Da ich die Gurkenodyssee ja jetzt offenbar in Eigenregie durchziehen muss (Odyssee-Partner aus dem anderen Forum abgesprungen), hab ich mich mal für eine besonders klassische Gurke entschieden.
"Tatort Zirkus" gehört zu den Folgen, bei denen ich den Anfang fast mitsprechen kann, mich aber an alles Weitere nur noch sehr bruchstückhaft erinnere, und jetzt wird mir auch wieder klar, dass das seine Gründe hat. Nach dem Bruch in Marys Wohnwagen passiert bis zur Entführung am Ende doch eher wenig. Positiv ist hier anzumerken, dass BJHW in ihrem Debüt Morton zurückgeholt hat, anstatt die drei ??? in ihre eigenen Autos zu setzen, was man nach den Crimebusters wohl nicht unbedingt vermutet hätte. Peters Krankenbesuch bei Mary ist denkwürdig (da knistert doch was, erzählt mir doch nix! ). Ansonsten plätschert der Fall um die Erbschleicherei eher vor sich hin, es wird viel in SoCal herumgegondelt ... ach ja, und irgendwas mit einem Bonbonpapier war da auch noch.
Die Produktion ist, typisch für diese Zeit, recht ordentlich, mit passenden Soundeffekten, prägnanten Musikstücken und überwiegend solider Sprecherleistung. Inspektor Cotta, erstmals unter diesem Namen hier vertreten, wird noch nicht von Holger Mahlich gesprochen, was es im Nachhinein schwieriger macht, ihn wiederzuerkennen. Aus "Walter de Maria" wird "Maria de Walter" - da hat in der Regie aber jemand gepennt. Clint Eastwood sollte wohl ein neuer Hitchcock werden, hat sich aber wohl nicht durchgesetzt.
Insgesamt hatte BJHW nicht den gelungensten Einstand, verglichen mit den meisten anderen Autoren (amerikanisch wie deutsch).
"Tatort Zirkus" in drei Worten: "Eine kleine Panne", "Eastwood, ehemals Hitchcock", "nicht gerade sauber", "Anschlag oder Unfall?".

Zitat von Retro:

Morton - ist hier echt das einzig Positive und irgendwie auch der einzige, der tatsächlich ermittelt. Während die Drei nur hin und her rätseln. "Peter ist immer schnell in einen Star verschossen", was doch eigentlich Bobs Aufgabe wäre, den Frauenscharm. (Doch dann mussten sie ja diesen Jeffrey später holen, für mich der größte Murksfehler aller DDF Zeiten.)

Jap, Morton ist hier eindeutig der beste Detektiv. Und ja, was Minninger immer mit seinem Jeffrey hat, durch den er Kelly konsequent ersetzt, muss auch erst noch geklärt werden, vielleicht hält er sich für witzig oder so ...

Zitat von Retro:

Als "Gurke", wenn bei Hörspielen die Gurke das gleiche ist wie bei Filmen die Himbeere, kann ich dem trotzdem zustimmen.

Ist vergleichbar, ja. Es sollte mal eine Goldene Gurke geben ...

Ordnung schaffen in der Zentrale, im Fernsehen geht es um die Schätze des Clowns Knivel. Wer wird erben? Da muss man in den Zirkus! Absturz der Hochseilartistin – eine beeindruckende Geräuschkreischkulisse. Unfall oder Anschlag, das ist hier die Frage.
Peter macht einen Krankenbesuch, irgendwie eine unbeholfene Szene. Die Stimme von Mary irritiert mich, klingt viel zu alt für eine „junge Artistin“.

Nächtlicher Einstieg in Marys Wohnwagen, Testament finden, beinahe ertappt, ab auf die Räder. Warum haben sie ausgerechnet dafür kein Auto genommen? War doch nicht unwahrscheinlich ertappt zu werden? Übernachten in der Zentrale und Nachforschungen mit Limonade am nächsten Morgen. Verwandtschaftliche Zusammenhänge. Neuer Krankenbesuch, Morton im Einsatz… läuft so vor sich hin…Entführung! Showdown.
Ganz nett.