt.

Otto hat Bock auf Urlaub und quatscht Benjamin so lange zu, bis der ganz wuschig im Kopf ist und auch Bock auf Urlaub hat. Herr Tierlieb zeigt sich spendabel (das eingenommene Geld aus Folge 2 scheint ja doch ein Weilchen gereicht zu haben und Benjamin hat ja immerhin seine Tür verschont) und findet die Idee auch ganz knorke. Ottos Eltern sind auch voll dafür und so fahren Benjamin und Otto das erste Mal gemeinsam in den Urlaub.

Ich finde die Idee der Folge sehr spannend. Vielleicht kommt sie etwas früh in der Serie und wäre 30 Folgen später vermutlich schon anders angegangen worden, trotzdem war ich sehr gespannt.

Komisch finde ich, dass der Erzähler meint, Benjamin könne die Elefantensprache überhaupt nicht mehr. Im Doppelgänger unterhält er sich aber in der Elefantensprache und beim weißen Elefanten mit ziemlicher Sicherheit auch.

Otto ist ziemlich seltsam drauf hier, er redet permanent so, als wolle er Benjamin durch die Hintertür loswerden und in Tansania in freier Wildbahn zurücklassen. "Du bist ja gar kein richtiger Elefant mehr" - "ICH will eine Limo! Echte afrikanische Elefanten trinken Wasser!" - "DIR darf hier nicht unheimlich sein!" - "So was will ein richtiger Elefant sein!" - "Du wolltest ein richtiger afrikanischer Elefant sein! Jetzt sei auch einer!" - Junge, was hat man ihm denn hier gegeben? Irgendwann macht sogar Nottke mit und nennt Benjamin einen "verwöhnten, verhätschelten Elefant". Puh, das ist wohl in der Summe fast schon so was wie eine versteckte Form von Rassismus... wäre mir nicht aufgefallen, würde man nicht immer wieder darauf herumtrampeln. Endgültig vorbei ist es dann bei Ottos "Vielleicht schmeckt Elefantenfleisch ganz lecker." Der hat doch nicht mehr alle Zacken auf der Krone. Immerhin hier wehrt sich Benjamin mal passend und schießt gegen Ottos Meerschweinchen.
Aber Otto ist trotzdem noch nicht fertig: "Klar freust du dich wie verrückt, dass die anderen sich freuen!" - Eh, darf Benjamin das vielleicht noch selber entscheiden?
"Soll ich eine Rede halten?"
"Öh, von mir aus. Versteht dich ja doch keiner." - Danke Otto, haben wir das auch geklärt.
Und als Rache für den abgebrochenen Urlaub ist das Erste, was Otto über Benjamins Abenteuer der Presse gegenüber einfällt: "Durchfall hat er gehabt - und vor einem winzig kleinen Gnu ist er ausgerissen!" Otto, halt einfach die Klappe. Schade, dass da keine Löwen waren, die dir mal was hätten beibringen können. Es sei Benjamin gegönnt, dass er am Ende ein wenig übertreibt.

Benjamin kann einem hier schon richtig leidtun, sein einziger bekannter Begleiter weist ihn permanent garstig zurecht und als er Durchfall bekommt (ob man das heute nochmal bringen würde?), wird er im Kollektiv ausgelacht. So ein dummer Elefant, kann nach 10 Jahren im Zoo nicht in der Wildnis zurechtkommen, also echt! Dann werden ihm auch noch sehr überhebliche Träume zugeschrieben und weil Otto nicht einsieht, seinen Urlaub abzubrechen, spricht er ein Machtwort.
Die Wilderer-Szene gibt mir zunächst sehr starke Bambi-Vibes und wird dann genutzt, um noch ein bisschen witzig sein zu können, was bei mir aber so gar nicht ankommt. Hat man wohl gemacht, weil sonst niemand in Afrika mit Benjamin und Otto Deutsch spricht, was einerseits natürlich realistisch ist (wobei es ja auch deutsche Kolonien in Afrika gab), hier aber dazu führt, dass der Ausflug recht eintönig ausfällt, weil sich einen Großteil der Zeit nur Benjamin und Otto unterhalten. Der Erzähler unterstreicht dann am Ende auch nochmal, wie blöd Otto es findet, dass Benjamin keinen Bock mehr hat. Spannend an dieser Stelle der Vorgriff auf Folge 17 (!) - dabei sind Benjamin und Otto ja dazwischen auch nochmal im Urlaub.

Nachdem es in Folge 3 schon eher nach Töröö klang, geht es hier wieder zum Tröröö, um am Ende wieder zum Töröö zu schwenken. Dass Benjamin Pfefferminztee mag, ist mir neu, kommt das noch irgendwo vor?

