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SteSe ist männlich SteSe
Orangener Töröö


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Mal kurz off topic und im ernst: Ich weiß bis heute nicht, wie man einen Afrikaner, oder Afro-Amerikaner definiert. Angeblich soll man ja "er ist schwarz" oder "dies ist ein Schwarzer" nicht mehr sagen. "Er ist farbig" gilt auch als ein No-Go.

Gibt es da eine politisch korrekte Bezeichnung? Wie kann ich den Satz in einem Gespräch mit einer solchen Person beenden: "Ah, ich sehe Sie sind ein__________!" Kratzend
07.04.2021 15:53

FamSchroeter99 ist männlich FamSchroeter99
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1. Experte: Benjamin Blümchen
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3. Experte: Bibi Blocksberg



Darf man "Afrikaner" auch nicht mehr sagen?

Sonst hätte ich diesen Satz so beendet: "Ah, ich sehe sie sind ein Afrikaner", oder ist das ebenfalls falsch?
07.04.2021 16:00

Mikosch373 ist divers Mikosch373
Graf


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Ich sehe es ähnlich wie GenerationMartinshof. Political Correctness ist sehr wichtig und ich finde gut, dass Kiddinx sensibler geworden ist, was das Thema betrifft. Ich finde auch, dass Folgen wie "Benjamin bei den Eskimos" umbenannt und umgeschrieben werden sollten.

Dass man "gesengte Sau" rausnimmt, kann ich nachvollziehen. Die Kinder sollen Ausdrücke wie "Sau" eben nicht lernen. Das hat nichts mit Political Correctness zu tun und ist meiner Meinung nach auch nicht unbedingt notwendig.

Schließlich geht es dabei nicht um Hass, der geschürt wird, sondern nur darum, dass sich die Kinder nicht gegenseitig beschimpfen. Und das tun sie sowieso. Wenn sie ihre Ausdrücke nicht aus den Hörspielen ziehen, dann eben von der Straße.

Wenn man solche Änderungen doch durchführt, muss man auch konsequent sein und "dumme Ziege" und "Spatzenhirn" auch rausnehmen. Ich persönlich finde das übertrieben. Bibis "Spatzenhirn" war für mich zum Beispiel immer das Highlight der Gespensterpferd-Folge.


@SteSe und @FamSchroeter99

Ob ein Mensch Afrikaner ist, sieht man ihm nicht an. Es gibt hellhäutige Afrikaner und dunkelhäutige Nicht-Afrikaner. Deshalb kann man einen Menschen mit dunkler Haut nicht per se Afrikaner nennen. Es sei denn, man sagt zu allen Menschen Afrikaner, weil unsere Ahnen irgendwann alle mal in Afrika gelebt haben.

In Amerika wird schwarz bevorzugt, hierzulande ist dunkelhäutig oder farbig üblicher. Man kann aber auch PoC sagen. Die Frage ist halt, warum man sagen muss, "Ah, ich sehe Sie sind ein Dunkelhäutiger!"
07.04.2021 16:32
07.04.2021 16:35

GenerationMartinshof ist weiblich GenerationMartinshof
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Zitat von Mikosch373:

In Amerika wird schwarz bevorzugt, hierzulande ist dunkelhäutig oder farbig üblicher. Man kann aber auch PoC sagen. Die Frage ist halt, warum man sagen muss, "Ah, ich sehe Sie sind ein Dunkelhäutiger!"

Farbig ist tatsächlich schwierig zu sehen, da es eine Fremdbezeichnung ist, die nicht von den Betroffenen selbst kommt. Man kann tatsächlich Schwarz sagen – im schriftlichen Gebraucht wird Schwarz dann aber groß geschrieben, da es nicht nur um die Farbe, sondern vielmehr um die Identität geht. So habe ich es mir angelesen. Bei Schwarz oder Black handelt es sich um eine Selbstbezeichnung. Genau wie bei PoC (Person of colour). Farbig ist wie gesagt (ebenso wie zB Indianer) eine Fremdbezeichnung und sollte daher vermieden werden.

Zitat:
Sonst hätte ich diesen Satz so beendet: "Ah, ich sehe sie sind ein Afrikaner", oder ist das ebenfalls falsch?

Nein, das siehst du eben nicht. Wenn ich eine Person sehe, weiß ich nicht, welche Nationalität sie hat. Wie @Mikosch373 schon sagt, kann auch eine weiße Person Afrikaner:in sein. Eine Schwarze Person kann aber auch Deutsche:r sein. Das ist ein großes Problem, dass viele Menschen Hautfarbe eben mit Herkunft in Verbindung setzen. Daher ist auch die Frage "Woher kommst du?" gegenüber PoC so in der Kritik, da dies impliziert, dass sie nicht aus Deutschland stammen, wobei sie vielleicht in Deutschland geboren worden und/oder schon seit Generationen hier leben. Das mag vielleicht für Nicht-PoC banal erscheinen, zeigt aber den Betroffenen immer wieder auf, dass sie irgendwie "nicht dazu gehören" und "anders" sind.

