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136 - und der wütende Stier
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Mikosch373
Graf
   
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Bewertung von Mikosch373:
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Fünf Freunde - und der wütende Stier (136)
Der Titel klingt weder gut noch schlecht und das Cover gefällt mir nicht besonders, aber der Klappentext hört sich ganz gut an. In Twin Oaks finden Stierläufe statt. Die Geschichte, die sich daraus ergibt, ist eigentlich ganz spannend, aber dass die Kinder den Stier schließlich (Achtung, Spoiler!) entführen wollen, ist einfach nur idiotisch. Zum Glück kommt es dann nicht dazu.
Fazit: 6 von 10 Punkten
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22.06.2021 16:47
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Mangobanane
Juniordetektiv
  
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Herkunft: Heide
1. Experte: Die drei ???
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Bewertung von Mangobanane:
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- Rezension zum Zeitpunkt der VÖ -
Katrin McClean ist wieder in the house und hat einen bestenfalls mittelmäßigen Tag erwischt. Wahrscheinlich kam die Bahn zu spät oder eher gar nicht, die Einkaufstasche ist unterwegs gerissen und dann auch noch die Milch ausgelaufen. Beste Voraussetzungen, um sich für ein schnelles Stündchen an den Schreibtisch zu setzen und irgendwie drauflos zu schreiben. So hab ich das früher auch öfter mal gemacht. Der Unterschied ist, dass ich mein Geschreibsel danach nicht veröffentlicht oder gar Geld dafür bekommen habe.
Tante Fanny hat also neuerdings das größte Erdbeerfeld Großbritanniens. Dummerweise weiß sie damit gar nichts anzufangen. Anstatt diesen plötzlichen und eine Folge später eh wieder vergessenen Umstand mal zu nutzen und Geld zu verdienen (welches, wenn man bei dem Beruf von Onkel Quentin und dessen Beschreibung mal drüber nachdenkt, ohnehin eigentlich nicht so zahlreich im Haus sein sollte), müssen erst mal ihr Mann und die Kinder dran glauben und alles probieren, was man so aus Erdbeeren machen kann (denn was Anderes gibts die nächsten 300 Tage nicht zum Frühstück). Ich verziehe bereits das Gesicht, als George nach einem ihr unbekannten Ort fragt, der nur eine Wanderung entfernt liegt. Komisch, da kommt irgendwie sofort die Erinnerung an die Teufelsbucht wieder hoch. Gibts die eigentlich noch?
Anschließend lernen wir wieder was, ganz unauffällig natürlich, so völlig beiläufig, kein noch so geübter Hörer, erst recht kein ungeübter, würde jemals auf die Idee kommen, dass die Random Scene auf der Weide noch relevant werden könnte. Absolut niemand. Welch brillanter Schachzug.
An dieser Stelle möchte ich mich dann gleich mal aus meiner Rezension zu Folge 135 zitieren: „Danach dann die übliche Nummer, (das ist es mittlerweile wirklich!), ein Typ kommt mit einer Idee nach Kirrin, alle finden ihn toll, nur die fünf Freunde sind nach einiger Zeit skeptisch und plötzlich wieder ultraschlau und halbwegs reif.“
Gut, so ganz zu 100 Prozent passt der Wortlaut hier zwar nicht, aber die Kernaussage zählt und lässt mich seufzen. Laut und deutlich.
Immerhin, man hört ein paar Passanten. Und es kann sein, dass ich mich täusche, aber bei den darauffolgenden Zusammentreffen mit Alex und seinem Stier hört man sogar andere Passanten als am Tag zuvor. Oder man hat’s einfach nur gut verschleiert. Oder ich hab schon halb geschlafen. Wahrscheinlich dann doch eher Letzteres.
Ich dachte zuerst sogar, Frau McClean hat’s mit dem Klauen von sich selbst sogar noch weiter getrieben und aus den Umweltschützern eine Folge zuvor jetzt halt Tierschützer gemacht und fertig. War dann doch nicht ganz der Fall, na immerhin. Wahrscheinlich wird diese unschlagbare Kreativität eines ihrer Argumente sein, falls mal der Wunsch nach einer Gehaltserhöhung aufkommen sollte.
Tierschützer Steve ist jedenfalls genauso not amused wie die fünf Freunde von Alex und seiner Attraktion und bringt das auch extrem überzeugend rüber - nicht. Wie kann man denn bitte so gelangweilt ins Europa Tonstudio kommen, ich mein, bei so einem Bombenskript? (Ja, ich weiß, zu viel Ironie ist auch nicht gesund. Aber sonst erträgt man die meisten von McCleans Ergüssen einfach nur schwerlich).
Nach ein paar Minuten fällt Steve jedenfalls ein, dass er für den weiteren Verlauf der Geschichte nicht mehr wichtig ist und geht einfach mit einem locker flockigen „Bleibt wie ihr seid“. Und ich so: „Nein, bitte nicht! ‚Werdet wieder so wie früher’ wäre eine passende Verabschiedung gewesen!“ Aber auf mich hört ja wieder keiner.
Und deshalb entdecken die fünf Freunde mitten auf der Küstenstraße, die sie ja bekanntlich noch nie befahren haben, urplötzlich ein verfallenes Haus. Das stand da wohl vor der Geschichte noch nicht und wurde extra dafür gebaut und zwar gleich neu in sehr verfallenem Zustand. Wahrscheinlich aus den Resten des gemeinerweise zerstörten Müllhauses der Fünf Freunde aus der Folge davor oder so. Und weil Timmy anschlägt, wird da auch gleich mal eingebrochen (da war ich dann wirklich a little bit sprachlos) und wirklich rein zufällig findet man dort Puzzleteile, die zum aktuellen Geschehen passen. Ernsthaft, man hat dem Hund ja immer schon eine enorm überdurchschnittliche Intelligenz angedichtet, die je nachdem, wie spannend es sein sollte, natürlich phasenweise auch mal ignoriert wurde, aber dass der Kläffer jetzt auch noch hellsehen kann, ist ein bisschen zu viel des Guten.
An dieser Stelle kommen dann auch gleich wieder Erinnerungen an eine weitere McClean-Episode hoch, das sehr einfache Fälschen der Rinderpässe beschreibt Lutz Mackensy so dermaßen überzeugt wie letztens das mühevolle Ausschneiden von Zeitungsbuchstaben für einen Erpresserbrief in der Stromausfall-Folge (falls jetzt die Frage kommt, welche gemeint ist, weil Stromausfall ja in letzter Zeit doch etwas häufiger Thema war, nun, das müsst ihr selbst rausfinden. Ist aber eigentlich auch schnurzpiepe).
Im letzten Drittel wird es dann tatsächlich etwas besser. Nicht die Dialoge an sich, die bleiben leider die ganze Folge über auf erschreckend kindlichem Niveau, auch nicht die Musikuntermalung, die ist wirklich so grausam wie lange nicht mehr, aber immerhin offenbart die Handlung zum Ende hin noch ein paar kleine - nun ja, sagen wir mal großzügig „Wendungen“. Aber das müsst ihr dann selber nachhören
.
Ein bisschen überrascht worden bin ich dann, als die Stierkämpfe sind bäh-Moral am Ende gar nicht mehr wirklich zum Thema gemacht wurde. Aber so ist das wohl, wenn man zum Schluss nicht mehr so genau weiß, wie man eigentlich angefangen hat. Ich hingegen frage mich zum Schluss eines Hörspiels nach einem KMC-Buch meistens, warum ich eigentlich damit angefangen habe.
Wenn Frau McClean dann fertig getextet hat, geht sie nochmal raus, pflückt eine Erdbeere von ihrem Feld und geht erst mal spazieren. Nur die Logik, die hat sie leider schon wieder zu Hause so fern wie möglich von ihrem Arbeitszimmer vergessen.
Fazit: Handlung zum Großteil bäh, Sprecher dito, Atmosphäre i. O., Musik zum Davonlaufen, macht summa summarum ne schlechte glatte 4. Und da habe ich schon großzügig nicht in meiner Rangliste geschaut, welche etwas unterdurchschnittlichen Werke von Enid Blyton und Gabriele Hartmann ich damit beleidige.
Was ich bei diesem Titel von der 137 erwarte? Nun, äh, nichts.
__________________ „Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt
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20.08.2021 17:34
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