Zusammengefasst muss ich leider sagen, mit jeder Minute habe ich mehr und mehr darüber nachgedacht, die Folge abzubrechen. Otto ist hier absolut fürchterlich, Benjamins Suche nach seinen Wurzeln klingt auf dem Papier spannend, ist aber von Anfang an darauf ausgelegt, ihn zur Aussage zu bringen, dass er nicht nach Afrika passt (also die Botschaft der Folge verstehe ich durchaus, sie wird aber mit ziemlich fragwürdigen Methoden transportiert) und so wird die Idee einfach völlig verschenkt.

Ich habe überlegt, einen zweiten Punkt für die Idee an sich zu spendieren, mich hat aber im Endeffekt so viel aufgeregt und gelangweilt, dass ich hier tatsächlich nicht mehr als die Mindestpunktzahl vergebe. Es muss jetzt schon sehr viel falsch laufen, damit Bibi dieses Freilos nicht nutzen kann.

1/10



Geschrieben von Basti am 12.01.2024 um 10:31:

 

Zitat von Mangobanane:
Erstmal: Schon wieder Präteritum. Komischerweise stört es mich hier nicht so sehr wie bei Kampf dem Lärm, vielleicht habe ich mich einfach sehr schnell dran gewöhnt, auch wenn ich natürlich weiß, dass das bald wieder umschwenkt.

Tatsächlich ist mir das früher nie aufgefallen, habe das erst hier im Forum irgendwann mal bemerkt.
Aber mir ist bei Folge 6 aufgefallen, dass da auch gemischt wird. Also manches wird im Präteritum erzählt, manche Szenen dann aber wieder im Präsens. Habe es jetzt aber nicht aufgeschlüsselt, ob es da einen sinnvollen Zusammenhang gibt. Rotwerd

Zitat von Mangobanane:
Ich finde die Idee der Folge sehr spannend. Vielleicht kommt sie etwas früh in der Serie und wäre 30 Folgen später vermutlich schon anders angegangen worden, trotzdem war ich sehr gespannt.

Ja, ziemlich sicher, wäre sie 30 Folgen später anders verlaufen, das glaube ich schon.

Zitat von Mangobanane:
Komisch finde ich, dass der Erzähler meint, Benjamin könne die Elefantensprache überhaupt nicht mehr. Im Doppelgänger unterhält er sich aber in der Elefantensprache und beim weißen Elefanten mit ziemlicher Sicherheit auch.

Tatsächlich versteht er sogar in Folge 9 schon die Elefantensrpache.
Aber die Frage ist ja dann, ob der Fehler hier oder in den zukünftigen Folgen zu suchen ist.
Oder aber eher, ob er sich die Elefantensprache im Laufe der Zeit wieder angeeignet hat.

Zitat von Mangobanane:
Otto ist ziemlich seltsam drauf hier, er redet permanent so, als wolle er Benjamin durch die Hintertür loswerden und in Tansania in freier Wildbahn zurücklassen. "Du bist ja gar kein richtiger Elefant mehr" - "ICH will eine Limo! Echte afrikanische Elefanten trinken Wasser!" - "DIR darf hier nicht unheimlich sein!" - "So was will ein richtiger Elefant sein!" - "Du wolltest ein richtiger afrikanischer Elefant sein! Jetzt sei auch einer!" - Junge, was hat man ihm denn hier gegeben? Irgendwann macht sogar Nottke mit und nennt Benjamin einen "verwöhnten, verhätschelten Elefant". Puh, das ist wohl in der Summe fast schon so was wie eine versteckte Form von Rassismus... wäre mir nicht aufgefallen, würde man nicht immer wieder darauf herumtrampeln.

Also wo man hier irgendwie Rassismus sehen will, ist mir schleierhaft. Rotwerd
Ich denke, es ist eher so zu sehen, dass Zoo-Elefanten eben doch was anderes sind als Elefanten in freier Wildbahn. (Was ja übertragbar auf nahezu sämtliche Tierarten ist)
Das wird ja von Zookritikern auch so gesagt, dass die Tiere, die wir hier im Zoo sehen im Grunde wenig bis nichts mit den Tieren in freier Wildbahn gemeinsam haben. (Vom Verhalten her)
Und darauf spielt das ganze doch an, und das ist doch durchaus auch schlüssig und verständlich.

Zitat von Mangobanane:

"Soll ich eine Rede halten?"
"Öh, von mir aus. Versteht dich ja doch keiner." - Danke Otto, haben wir das auch geklärt.
Und als Rache für den abgebrochenen Urlaub ist das Erste, was Otto über Benjamins Abenteuer der Presse gegenüber einfällt: "Durchfall hat er gehabt - und vor einem winzig kleinen Gnu ist er ausgerissen!" Otto, halt einfach die Klappe.

Also ich fand das immer ganz witzig. Rotwerd Fettes Grinsen



Zitat von Mangobanane:
Es sei Benjamin gegönnt, dass er am Ende ein wenig übertreibt.

Ich bin gerade mal auf die Idee gekommen, das, was Benjamin da sagt, übersetzen zu lassen. Fettes Grinsen

Also, er sagt ja folgendes:
Tschakula tschasubuhi.
Paka zagapi.
Tafadali, Tuma, Barua, Tsungamahali, Nitakopaka.

(Schreibweise steht so im KI-generierten Transkript)

Wenn man Tsungs mahali auseinanderschreibt, gibt mir der Google Übersetzer auch eine Übersetzung aus dem Suahelischen. Fettes Grinsen

Frühstück essen.
Wie viele Katzen?
Bitte, senden Sie, Brief, behalten Sie einen Platz, ich werde malen.


Naja... Fettes Grinsen

Zitat von Mangobanane:
Spannend an dieser Stelle der Vorgriff auf Folge 17 (!) - dabei sind Benjamin und Otto ja dazwischen auch nochmal im Urlaub.

Oh, an welcher Stelle denn?

Zitat von Mangobanane:
Dass Benjamin Pfefferminztee mag, ist mir neu, kommt das noch irgendwo vor?

Also Pfefferminztee wird noch in den Folgen 33, 61, 72, 153 und in drei Gute-Nacht-Geschichten erwähnt.

In Folge 33 trinken Benjamin, Otto und Kiki Pfefferminztee im Heu, während Karl die Eier kocht.
In Folge 61 bekommt der kranke Otto von Benjamin Pfefferminztee mit Zitrone und Honig.
In Folge 72 schlürft Benjamin zusammen mit Bino Pfefferminztee.
In Folge 153 kochen sie am Ende Pfefferminztee.

In GNG 2 schlägt Benjamin vor, Pfefferminztee zu kochen (auch hier ist Gewitter Fettes Grinsen )
In GNG 4 hat Herr Tierlieb für Benjamin und Otto Pfefferminztee gekocht.
In GNG 20 kocht Benjamin für die kranke Kordula Krokodil einige Kräutertees, unter anderem auch Pfefferminztee.



Geschrieben von Mikosch373 am 12.01.2024 um 10:35:

 

Zu dem Präteritum: Das ist bei den GNG-Geschichten anfangs auch, wenn ich mich richtig erinnere.



Geschrieben von Basti am 12.01.2024 um 11:36:

 

Ergänzen doch:
Benjamins Großeltern hierßen ja "Ua Dogo", was zu Deutsch "kleine Blume" heißt.
(Ua ist die Blume, dogo bedeutet klein)

Da das Dorf Amanidogo heißt und es fiktiv ist und da ja auch dogo drin steckt, wollte ich mal schauen, was das denn übersetzt heißt.
Amani ist Frieden.

Also kleiner Frieden? Wenig Frieden? Klingt nicht so schön irgendwie...
Amaniua hätte ich witziger gefunden. Friedensblume oder so. Thumbs Up



Geschrieben von Janni am 13.01.2024 um 08:36:

 

Wahrscheinlich im Sinne von "kleiner, friedlicher Ort".

Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde der Vorname seiner Großmutter zum Nachnamen der Familie? Es wird ja nur der eine Name genannt.

Ich glaube, Matthias vom Podcast Zuckerstück und Peitsche hatte auch seine Kontakte in Kenia (??) befragt und sich den Text am Ende übersetzen lassen.



Geschrieben von Mikosch373 am 13.01.2024 um 10:28:

 

Zitat von Janni:
Wahrscheinlich im Sinne von "kleiner, friedlicher Ort".


Hätte ich jetzt auch so interpretiert.



Geschrieben von Basti am 13.01.2024 um 14:01:

 

Zitat von Janni:
Wahrscheinlich im Sinne von "kleiner, friedlicher Ort".

Jo, das klingt ganz passend.


Zitat von Janni:
Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde der Vorname seiner Großmutter zum Nachnamen der Familie? Es wird ja nur der eine Name genannt.

Ist es so, dass nur die Großmutter so hieß und nicht beide so? Ich sehe das nicht so eindeutig. Rotwerd

Zitat von Janni:
Ich glaube, Matthias vom Podcast Zuckerstück und Peitsche hatte auch seine Kontakte in Kenia (??) befragt und sich den Text am Ende übersetzen lassen.

Und was kam heraus? Hasenzähnchen



Geschrieben von Janni am 14.01.2024 um 13:59:

 

@Basti:


Ich habe den Podcast nochmal nachgehört.

Es soll wohl sowas in der Art heißen wie: "Man muss einen Brief schreiben und dann steig' dort aus und du wirst mich finden."



Geschrieben von Basti am 14.01.2024 um 14:06:

 

Na zumindest den Brief hatte der Google Übersetzer auch erkannt. Fettes Grinsen


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