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07.04.2021 16:40

Mikosch373 ist divers Mikosch373
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Zitat von GenerationMartinshof:
Zitat von Mikosch373:

In Amerika wird schwarz bevorzugt, hierzulande ist dunkelhäutig oder farbig üblicher. Man kann aber auch PoC sagen. Die Frage ist halt, warum man sagen muss, "Ah, ich sehe Sie sind ein Dunkelhäutiger!"

Farbig ist tatsächlich schwierig zu sehen, da es eine Fremdbezeichnung ist, die nicht von den Betroffenen selbst kommt. Man kann tatsächlich Schwarz sagen – im schriftlichen Gebraucht wird Schwarz dann aber groß geschrieben, da es nicht nur um die Farbe, sondern vielmehr um die Identität geht. So habe ich es mir angelesen. Bei Schwarz oder Black handelt es sich um eine Selbstbezeichnung. Genau wie bei PoC (Person of colour). Farbig ist wie gesagt (ebenso wie zB Indianer) eine Fremdbezeichnung und sollte daher vermieden werden.


Ich würde die anderen Begriffe "farbig" aus den genannten Gründen auch vorziehen. Aber es ist alle mal besser, "farbig" zu sagen, als einen Dunkelhäutigen fälschlicherweise als Afrikaner zu bezeichnen.
07.04.2021 16:44

GenerationMartinshof ist weiblich GenerationMartinshof
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Zitat von Mikosch373:
Aber es ist alle mal besser, "farbig" zu sagen, als einen Dunkelhäutigen fälschlicherweise als Afrikaner zu bezeichnen.

Ja, da hast du auf jeden Fall recht Happy

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07.04.2021 16:52

Boris-Baby ist männlich Boris-Baby
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Zitat von GenerationMartinshof:
Zitat von LondonGirl*:
Glaube die hatten Angst, dass denen irgendwelche Tierschutzorganisationen aufs Dach steigen würden wenn sie es in der neuen Fassung noch drin gelassen hätten also das mit der gesengten Sau meine ich. Aber ist nur eine Vermutung von mir.

Das denke ich nicht. An dem Ausdruck ist tierschutzrechtlich gesehen ja nichts verwerflich. Es geht ja nicht darum, dass ein Schwein überfahren wird oder so.


Tierschutzrechtlich ist es schon ein starkes Stück. Es würde nämlich bedeuten, dass beim Schlachten etwas schief gelaufen ist und das Schwein noch lebendig überbrüht wurde.
Zitat:
Der Ausdruck „gesengt“ stammt übrigens aus der Schweineschlachtung. Nach einem Schlag mit dem Schlachtbeil wird die Haut abgebrüht, eben „gesengt“, um die Borsten leichter entfernen zu können.


Die Diskussion über Dunkehäutiger <> Schwarzer wurde letztens auch beim Spezialgelagerten Sonderpodcast geführt. Wobei ich Gabbo bisher nie als solchen gesehen habe, sondernes, so wie dort über seine dunkle Haut gesprochen wurde, für mich nur hieß, dass er eben stärker gebräunt oder mexikanischer bzw lateinamerikanischer Herkunft war.
07.04.2021 16:56

GenerationMartinshof ist weiblich GenerationMartinshof
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Zitat von Boris-Baby:

Tierschutzrechtlich ist es schon ein starkes Stück. Es würde nämlich bedeuten, dass beim Schlachten etwas schief gelaufen ist und das Schwein noch lebendig überbrüht wurde.

Unangenehm 😂 Aber kennt die Bedeutung dahinter heutzutage noch jemand? Denke ich kaum, aber gut, vielleicht war das auch der Grund dafür, dass es entfernt wurde, man weiß es nicht. 😁 🤷‍♀️

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07.04.2021 17:01

Basti ist männlich Basti
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Zitat von GenerationMartinshof:
Ich möchte hier gar keine große Diskussion starten, würde an der Stelle aber gerne kurz einhaken. IdR wird niemand als Rassist:in hingestellt, der/die eine Ausdrucksweise verwendet, die in Hinsicht auf die Bedeutung, Fremdbezeichnung etc. unangemessen erscheint.

