Benjamin Blümchen 042 – als Ritter
Alte Bewertung: 4 Punkte
„Wo ich bin? Auf Burg Eintracht! Eintracht, nicht Zweitracht! Eintracht wie Frankfurt!“
Eine Folge, bei der ich nicht wirklich behaupten kann, dass ich mich auf sie freue. Ich fand sie schon als Kind nicht doll und sie zählt ja auch allgemein zu den eher weniger beliebten Klassikern. Aber ich habe sie auch nicht mehr gut im Ohr und bin gespannt, wie es heute aussieht.
Tja, die Folge startet genauso wie die letzte, man liest in Büchern und zack, schon will man Ritter sein. Mit Benjamin und Otto auf der einen Seite und Karla auf der anderen prallen sehr unterschiedliche Vorstellungen des Ritter-Seins aufeinander und man kann sich aussuchen, wo man stehen will.
Wer eine Ritterrüstung braucht, geht aber natürlich nicht zum Kostümverleih (das wäre ja auch der letzten Folge zu ähnlich!), sondern in die Konservenfabrik. Na ja, okay, meinetwegen.
Es dauert dann erst mal viele, viele wertvolle Hörspiel-Minuten, um die ganze Sache überhaupt in Bewegung zu kriegen. Die Zeit, die man in der Konservenfabrik vertrödelt, hätte man doch lieber in den eigentlichen Plot stecken können, das ist einfach uninteressant. Nett ist nur, wie Benjamin hinfällt und sehen muss, wie man in der Rüstung von selbst wieder hochkommt.
„Karla, deine zwei Freunde haben – mit Verlaub gesagt – ein Rad ab, glaube ich“ – ach, der Blechmann nicht? So ganz normal ist der ja nun auch nicht.
Dann ist die Hälfte schon rum und bislang und noch gar nichts passiert. Dann kommt aber der Part, an den ich mich noch am ehesten erinnere mit Julchen Krause, die die ganze Zeit nur am Jammern ist und Benjamin und Otto, die permanent nur rumstehen und Schwachsinn reden. Im Prinzip ist es einfach nur „Jemand erschreckt sich fürchterlich vor Benjamin“ in einer XXL-Fassung. Anderswo füllt das ein, zwei Minuten, hier fast eine ganze Hälfte.
Deswegen gibt’s am Ende freien Eintritt. Oder aus irgendeinem anderen Grund. Weiß nicht. Gefühlt wurden gerade 35 Minuten damit verschwendet, aus Blech Ritterrüstungen zu schweißen und hysterisch rumzukreischen, draußen rumzustehen, ein bisschen zu singen und Smalltalk mit dem Burgherrn und der Polizei zu halten. Ach nee, nicht gefühlt. War ja so. Erst in den letzten fünf Minuten geht man dann tatsächlich sogar in die Burg hinein (Wahnsinn!).
Benjamin hat jetzt also immerhin einen Wochenjob, ist nur die Frage, wie lang er daran denkt und wie lange es zur nächsten Zoo-Pleite dauert

Er muss ja auch monatlich in die Schule und ins Krankenhaus

Witzig fand ich noch Karlas Kommentar, dass Benjamin aus dem größten Unsinn noch was macht - schon ein bisschen mies
Ja, was soll ich sagen, ich kann hier nicht viele Punkte dalassen. Die Folge ist jetzt nicht der größte Murks und nicht so nervig wie die Zahnweh-Folge, aber schon sehr dürftig und belanglos. Also diesen indirekten Zweiteiler hätte es für mich nicht gebraucht. Klar, da wird auch mit reinspielen, dass beide Themen einfach so gar nicht meins sind, aber ich habe zu beiden Themen schon Hörspiele und Bücher konsumiert, die mir gefallen haben. Es ist grundsätzlich möglich, mich mit Folgen zu begeistern, deren Themen mich nicht interessieren, aber hier hat man sich beide Male einfach verdammt wenig Mühe gegeben, es wäre so viel mehr gegangen, hier hätte man das Innere der Burg ja beinahe nicht mal erlebt, also das Thema ist schon sehr minimalistisch umgesetzt worden. Das sollte Bibi eigentlich packen, aber hundertprozentig sicher bin ich mir nicht, wenn ich den Titel angucke - Zirkusfolgen sind prädestiniert dafür, Rohrkrepierer zu sein…
3/10
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„Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt