Puh, also ich bin da eher bei
@MewMew. Eine eher seichte Weihnachtsfolge kann ich mir durchaus mal geben, aber nicht über 2 Stunden. Das Cover sieht toll aus, der Adventskalender beginnt eigentlich auch recht vielversprechend, hat aber kaum längere Spannungsmomente. Insbesondere die ersten 12 Tage finde ich insgesamt recht zäh. Bernhard hat man wieder mit einer ordentlichen Portion Weichspüler gewaschen und man darf sich gefühlt stundenlang anhören, wie er mit seinem Nachbarn Plätzchen bäckt und mit absoluter Begeisterung Mau-Mau spielt.
Im Düstertal passiert zunächst auch nicht viel. Highlight der ersten Hälfte ist wohl die Verleihung der Hexsterne. Um Neid, Missgunst und Konflikte möglichst zu vermeiden, bedient man sich folgender Mittel:
• Alberne Gründe für eine Nominierung. Insbesondere bei den Junghexen.
• Es sind nur nominierte Hexen bei der Verleihung dabei. Gut, spart natürlich auch Sprecher.
• Die Gewinner werden ausgelost.
Die 2. Hälfte gefällt mir da schon ein wenig besser und es kommen zumindest zeitweise Spannungsmomente auf. Aber auch hier wird das Ganze teilweise künstlich und unnötig in die Länge gezogen. Getreu dem Motto von Kapitel 21, wird wirklich ein Problem nach dem anderen gelöst. Viele Probleme würden allerdings erst gar nicht auftreten, wenn v.a. die Althexen etwas weiter, als bis zu ihrer Nase denken würden. Dass auf die Hexennase nicht unbedingt Verlass ist, zeigt sich ja sehr bald. Und wenn man schon trotz Lawinenwarnung (zumindest Barbara sollte doch wissen, dass diese nicht-hexischen Warnmeldungen durchaus ernst zu nehmen sind) unbedingt an dem Ort bleiben will, um die Wintersonnenwende feiern zu können, sollte man doch wenigstens ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die drei Junghexen sind ja nun bekannt dafür, dass sie sich nicht immer an die Regeln halten. Denen würde ich im Vorfeld noch 3x einbläuen DAS und v.a. auch WESHALB sie nicht im Nebel hexen dürfen… v.a. wenn ich ohne Hexkraft so dermaßen planlos wäre. „Oh Lawinengefahr. Ja, wir können hier wirklich nicht bleiben. Zumal sich unsere Hütte in absehbarer Zeit in Luft auflösen wird. “ Na endlich haben sie geschnallt, wie brenzlig die Situation ist. Leider führt dies aber nicht dazu, dass die Gruppe jetzt endlich effektiv (zusammen)arbeitet. Nachdem man feststellt, dass man ja noch Feuerholz benötigt, machen sich nur die Junghexen auf die Suche. Ganz ehrlich: wenigsten den Beobachtungsposten hätte ja wohl auch mal einer der Alten (z.B. Barbara) übernehmen können. Als die Drei dann mit ihrer kläglichen Ausbeute (reicht vermutlich für ein 1,5
Tage Stunden Lagerfeuer) zurückkommen, kommt die Frage (Motto: ein Problem nach dem anderen lösen): Hat denn jemand Streichhölzer?

Zum Glück hat Flauipaui welche mitgenommen. Nächstes Problem: man hat sie in der Hütte vergessen und jemand muss sie holen. Bibi, immer noch von heftigen Schuldgefühlen geplagt, übernimmt das. Diesmal wird sie zumindest von ihrer Mutter begleitet. Man hangelt sich weiter von Problem zu Problem, wobei jedes davon sehr bald, teils mit einer dicken Portion Zufall, Glück und Gottvertrauen, gelöst wird:
Gut, dass Bernhard aus irgendwelchen Gründen (

), die Streichhölzer eingepackt hat. Gut, dass man im weiteren Verlauf wenigstens Streichhölzer spart, indem man nur eines davon nutzt, um ALLE zur Verfügung stehenden Kerzen (

) anzuzünden. Gut, dass man gerade noch rechtzeitig den beleuchteten Höhlenraum erreicht, bevor man endgültig im Dunkeln steht. Gut, dass im sonst so düsteren Düstertal zum richtigen Zeitpunkt die Sonne in die Höhle scheint. Am Ende bleibt nur noch die Frage, wer den ekeligen Pilz essen muss. Diese kann Walpurgia allerdings schnell beantworten: Bibi. Sie hat die ganze Situation verschuldet = Sie MUSS da jetzt alle rausholen.
Den schwarzen Peter also weiterhin zu 100 % einer Junghexe zuschieben und sich selber keiner Schuld bewusst sein. Mein Güte! Wie töricht und überheblich kann man eigentlich sein.
Ja, Bibi ist "schuld" daran, dass die Hexkraft futsch ist. Die Althexen wussten aber von diesem Worst-Case-Szenario und haben es schlichtweg verbaselt, ausreichend davor zu warnen und v.a. einen NOTFALLPLAN in der Hinterhand zu haben. Auch ohne Lawine wären die Damen in der winterlichen Pampa ziemlich aufgeschmissen gewesen. Apropos Pampa: Interessant, dass die Straßen trotz heftiger Schneefälle ohne weiteres passierbar bleibt.
„Echte“ Campingausrüstung, genug Vorräte, ausreichend Feuerholz, ein Notfallkontakt („wenn ihr bis dann und dann kein Lebenszeichen von uns erhalten habt, haben wir ein Problem und benötigen Hilfe“), der Verzicht auf den dusseligen Nebel: all das hätte die Situation entschärft. Aber nein. Man muss unbedingt die Tradition wahren, alle Warnungen und Bedenken in den Wind schlagen und vertraut voll und ganz auf seine Hexkraft.
Rückblickend betrachtet sind es hauptsächlich die Junghexen, Bernhard, Herr Schmidt und Schnuff, die hier mit ihrem Tatendrang und Ideenreichtum am Ende allen den Arsch retten. Die Althexen glänzen v.a. mit Rumsitzen, Rumjammern und Schuldzuweisungen. Naja, vielleicht verleihen sie sich dafür ja nächstes Jahr selbst einen Hexstern.
Die Grundidee finde ich im Prinzip gar nicht so verkehrt, die Umsetzung gefällt mir so aber nicht wirklich. Ich habe mich in der 1. Hälfte viel gelangweilt, in der 2 Hälfte viel geärgert. Von mir gibt es auch nur 4 Punkte.
Zitat von MewMew: |
P.S. Seit wann sind eigentlich Tiere im Haus der Blocksbergs geduldet? Und dann noch an Weihnachten? Barbara hatte da wohl einen echten Blackout nach dem Schnee-Desaster. |
Naja, Schnuff hat ja maßgeblich zur Rettung beigetragen. Ihr jetzt den Zutritt zum Haus zu verweigern, wäre echt die Krönung gewesen.