Ähm... also wenn ich mitbekomme, dass ein Sportkommentator entlassen werden muss (vor allem aufgrund von Druck durch die sozialen Medien), weil er als Rassist dargestellt wird, weil er gesagt hat, dass Japan das Land des Sushis ist, dann ist das definitiv so!

Zitat von GenerationMartinshof:
Das hat jetzt auch gar nichts damit zu tun, was hier raus gestrichen wurde, ich finde nämlich auch nicht, dass man Begriffe wie "gesengte Sau" oder "Ach herrje" irgendwie streichen muss.

Natürlich haben diese beiden Begriffe nichts mit Rassismus zu tun. Aber es geht ja generell darum, was darf noch gesagt werden und was nicht. Das eine ist Rassismus, dann ist es Sexismus, dann ist es religiös oder eben tierschutzrechtlich schwierig.
Und wenn man in heutigen Hörspielen davon absieht, dass man diese Begriffe nutzt: Von mir aus. Aber dass man alte Werke deshalb verändern muss... puh.
Zumal: Welcher Schaden ist irgendwo entstanden, weil ein Kind in einem Hörspiel "Ach herrje" gehört hat?
Also das versteh ich halt nicht. In welcher Hinsicht ist das Kind denn dann geprägt? Von was denn?

Zitat von GenerationMartinshof:
Diskriminierung (nicht nur rassistische) ist nun mal leider immer noch ein Problem in unserer Gesellschaft.

Das mag ich gar nicht bestreiten. Ich frage mich nur, inwiefern da geholfen wird, wenn man Wörter aus der Sprache ausgrenzt. Diskiminierung ist für mich, wenn ich Menschen aufgrund von irgendwelchen oberflächlichen Kriterien anders behandel. Aber doch nicht, wenn ich das Wort "Indianer" in den Mund nehme. Für mich läuft das irgendwie in die falsche Richtung und damit auch gewisserweise aus dem Ruder.

Zitat von GenerationMartinshof:
Aber es wäre schön, wenn wir dieses "Man darf ja gar nichts mehr sagen" oder "Man muss nur noch aufpassen" in der zugehörigen Diskussion vermeiden könnten.

Ist aber eben schwierig, wie du ja an den Beiträgen hier schon siehst. "Schwarzer" ist schwierig, "dunkelhäutiger" ist schwierig, "farbiger" geht gar nicht... Und bitte bloß niemanden nach der Herkunft fragen. (Warum eigentlich nicht?)
Selbst wenn er/sie aus Deutschland ist, können die Wurzeln doch woanders herkommen. Das darf keiner wissen?

Zitat von GenerationMartinshof:
Aber kennt die Bedeutung dahinter heutzutage noch jemand?

Das ist es ja eben. Da wird dann geschaut, was hat früher was bedeutet und darf deshalb heute nicht mehr gesagt werden, weil es "könnte" ja in irgendeiner Form Probleme geben.
Mich würde es eher interessieren, zu welchen Problemen so Ausdrücke wie "gesengte Sau" oder "ach herrje" denn wirklich führen? Das wäre ja mal wirklich interessant.

Zitat von Mikosch373:
Wenn man solche Änderungen doch durchführt, muss man auch konsequent sein und "dumme Ziege" und "Spatzenhirn" auch rausnehmen. Ich persönlich finde das übertrieben. Bibis "Spatzenhirn" war für mich zum Beispiel immer das Highlight der Gespensterpferd-Folge.

Du hast recht, konsequenterweise muss dann auch das alles raus. Da werden Ziegen als dumme Tiere und Spatzen mit zu kleinen Gehirnen dargestellt. Das geht nicht. Opa
Und genau da frag ich mich eben: Was geht und was nicht? Und die Frage darf man ja wohl stellen.

Zitat von Mikosch373:
Die Kinder sollen Ausdrücke wie "Sau" eben nicht lernen.

Was ist denn an "Sau" jetzt auch noch verwerflich? Blink

Zitat von Mikosch373:
Ich finde auch, dass Folgen wie "Benjamin bei den Eskimos" umbenannt und umgeschrieben werden sollten.

Dazu wird es nicht kommen. Eher werden diese Folgen einfach aus dem Programm genommen und wir haben eine Lücke. Oder aber es wird ne fette Warnung auf das Cover geschrieben. Irgendwie so in die Richtung.

Man fragt sich fast, warum man selbst nicht rassistisch ist, wenn man doch mit solchen Hörspielen und auch Disneyfilmen (die ja auch alle hochgradig rassistisch sind!) aufgewachsein ist.
07.04.2021 17:39

FamSchroeter99 ist männlich FamSchroeter99
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.
Zitat:
auch Disneyfilmen (die ja auch alle hochgradig rassistisch sind!) aufgewachsein ist.

und
Disney+ macht es ja wegen Rassismus und Indianer-Darstellungen ja so:



Und bei TKKG gibt es im Streaming wegen Rassismus auch die Folgen 19, 20 und 37 nicht.

