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Synchronsprecher- krisensicherer Job?
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Synchronsprecher- krisensicherer Job? |
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Als Fans kennen wir ja die Hörspielwelt und die Kassetten, die stets veröffentlicht werden. Nun habe ich mir seit längerem über die Synchronsprecher dahinter bzw. deren Arbeit Gedanken gemacht.
Ich selbst weiß jetzt gar nicht, wie viele Bibi oder Benjamin Kassetten pro Jahr erscheinen.
Aber mir stellt sich die Frage, ob man von den Einnahmen (als Synchronsprecher) in Abhängigkeit von der Rolle leben und überleben kann? Falls pro Jahr nur ein oder zwei Hörspiele erscheinen, wird man da ja vielleicht nicht über die Runden kommen, ohne nebenher noch einen festen Job zu haben.
Weiß jemand vielleicht wie die Synchronsprecher da bezahlt werden? Bekommen die Geld in Abhängigkeit wie oft die Kassetten verkauft werden, oder ist das ein fester Betrag? Hat da jemand etwas gehört, ob Kiddinx dazu genauere Infos hat verlauten lassen?
(Ist vielleicht ein Unterschied ob Susanna Bonasewicz damit gemeint ist, oder die Dame die jetzt Frau Müller Riebensehl spricht.)
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08.10.2013 21:46
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Kirschtörtchen
Pâtissière
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Oft ist es so, dass Synchronsprecher nicht nur eine einzige Rolle in einem Hörspiel sprechen. Viele sprechen auch in anderen Hörspielen mit oder synchronisieren Schauspieler im Fernsehen. Daher auch eigentlich die Berufsbezeichnung. Streng genommen synchronisieren die Sprecher in den Hörspielen ja nicht.
Glaube, da gibt es ganz andere Jobs, die wesentlich schlechter bezahlt werden und wirklich nicht krisensicher sind.
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08.10.2013 21:51
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08.10.2013 21:54
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Danke für die Antwort.
Und die, die jetzt nur einmal sprechen? Frage mich wie die dann bezahlt werden. Okay, das stimmt. Bei den Bibi Folgen fällt mir jetzt kaum jemand ein, der jetzt nicht mehrere Rollen übernommen hat. Nur ich frag mich, wie das läuft wenn jemand nur einmal ein Hörspiel spricht, also eine Rolle?
Synchronisieren war jetzt doof von mir gewählt. Ne Synchronisation ist ja was anderes
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08.10.2013 21:58
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Quadro
Frechdachs
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Sicherlich verdienen die Sprecher mehr, die tragende Rolle haben und auch schon länger dabei sind. Hier gilt ja dann auch so etwas wie Berufserfahrung.
Genaue Zahlen gibts von offizieller Seite natürlich keine, aber es ist üblich ein Festbetrag für die gebuchte Sprecherzeit zu zahlen oder es wird eben ganz pauschal vergütet. Gewinnbeteiligung dürfte es definitiv keine geben.
Da pro Quartal immer nur etwa eine Hörspielfolge erscheint und da auch nicht jeder Sprecher dabei ist, dürfte man reich davon nicht werden. Oliver Rohrbeck, der wirklich ein hoher Tier in der Branche ist und auch bei Kiddinx überall schon mal zu hören war und das auch schon seit 35 Jahren macht, meinte in einem Interview mal, dass man als Sprecher nicht so reich ist, wie das manche vielleicht denken.
Deshalb sprechen die natürlich auch noch nebenher, je nachdem wie sie gebucht werden. Oliver Rohrbeck, der ja auch sein eigenes Studio besitzt und dort auch unter anderem Regie führt, spricht Hörspiele, Serien und Kinofilme. Bei anderen ist das ähnlich (z.B. Susanna Bonaséwicz als "die Nanny").
Den Sprecher von Wärter Karl hört man oft in Dokumentationen als Off-Sprecher.
Eigentlich macht jeder Sprecher nebenher noch etwas. Die Stimme von Karla Kolumna hörte man ja auch sehr oft auch ausserhalb von Neustadt.
Lediglich Guido Weber alias Bernhard Blocksberg schlägt etwas aus der Art, da er fast nirgends sonst noch zu hören war. Aber das mag auch daran liegen, dass es überhaupt sehr wenig Informationen zu ihm gibt (nicht mal ein aktuelles Foto).
Ich denke er ist in seiner aktiven Berufszeit nebenher einem stinknormalen Job nachgegangen.
Aber die "richtigen" Sprecher arbeiten ganztags mit ihrer Stimme. Ob man sie in der Werbung hört, in Computerspielen oder sogar sieht, weil ja manche nebenher auch Schauspieler sind.
Jetzt rein von Bibi Blocksberg zu leben, das kann freilich keiner.
