Hmm, joa...

Nach vier echt gelungenen Folgen in Folge geht's hier leider wieder abwärts.
Hier harmonieren die einzelnen Faktoren nicht so ganz, der Funke springt nicht rüber.
Grundsätzlich ist der Whodunit hier eine deutliche Steigerung zu den Pseudo-Spannungs-Fällen, die McClean haufenweise in den 130ern abgeliefert hat. Die Leute haben Namen, der Täter ist nicht gleich offensichtlich und es wird ermittelt. George darf am Anfang wieder ihre "Ohne Timmy geh ich nirgendwo hin"-Nummer abziehen, das sehe ich positiv, es erinnert sehr schön an ihre Darstellung in Gabriele Hartmann-Zeiten.
Allerdings ... die Verdächtigung der Fünf Freunde oder insbesondere gegen George finde ich zu erzwungen und ergibt wenig Sinn. George wäre unglaublich blöd vorgegangen, wäre sie es gewesen. Das müssten eigentlich auch die Polizisten merken. Auch kommt man hier als Hörer doch gerade im Vergleich zum genialen Whodunit-Fall "Der mysteriöse Dieb" (142) recht schnell auf den Täter, Plottwists gibt es nur in abgeschwächter Form, da war mehr drin.
Georges Figurenzeichnung ab dem Aufenthalt in - weiß nicht, irgendwo in Großbritannien sicherlich - ist auch ziemlich komisch. Sie ist plötzlich totaler Raumfahrt-Fan und will Astronautin werden. Einfach so, aus dem Nichts. Immerhin, ihre Freunde finden das seltsam - aber wirklich erläutert wird es nicht und das macht es umso unglaubwürdiger. Zu Dick oder Julian hätte dieses Fan-Verhalten dann doch deutlich eher gepasst.
Wirkliche Spannung entsteht nicht und somit auch nur begrenztes Interesse für die Story. Die Dialoge sind ... okay, aber mehr nicht. Tontechnisch leistet sich Europa einen überdimensional großen Bock, indem man nach dem Vortrag die Menschenmenge einfach von einer Sekunde auf die andere abstellt. Das ist so amateurhaft schlecht gemacht, dass es wehtut.
Garcia klingt zu Beginn wieder etwas besser als zuletzt - und fällt dann in ihr altes "neues" Muster zurück. Schade, was die Regie mittlerweile alles durchwinkt. Man bekommt den Eindruck, die liebe Frau Körting ist eigentlich nur im Studio, um ein paar Kekse zu schnabulieren und den Sprechern einen schönen Tag zu wünschen. Lasst Thomas Karallus doch da mal ran... Immerhin, mit Christian Rudolf und Stephanie Kirchberger sind Stimmen dabei, die ich immer gerne höre.
Also insgesamt haut mich die Folge nicht um. Ich würde sie zwar eher nochmal hören als diverse andere Folgen der letzten Jahre mit ähnlicher Punktzahl, aber so eilig habe ich es damit nicht.

6,5 Punkte.

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„Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer

„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt

Achtung, Spoiler:

Hhm... keine Folge, die mich vom Hocker gerissen hat. Georges plötzliche Begeisterung für Raumfahrt und Astronauten finde ich auch etwas unpassend. Ebenso ihr „Oh ich will unbedingt ein Autogramm von Patricia und sie mit Fragen löchern. Klopfe ich halt abends einfach mal Sturm an ihrer Hoteltür. Die muss doch da sein.“ Garcia kann mich diesmal wieder so gar nicht überzeugen. George klingt stellenweise wieder sehr nervig und kindisch.
Positiv ist, dass die Geschichte nicht komplett vorhersehbar ist. Allerdings ist sie auch nicht sonderlich spannend. Insbesondere das Ende wirkt zudem sehr gewollt. Jake wurde zu keinem Zeitpunkt verdächtigt. Warum also unbedingt den Verdacht auf die Kinder lenken? Morgens Sachen packen, ins Auto steigen, fertig.

Noch eine Anmerkung zum Cover… was mir wohl nur dank dieses Forums sofort aufgefallen ist:

Äh… wo ist Timmy? Auf dem neusten Cover von Folge 20 wurde er einfach rausgeschnitten und hier wurde er von Anfang nicht eingeplant.
Jetzt wo ich weiß, dass eigentlich immer alle Freunde abgebildet sind (auch wenn manchmal unlogisch ist), finde ich das irgendwie doof.

Zitat von Mikosch373:

Die Kinder müssen mal wieder raus aus dem Felsenhaus. Das ist nicht wirklich originell, aber wenigstens werden sie nicht rausgeschmissen, sondern begleiten Quentin nur woandershin.

Geil fand ich hier den Satz vom Erzähler:

"Da Sytnis (oder Sythnes? Oder...? Ach ich zitiere mal Mango: weiß nicht, irgendwo in Großbritannien sicherlich ) genauso wie Kirrin direkt am Meer lag, bot er den fünf Freunden an, sie mitzunehmen."

Hätte er sie nicht mitgenommen, wenn "weiß nicht, irgendwo in Großbritannien sicherlich" in den Bergen gelegen hätte?