Pippi Langstrumpf sollte ja auch umgeschrieben werden.

Ich finde das doch alles Quatsch.

Ich frage mich: "Warum ging sowas früher und heute nicht mehr?"
07.04.2021 17:45
07.04.2021 17:48

Janni ist männlich Janni
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Weil es Fremdbezeichnungen und Klischees sind, die als beleidigend empfunden werden können.

Und bloß, weil man etwas früher so sagte oder getan hat, muss es das nicht gut sein. Früher war es auch üblich, dass Frauen kaum Rechte hatten, Behinderte am Rand der Gesellschaft gelebt und die LGBTQAI+Community diskriminiert wurde.

Hoffe, das war jetzt nicht zu Off-Topic.
07.04.2021 17:51
07.04.2021 18:01

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Zitat von Basti:

Ähm... also wenn ich mitbekomme, dass ein Sportkommentator entlassen werden muss (vor allem aufgrund von Druck durch die sozialen Medien), weil er als Rassist dargestellt wird, weil er gesagt hat, dass Japan das Land des Sushis ist, dann ist das definitiv so!

Das habe ich nicht mitbekommen, das kann ich nicht beurteilen. Wenn es wirklich genauso war, ist das natürlich nicht richtig, ihn wegen sowas zu entlassen. Ist aber nun die Frage, ob da noch anderweitiges unprofessionelles Verhalten mit reingespielt hat. Zum Beispiel wäre "Die Japaner können doch gar kein Fußball spielen, Japan ist das Land des Sushis, die können nur Sushi machen und sonst nichts" und das auch noch in abwertendem Ton nicht so okay. Ob es eine Entlassung wert ist, kann ich nicht beurteilen, da ich wie gesagt davon auch nichts mitbekommen habe, aber man muss dann auch auf die Reaktionen von außen achten.

Zitat:
Natürlich haben diese beiden Begriffe nichts mit Rassismus zu tun. Aber es geht ja generell darum, was darf noch gesagt werden und was nicht. Das eine ist Rassismus, dann ist es Sexismus, dann ist es religiös oder eben tierschutzrechtlich schwierig. Und wenn man in heutigen Hörspielen davon absieht, dass man diese Begriffe nutzt: Von mir aus. Aber dass man alte Werke deshalb verändern muss... puh. Zumal: Welcher Schaden ist irgendwo entstanden, weil ein Kind in einem Hörspiel "Ach herrje" gehört hat? Also das versteh ich halt nicht. In welcher Hinsicht ist das Kind denn dann geprägt? Von was denn?

Ja und alles davon ist halt blöd, egal um welche Art der Diskriminierung es geht. Und wie gesagt, ich finde sowas wie "ach herrje" zu streichen persönlich ja auch unnötig. Und ich sagte ja auch, dass die Kiddinx-Redaktion da vielleicht an der ein oder anderen Stelle über das Ziel hinausgeschossen ist. Aber um das zu beurteilen, sollte man vielleicht die Erklärung von deren Seite hören, das ist uns jetzt natürlich leider nicht möglich. Fände ich beim ein oder anderen Beispiel aber auf jeden Fall auch interessant!

Zitat:
Das mag ich gar nicht bestreiten. Ich frage mich nur, inwiefern da geholfen wird, wenn man Wörter aus der Sprache ausgrenzt. Diskiminierung ist für mich, wenn ich Menschen aufgrund von irgendwelchen oberflächlichen Kriterien anders behandel. Aber doch nicht, wenn ich das Wort "Indianer" in den Mund nehme. Für mich läuft das irgendwie in die falsche Richtung und damit auch gewisserweise aus dem Ruder.

Wie schon gesagt: Sprache formt Denken. Im Alltag mag das oft nicht so erscheinen, wenn man sich aber mit der Sprachwissenschaft, Sprachkritik und Sprachwandel auseinandersetzt, dann bekommt man da einen ganz anderen Blick drauf. Und ich habe halt Sprachwissenschaft studiert, daher versuche ich eben, das ein bisschen begreiflich zu machen, das Sprache nicht einfach nur etwas ist, das "da" ist. Im Gegenteil. Und Sprachwandel ist und war immer ein großes Thema, eben genau aus dem Grund, dass Sprache die Grundlage dafür ist, in welche Richtung das Denken der Gesellschaft gelenkt wird. Natürlich ist die Sprache nicht das einzige Problem, aber ein großer Punkt, an dem man ansetzen kann.