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08.10.2013 21:59
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08.10.2013 22:26
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Kirschtörtchen
Pâtissière
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Zitat: |
Nur ich frag mich, wie das läuft wenn jemand nur einmal ein Hörspiel spricht, also eine Rolle? |
Naja, dann kriegt er eben nur das Geld für das einmal Sprechen.
Die werden wohl kaum nach Verkaufszahlen bezahlt.
Also, entweder hat er dann noch einen anderen Job oder er bezieht zusätzlich Hartz 4.
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08.10.2013 22:00
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Quadro
Frechdachs
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In alten Folgen, als alles noch nicht so professionell war, sprach wohl ohnehin Hinz und Kunz mit. Eventuell auch der Hausmeister vom Studio. Teilweise hörte es sich so an und man liest auch manchmal Nachnamen auf der Sprecherliste von kleineren Nebenrollen, wo man denkt: den kenne ich doch!
Das sind dann meist die Kinder oder Enkel von festen Sprechern, die dann mal einen Schüler sprechen.
Ich denke so hat man das sehr oft gemacht. Denn auffallend ist schon, dass manche Sprecher nie wieder zu hören waren. Und das teilweise bei so richtig Guten!
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08.10.2013 22:05
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Kirschtörtchen
Pâtissière
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Zitat von Quadro: | Teilweise hörte es sich so an und man liest auch manchmal Nachnamen auf der Sprecherliste von kleineren Nebenrollen, wo man denkt: den kenne ich doch!
Das sind dann meist die Kinder oder Enkel von festen Sprechern, die dann mal einen Schüler sprechen. |
Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen. Wer weiß, vielleicht haben die teilweise auch komplett ohne Bezahlung mitgesprochen.
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08.10.2013 22:07
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Okay, dann ist es wohl doch ein Festbetrag. Dachte immer das wäre von den Verkaufszahlen abhängig.
Du sagst gebucht... Geht da nicht sicher auch viel über Vitamin B? Der Name Nottke tauchte ja auch etliche Male auf. Hab mich immer gefragt, wie die an die Sprecher kommen. Ob die da ein Casting machen, wie beim Film oder TV oder die da irgendwo eine Stellenbörse haben
Internet gabs ja in den 80er Jahren noch nicht in der Form wo man mal schnell nachfragen konnte, ob jemand eine Rolle möchte
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08.10.2013 22:12
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Maerika
Hörspiel Queen
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Ich denke mal es wird eine Kartei mit nennenswerten Sprechern geben und da können sich die Verläge dann die Stimmen anhören und so vorentscheiden.
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08.10.2013 22:16
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Kirschtörtchen
Pâtissière
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Willst du in den Beruf einsteigen?
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08.10.2013 22:17
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Quadro
Frechdachs
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Zitat von Kirschtörtchen: | Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen. Wer weiß, vielleicht haben die teilweise auch komplett ohne Bezahlung mitgesprochen.
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Vielleicht waren das auch sowas wie Kamikaze-Sprecher.
Oder sie verwendeten Künstlernamen nur für diese eine Rolle.
Zitat: |
Ob die da ein Casting machen, wie beim Film oder TV oder die da irgendwo eine Stellenbörse haben |
Es gibt wie bei Schauspielagenturen ebenso Sprecheragenturen. Viele sind auch im Internet vertreten. Oft findet man diese Informationen inklusive Buchungsmöglichkeiten aber auch schon direkt auf den Webseiten der Schauspieler.
Dort gibt der Darsteller dann Informationen zu seinem Arbeitsort, Sprechkenntnisse, Größe, Gewicht und aussagekräftige Fotos in verschiedenen Rollentypen, so dass die Regisseure sich für eine bestimmte Filmrolle die passenden Charaktere zusammenstellen können.
Bei Sprechern sind solche Sachen wie Größe natürlich weniger interessant. Die geben dann eher Sprechproben zum anhören preis, oft auch in Dialekt oder in anderen Sprachen. Auch höher oder tiefer gesprochen. Denn man muss sich geschickt anbieten, um gebucht zu werden. Die meisten sind nun mal selbstständig und müssen sehen, wo sie die nächste Miete herbekommen.
Da freut dann natürlich auch ein großer Auftrag oder ein Angebot für eine Serienproduktion, denn dann ist einem erst mal ein gewisser finanzieller Rahmen sicher.
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08.10.2013 22:19
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08.10.2013 22:20
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Danke, wieder was gelernt
Und wie haben die das früher gemacht, als es noch kein Internet gab? Muss dann ja echt umständlich gewesen sein.
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08.10.2013 22:27
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Quadro
Frechdachs
Dabei seit: 12.08.2010
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Zitat von Bibiskartoffelbrei: | Und wie haben die das früher gemacht, als es noch kein Internet gab? Muss dann ja echt umständlich gewesen sein. |
Da gabs dann Agenturen, wo man noch zu Fuss oder mit dem Bus hingefahren ist, hat gesagt was man sich vorstellt und wurde beraten, gegebenenfalls hat man Setkarten ausgehändigt bekommen und konnte sich ansehen, was der Schauspieler sonst noch so gemacht hat, wie alt er ist, wo er gelernt hat etc.
