Todesflug. Muss ich noch mehr sagen?
Da wären wir also, acht Folgen vor dem nächsten großen Kracher, in dem es um Atomraketen geht, und exakt 100 Folgen vor ... was auch immer uns Dittert damit sagen wollte.

"Es war trotzdem ein Wahnsinnstrip, den ich nicht so schnell vergessen werde!" sagt Bob am Ende, und joa, das konnte ich schon beim ersten Genuss dieser Folge bestätigen.

Die Folge fängt nett an, auch wenn ich mich wundere, warum man nur einen Wasserkanister in die Wüste mitnimmt (wobei, hatten die im Buch nicht auch noch Cola dabei? Es ist lange her ...). Die einzigen, die sie auf ihrer Fahrt zum summenden Berg antreffen, sind Mitarbeiter eines Astronomen, der sie sogleich für Spione hält. Niemand weiß genau, was er von den drei ??? erwartet hätte - dass sie hereinspazieren nach dem Motto, "Ja Tach, wir sind von der CIA und sollen herausfinden, wer hier Flugzeuge und Satelliten abschießt! Sie haben nicht zufälligerweise eine geheime Raketenabschussbasis? Nein? Schade. Naja, nichts für ungut."?

Immerhin kommt es danach zu Fluchtversuchen, deren Inszenierung langweiliger hätte werden können, und mit Ramires haben wir mal wieder einen Mexikaner mit Akzent, was bei den drei ??? immer gut ankommt. Insgesamt hat die Story viel James-Bond-Feeling, mit dem extrem intelligenten, aber auch ebenso verrückten Bösi McEvil in Form von Dr. Gregstone und seinem nicht ganz so schlauen Assistenten Butch (der in der Folge konsequent "Batsch" ausgesprochen wird ... EUROPA und fremdländische Namen ...). Zum Ende hin kommt natürlich Bobs Weltraumfahrt, die bei vielen Fans zur traurigen Legende wurde und der Folge bis heute ihren Status als abschreckendes Beispiel beschert. (Und als das Werk, das Ben Nevis auch 21 Jahre später niemand verzeihen zu wollen scheint.)
Von der Produktion her ist die Folge aber immerhin gar nicht so schlecht. Die sehr kurze Sprecherliste wird von namhaften Persönlichkeiten besetzt, wie Wolf Rathjen als Gregstone oder Frank Felicetti als Butch, die ihre Sache sehr ordentlich machen. Die Musik ist weitgehend passend; lediglich die Technomucke während Bobs Aufenthalt im Weltraum kam mir leicht deplatziert vor.

Soundeffekte sind sehr passend eingesetzt.
Ja, inhaltlich hat "Todesflug" so seine Macken, besonders was Realismus angeht, und darauf, wie gut sie in eine Serie wie die drei ??? passt, will ich lieber gar nicht näher eingehen - das wissen wir ohnehin alle. Dennoch setze ich mich aufs ganz hohe Ross und gebe der "Mutter aller Gurken" aus heutiger, aktualisierter Perspektive und unabhängig vom Gesamtwerk der Serie 4/10, da atmosphärisch alles stimmt, die Folge einfach einen herrlichen Trashfaktor hat, und seither Folgen erschienen sind, die ich um einiges schlechter fand.
Davon abgesehen bleibt die Folge der Serie wenigstens in einem Punkt treu: Bob kriegt's wieder ab.
Die drei Worte: "Wüste, Wissenschaftler, Weltraumflug" (danke an den Kollegen aus einem anderen Forum, der damit um die Ecke kam), "Pech statistisch unwahrscheinlich", "bei NASA rausgeflogen", "Raketenheini programmiert Realität", oder (Achtung, Insider!) "... zero! Engage!! Poyekhali!!!"