Zitat:
Ist aber eben schwierig, wie du ja an den Beiträgen hier schon siehst. "Schwarzer" ist schwierig, "dunkelhäutiger" ist schwierig, "farbiger" geht gar nicht... Und bitte bloß niemanden nach der Herkunft fragen. (Warum eigentlich nicht?) Selbst wenn er/sie aus Deutschland ist, können die Wurzeln doch woanders herkommen. Das darf keiner wissen?

Das habe ich ja eben erklärt. Und "Schwarzer" ist nicht schwierig, das ist eine Eigenbezeichnung und daher okay. Und wo die Wurzeln eines Menschen liegen, ist ja erstmal egal. Es geht nicht darum, dass das keiner wissen darf. Es geht einfach darum, dass PoC dadurch IMMER wieder vorgehalten wird, dass sie eben "anders" sind und "nicht dazugehören". Einerseits, weil es immer auf die Hautfarbe anspielt und andererseits, weil gerade so Nachfragen wie "Aber woher kommst du wirklich?" ihnen zeigen, dass das Gegenüber den Eindruck hat, die Person wäre nicht das, als was sie sich identifiziert - nämlich deutsch.

Zitat:
Weil es Fremdbezeichnungen und Klischees sind, die als beleidigend empfunden werden können. Und bloß, weil man etwas früher so sagte oder getan hat, macht es das nicht gut sein. Früher war es auch üblich, dass Frauen kaum Rechte hatten, Behinderte am Rand der Gesellschaft gelebt und die LGBTQAI+Community diskriminiert wurde.

Ja, genau. Und das sind eben auch alles Dinge, die geändert werden können. Und natürlich wird Sprache das nicht alleine ändern, aber sie kann einen großen Teil dazu beitragen, weil sie eben maßgeblich das Denken formt. So kann man es vor allem in die zukünfigen Generationen tragen.

Zitat:
Ich frage mich: "Warum ging sowas früher und heute nicht mehr?"

Früher war es auch okay, Hexen zu verbrennen. 😅 Das macht heute auch keiner mehr.


Das ist alles ein sehr komplexes Thema, daher ist das jetzt alles nur eine grobe Zusammenfassung. Wer Interesse daran hat, sich zu dem Thema mehr zu belesen und nach Literatur sucht, kann mir gern eine PN schreiben.

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07.04.2021 18:00
07.04.2021 18:11

Basti ist männlich Basti
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Zitat von Janni:
Weil es Fremdbezeichnungen und Klischees sind, die als beleidigend empfunden werden können.

Ja aber immer dieses "können"... Es "könnte" beleidigend sein.
Das ist alles, was man immer hört. Es "könnte" einen geben, der es als beleidigend empfindet.

Aber das ist ja der Punkt: Genau mit dem Argument bekommt doch die Leute nicht zu der Überzeugung, dass es richtig ist, alles einmal umzukrämpeln. Da stimmt das Verhältnis doch nicht.

Deswegen würden mich da eher die Fakten interessieren, wo an welcher Stelle ein Hörspiel (oder Disney-Film) oder was auch immer konkret dazu geführt hat, dass aus dem Kind eine diskriminierende Person geworden ist.

Ich muss sagen: Bis ich davon gehört habe, habe ich in Aristocats oder Dumbo nie etwas rassistisches gesehen. Darüber musste ich (und mit Sicherheit viele andere auch) erst drauf aufmerksam gemacht werden.

Zitat von GenerationMartinshof:
Aber um das zu beurteilen, sollte man vielleicht die Erklärung von deren Seite hören, das ist uns jetzt natürlich leider nicht möglich. Fände ich beim ein oder anderen Beispiel aber auf jeden Fall auch interessant!

Das wäre echt in der Tat sehr interessant! Thumb Up

Zitat von GenerationMartinshof:
Und ich habe halt Sprachwissenschaft studiert, daher versuche ich eben, das ein bisschen begreiflich zu machen, das Sprache nicht einfach nur etwas ist, das "da" ist. Im Gegenteil. Und Sprachwandel ist und war immer ein großes Thema, eben genau aus dem Grund, dass Sprache die Grundlage dafür ist, in welche Richtung das Denken der Gesellschaft gelenkt wird. Natürlich ist die Sprache nicht das einzige Problem, aber ein großer Punkt, an dem man ansetzen kann.

Dass Sprache sich wandelt, ist nicht neues, das ist klar. Nur wirkt dieser Wandel so krass erzwungen und auf einmal muss alles direkt in Frage gestellt werden. Und vor allem finde ich nicht, dass ein Sprachwandel zwingend das abändern von älteren Werken gerechtfertigen sollte.