Früher war aber sowieso noch alles viel überschaubarer. Da wurden Verträge auch schon mal per Handschlag besiegelt und interessante Typen kannte man einfach (gab ja nicht soviel). Wenn man von einem angetan war, suchte man den Kontakt und kam miteinander ins Geschäft (oder auch nicht, je nachdem).
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08.10.2013 22:42
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Jap, das stimmt. Besonders wenn man dann liest, das wohl die Kinder von einigen Sprechern kurzer Hand eingesprungen sind. Katja Nottke und ähnliche. Da war das sicher lockerer als jetzt.
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08.10.2013 23:15
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unicorn
Buaaaaahhh! Ich will dir fressen!
Dabei seit: 11.08.2010
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Spiel-Beiträge: 1821
Herkunft: Hamburg
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Also um mal etwas anzumerken, was vielleicht nicht ganz klar ist:
So gut wie alle Synchron-/Hörspielsprecher sind Schauspieler!
Als Otto-Normal-Mensch hat man (es sei denn, man ist ein Kind) keine Chance in dem Geschäft langfristig einzusteigen.
Den Beruf "Sprecher" gibt es im Grunde gar nicht. Es sind Schauspieler, die sich im besten Fall etwas dazu verdienen. Das ist ihr Hauptberuf. Einem "stinknormalen" Beruf geht wohl kaum ein Sprecher nebenher nach...
Wie schon gesagt wurde, verdient man wohl mit Sprechen herzlich wenig (nur in der Werbung wird sehr gut bezahlt) und daher lebt da wohl kaum einer hauptsächlich von. Nur einige wenige haben wirklich so viele feste Sprechrollen (eben auch große Hollywood-Schauspieler oder Serienrollen), dass es sich finanziell lohnt.
Die meisten schlagen sich eben mit Theaterrollen und kleinen Fernsehrollen durch.
Nicht mal ein Sprecher wie Jens Wawr... ach verdammt ich werd's nie schreiben können... der ja nun gut im Geschäft ist mit den drei ??? spielt noch Theater und nimmt Alben als Sänger auf (wobei letzteres wohl eher Hobby ist, als das es richtig was einbringt, aber vielleicht wird das ja auch noch...
).
Oder wie Quadro schon sagte, manche sind auch ins Regie-Fach eingestiegen und verdienen damit noch Geld.
Der 2. Otto/ Bibis Bruder Boris (Frank Schaff) hat z.B. die Synchronregie bei allen Harry Potter-Filmen gemacht.
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09.10.2013 00:03
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09.10.2013 00:04
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Quadro
Frechdachs
Dabei seit: 12.08.2010
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Spiel-Beiträge: 5135
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Zitat: |
Den Beruf "Sprecher" gibt es im Grunde gar nicht. Es sind Schauspieler, die sich im besten Fall etwas dazu verdienen. |
Den Beruf selbst vielleicht nicht, aber ich meinte ja auch eher die Leute z.B. beim Fernsehen, die durchaus nur sprechen und die man niemals sieht. Und die leben durchaus davon und auch nur davon (und das war ja die Frage).
Ich denke da so an Franziska Pigulla oder Till Hagen. Die wissen nicht wie eine Kamera von vorn aussieht, bei zuletzt genannten war das vor über 40 Jahren das letzte Mal der Fall. Ich denke nicht, dass das noch als Schauspieler durchgeht.
Aber grundsätzlich hast du natürlich Recht.
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09.10.2013 00:24
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Okay das war mir nicht bewusst.
Aber die Katja Nottke, ich dachte immer die war noch Kind, als die das gesprochen hat? Und der Otto Sprecher auch? (bestimmt nicht, aber in meinem Kopf war die Vorstellung immer so)
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09.10.2013 11:33
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Basti
Administrator
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09.10.2013 11:57
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Oha, da hab ich mich abr stark verkalkuliert
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09.10.2013 12:23
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unicorn
Buaaaaahhh! Ich will dir fressen!
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@Quadro: Ja, manche könne natürlich (sofern sie für's Fernsehen arbeiten) auch davon leben. Aber selbst die, auch die beiden von dir genannten, sind gelernte Schauspieler und keine "ausgebildeten Sprecher" wobei jeder Schauspieler ja auch ein ausgebildeter Sprecher ist (bzw. sein sollte... es gibt da auch Gegenbeispiele a la Til Schweiger, der noch immer nicht richtig sprechen kann...
).
Ohne Schauspielausbildung geht es eben nicht. Oder fast nicht.
Nur eben Kinder, wie ja die Frage war, fangen natürlich ohne Ausbildung an. aber auch diese machen, sofern sie dabei bleiben, meist später eine Schauspielausbildung.
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10.10.2013 02:01
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