Zitat von GenerationMartinshof:
Das habe ich ja eben erklärt. Und wo die Wurzeln eines Menschen liegen, ist ja erstmal egal. Es geht nicht darum, dass das keiner wissen darf. Es geht einfach darum, dass PoC dadurch IMMER wieder vorgehalten wird, dass sie eben "anders" sind und "nicht dazugehören". Einerseits, weil es immer auf die Hautfarbe anspielt und andererseits, weil gerade so Nachfragen wie "Aber woher kommst du wirklich?" ihnen zeigen, dass das Gegenüber den Eindruck hat, die Person wäre nicht das, als was sie sich identifiziert - nämlich deutsch.

Ja, also die Frage "Woher kommst du WIRKLICH?" ist echt selten dämlich, da gebe ich dir absolut recht! Thumb Up
Aber warum ist es egal, wo man herkommt? Und wenn ich nur nach der Stadt fragen möchte, ist doch wumpe.
Ich arbeite an einer sehr kleinen Schule und unter meinen 17 Kollegen und Kolleginnen sind Italiener, Türken, Rumänen, und eine aus Argentinien. Ich finde das total spannend. Vor allem meine Italien- und Türkeikolleginnen haben schomal sehr interessante Rezepte. Hasenzähnchen
Und wenn sie jetzt dunkelhäutig gewesen wären, hätte ich warten müssen, bis sie von selbst sagen, ob sie deutsch sind oder woher sie kommen?

Das Ding ist halt: Ich verhalte mich grundsätzlich zu jedem Menschen, den ich kenne lerne gleich. Total egal ob dunkel oder hell, ob Mann oder Frau, total wurst. Aber mit diesen ganzen Überlegungen, was man darf und was nicht, wird man automatisch bei solchen Menschen vorsichtiger und denkt sicher wirkllich eher "was darf ich nun sagen?". Das ist echt schlimm.
07.04.2021 18:13

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Zitat von Basti:
Zitat von Mikosch373:
Die Kinder sollen Ausdrücke wie "Sau" eben nicht lernen.


Was ist denn an "Sau" jetzt auch noch verwerflich? :blink:


Solange man es als weibliche Form von Schwein gebraucht, nichts, aber es wird eben auch als Beschimpfungen benutzt und das könnte der Grund sein, warum Kiddinx die Stelle geändert hat.


Zitat von Janni:
Weil es Fremdbezeichnungen und Klischees sind, die als beleidigend empfunden werden können.

Und bloß, weil man etwas früher so sagte oder getan hat, muss es das nicht gut sein. Früher war es auch üblich, dass Frauen kaum Rechte hatten, Behinderte am Rand der Gesellschaft gelebt und die LGBTQAI+Community diskriminiert wurde.

Hoffe, das war jetzt nicht zu Off-Topic.


Früher? Ich würde sagen, dass ist heute immer noch so. Frauen werden immer noch schlechter bezahlt, Behinderte werden nach wie vor ausgegrenzt und in vielen Ländern stehen immer noch harte Strafen darauf, nicht hetero / cis zu sein. Ganz zu schweigen von der Alltagsdiskriminierung.


Zitat von Basti:

Zitat von Janni:
Weil es Fremdbezeichnungen und Klischees sind, die als beleidigend empfunden werden können.


Ja aber immer dieses "können"... Es "könnte" beleidigend sein.
Das ist alles, was man immer hört. Es "könnte" einen geben, der es als beleidigend empfindet.


Wenn sich jemand von einem Wort oder einer Redewendung angegriffen fühlt oder es bewusst als Beleidigung eingesetzt wird oder wurde, ist es doch nicht verwerflich, darauf zu achten, dass man dieses Wort oder diese Redewendung nicht mehr verwendet.


Zitat von Basti:
Und wenn sie jetzt dunkelhäutig gewesen wären, hätte ich warten müssen, bis sie von selbst sagen, ob sie deutsch sind oder woher sie kommen?


Fragen kann man jeden, woher er kommt, solange man die Antwort, die derjenige gibt, akzeptiert und nicht dreimal nachfragt, woher er denn nun wirklich kommt. Und wenn man es doch tut, muss man sich eben darüber im Klaren sein, dass es andere stört.
07.04.2021 18:27
07.04.2021 18:27

Janni ist männlich Janni
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Da stimme ich dir zu, es hat sich zwar schon verbessert, aber aufgehört hat es leider bis heute nicht. Ich meinte verglichen mit früher ist es heute weniger üblich. Aber auch nur in Teilen der Welt.
07.04.2021 18:29
07.04.2021 18:32

Basti ist männlich Basti
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Zitat von Mikosch373:
Solange man es als weibliche Form von Schwein gebraucht, nichts, aber es wird eben auch als Beschimpfungen benutzt und das könnte der Grund sein, warum Kiddinx die Stelle geändert hat.

So wie "dumme Ziege", "Hornochse" oder "blöde Kuh"?
Dann bleibt es nur eine Frage der Zeit, bis noch mehr rausgeschnitten wird... Verzweifelt

Zitat von Mikosch373:
Früher? Ich würde sagen, dass ist heute immer noch so. Frauen werden immer noch schlechter bezahlt, Behinderte werden nach wie vor ausgegrenzt und in vielen Ländern stehen immer noch harte Strafen darauf, nicht hetero / cis zu sein.

DAS ist definitiv Diskirmierung! Und an der Stelle sollte man auch anfangen. Oder in wiefern wird jetzt jemand besser bezahlt oder vor Strafen bewahrt, wenn Wörter aus der Sprache entfernt werden? Kratzend

Zitat von Mikosch373:
Wenn sich jemand von einem Wort oder einer Redewendung angegriffen fühlt oder es bewusst als Beleidigung eingesetzt wird oder wurde, ist es doch nicht verwerflich, darauf zu achten, dass man dieses Wort oder diese Redewendung nicht mehr verwendet.

Wenn etwas bewusst als Beleidung gesagt wird (bspw. "du dummer Sushifresser"), dann geht das natürlich nicht!
Aber wer fühlt sich denn durch eine Redewendung wirklich angegriffen? Mir geht das nicht in meinen Kopf rein. Rotwerd
Und wenn ich sage, ich fühle mich angegriffen, wenn jemand Deutschland als Land der Biere bezeichnet, dann werde ich eher ausgelacht aber mit Sicherheit würde ich dann kein Gehör finden.
Und das in meine Augen auch zurecht.

Zitat von Mikosch373:
Fragen kann man jeden, woher er kommt, solange man die Antwort, die derjenige gibt, akzeptiert und nicht dreimal nachfragt, woher er denn nun wirklich kommt. Und wenn man es doch tut, muss man sich eben darüber im Klaren sein, dass es andere stört.

Da bin ich voll bei dir! Wie oben schon erwähnt, dieses "Woher kommst du WIRKLCIH?" ist dämlich! Thumb Up
07.04.2021 18:34

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Zitat von Basti:
Zitat von Janni:
Weil es Fremdbezeichnungen und Klischees sind, die als beleidigend empfunden werden können.

Ja aber immer dieses "können"... Es "könnte" beleidigend sein.
Das ist alles, was man immer hört. Es "könnte" einen geben, der es als beleidigend empfindet.

Aber das ist ja der Punkt: Genau mit dem Argument bekommt doch die Leute nicht zu der Überzeugung, dass es richtig ist, alles einmal umzukrämpeln. Da stimmt das Verhältnis doch nicht.

Deswegen würden mich da eher die Fakten interessieren, wo an welcher Stelle ein Hörspiel (oder Disney-Film) oder was auch immer konkret dazu geführt hat, dass aus dem Kind eine diskriminierende Person geworden ist.

Ganz konkret kann ich da die Gesellschaft als Beispiel nennen. Die diskriminierenden und rassistischen Strukturen kommen nicht von irgendwoher und gehen auch nicht weg, wenn man nicht darauf hinweist, wie zum Beispiel in den Disney-Filmen. Es geht nicht darum, dass ein Kind dann denkt "Boah geil, jetzt erstmal ein paar Schwarze beleidigen gehen", sondern darum, dass es denkt "Ah, dieses Verhalten einer bestimmten Personengruppe gegenüber ist normal".
Und dass Menschen sich diskriminiert fühlen, ist ja erwiesen, da kann man ja einfach mal ein paar Betroffene fragen.

Zitat:
Dass Sprache sich wandelt, ist nicht neues, das ist klar. Nur wirkt dieser Wandel so krass erzwungen und auf einmal muss alles direkt in Frage gestellt werden. Und vor allem finde ich nicht, dass ein Sprachwandel zwingend das abändern von älteren Werken gerechtfertigen sollte.

Am Anfang mag das vielleicht erzwungen wirken, aber irgendwann wird es ganz normal. Und wenn jede:r sich Mühe gibt, einen Beitrag zu leisten, ist das schon viel Wert. Und für uns geht ja nichts kaputt, wenn wir jemanden "Schwarz" statt "farbig" nennen oder statt das N-Wort zu benutzen, das bis vor ein paar Jahren ja auch noch absolut gängig war. Meine persönliche Meinung ist, dass es auch sinnvoll ist, ältere Werke abzuändern. Zumindest, was sowas wie das N-Wort angeht. Aber wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung.

Zitat:
Aber warum ist es egal, wo man herkommt? Und wenn ich nur nach der Stadt fragen möchte, ist doch wumpe.

Du möchtest vielleicht nach der Stadt fragen, aber andere Leute wollen das eben nicht, sondern was sie eigentlich fragen wollen, ist: "Warum hast du eine andere Hautfarbe?". Und das ist nicht okay, denn das sollte keine Rolle spielen, zumindest nicht im ersten Moment. Ich finde, es ist eine Sache der Abwägung. Wenn ich eine Person länger kenne, kann ich sie fragen, welche Wurzeln sie hat, woher ihre Vorfahren kommen etc.
Zitat:
Fragen kann man jeden, woher er kommt, solange man die Antwort, die derjenige gibt, akzeptiert und nicht dreimal nachfragt, woher er denn nun wirklich kommt. Und wenn man es doch tut, muss man sich eben darüber im Klaren sein, dass es andere stört.

Finde ich sehr passend zusammengefasst.
Eine Freundin von mir zum Beispiel ist Schwarz und bei 80% der Männer, die sie online kennenlernt, kommt als eine der ersten Fragen "Woher kommst du?". Wenn sie dann die Stadt nennt, kommt "Nein, ursprünglich". Das zehrt sehr an ihren Nerven, weil die Leute ihr teilweise nicht glauben, dass sie Deutsche ist und weil sie jedes Mal das Gefühl serviert bekommt, dass sie als anders gesehen wird. Wenn ich eine:n Rollstuhlfahrer:in kennenlerne, sage ich ja auch nicht nach den ersten 2 Minuten "Wieso sitzt du denn im Rollstuhl?"

Zitat:
Das Ding ist halt: Ich verhalte mich grundsätzlich zu jedem Menschen, den ich kenne lerne gleich. Total egal ob dunkel oder hell, ob Mann oder Frau, total wurst. Aber mit diesen ganzen Überlegungen, was man darf und was nicht, wird man automatisch bei solchen Menschen vorsichtiger und denkt sicher wirkllich eher "was darf ich nun sagen?". Das ist echt schlimm.

Ich verstehe, was du meinst. Besonders, was das vorsichtiger sein angeht. Aber ich muss sagen, dass sich das ganz schnell wandelt meiner Erfahrung nach. Inzwischen habe ich das Denken so drin, dass ich bei niemandem mehr das Gefühl habe, vorsichtiger sein zu müssen als bei anderen. Und wenn man Betroffene besser kennt, ist es auch wirklich interessant, sich auszutauschen. Aber oft auch erschreckend, was Minderheiten an Diskriminierung erfahren. Aber es kann auch sehr helfen, eben diese Unsicherheiten bezüglich "Was kann ich sagen?" abzulegen. Das können nämlich Betroffene selbst am besten vermitteln.

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07.04.2021 18:37

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Ich habe das mit der Anrede eines "Schwarzen" ins Spiel gebracht, da es nicht würdevoll empfunden wird, wenn man zu jedem Schwarzen "Afrikaner" sagt.

Meine Frau ist aus Südkorea und wird hin und wieder mit den Worten "nǐhǎo" begrüßt. Sie findet das sofort empörend als Chinesin definiert zu werden, nur weil sie gelbliche Haut und schmale Augen hat.

"Schwarz" im farblichen Sinne ist ja eigentlich auch keine Farbe, sondern läuft mehr unter "Schatten".

Naja, erledigt. Hier geht es um Versionsänderungen, die ich sehr interessant finde. Ich hatte als Kind nur vereinzelte Bibi & Benjamin Hörspiele. Erst als Erwachsener die CDs gekauft. Von daher habe ich unter Garantie alles "cut".
07.04.2021 18:44

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Zitat von SteSe:

"Schwarz" im farblichen Sinne ist ja eigentlich auch keine Farbe, sondern läuft mehr unter "Schatten".

Das ist auch viel weniger als Farbe anzusehen, sondern als Identität. Daher nutzt man es im Schriftgebrauch auch mit Großbuchstaben am Anfang.

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07.04.2021 18:48

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Zitat von GenerationMartinshof:
Und wenn man Betroffene besser kennt, ist es auch wirklich interessant, sich auszutauschen. Aber oft auch erschreckend, was Minderheiten an Diskriminierung erfahren. Aber es kann auch sehr helfen, eben diese Unsicherheiten bezüglich "Was kann ich sagen?" abzulegen. Das können nämlich Betroffene selbst am besten vermitteln.


Dem stimme ich absolut zu! 👍
07.04.2021 18:50

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