Als Langeooger "Inselkind" habe ich mir jetzt auch mal zwei der Langeoog-Folgen angehört.
Von der Story gefiel mir "Langeooger Dünenblut" ganz gut, während ich von "Sherlock Holmes auf Langeoog" eher ein wenig enttäuscht war. Bei dem Titel habe ich eigentlich ein wenig mehr "Detektiv-Flair a la Holmes" erwartet oder zumindest eine etwas umfangreichere Verbindung zum Meisterdetektiv. Da die Identität der Täter dem Hörer bereits ziemlich zu Anfang offengelegt wird, fand ich die Geschichte auch insgesamt relativ langweilig. Selbst das Ende war irgendwie vorhersehbar.
Was die realistische Darstellung der Insel betrifft, fallen leider beide Folgen eher durch. Ich weiß nicht, ob der Autor sich einfach nicht umfassend über Langeoog informiert hat, oder ob er absichtlich sehr tief in die Romantik-und Klischee-Kiste gegriffen hat. Langeoog hat ganzjährig einige sehr ruhige Ecken, aber bei 10.000 Gästebetten und teilweise 1000enden Tagesgästen ist es zumindest während der Saison NICHT menschenleer... außer vielleicht am Ostende
Kein Insulaner mietet sich mehr Pferdekarren um seine Ware zu transportieren.
Mit Kutschen werden eigentlich fast nur noch Touristen im Rahmen einer Inselrundfahrt chauffiert. Der Gütertransport erfolgt schon seit Jahrzehnten überwiegend durch E-Karren mit teils ziemlich großen Cargo-Anhängern. Auch müssen die Menschen die 2,5 km vom Anleger ins Dorf nicht zu Fuß gehen, eine Kutsche mieten, oder sich auf ein Fahrrad ohne Gangschaltung (vermietet hier kein einziger Fahrradverleiher mehr) schwingen, sondern können die seit über 100 Jahre existierende Inselbahn nutzen. Bei der Anzahl der Buchhandlungen wurde seltsamerweise übertrieben.
Tatsächlich gibt es davon nur eine.
Die erwähnten Polizeiautos sucht man hier auch vergebens. Die Polizei ist hier tatsächlich noch mit Fahrrädern unterwegs… allerdings auch schon "hochmodern": mit Gangschaltung und Elektrounterstützung.
Das Regionalkrimis nicht immer 100% der Realität entsprechen und sich vielleicht auch des ein oder anderen Klischees bedienen, ist mir bewusst… irgendwie habe ich trotzdem gehofft, dass das Leben auf Langeoog diesmal ein wenig authentischer und zeitgemäßer dargestellt wird. Hier ist es definitiv noch um einiges beschaulicher, als in anderen Ecken Deutschlands... in der Entwicklung hängen wir trotzdem nicht Jahrzehnte zurück.
Ich werde mir die Reihe trotzdem weiter anhören. Von Stil her gefällt sie mir eigentlich ganz gut. Man darf sie als Inselbewohner vermutlich einfach nicht zu persönlich nehmen.
Ich weiß nicht, ob der Autor sich einfach nicht umfassend über Langeoog informiert hat, oder ob er absichtlich sehr tief in die Romantik-und Klischee-Kiste gegriffen hat. Langeoog hat ganzjährig einige sehr ruhige Ecken, aber bei 10.000 Gästebetten und teilweise 1000enden Tagesgästen ist es zumindest während der Saison NICHT menschenleer... außer vielleicht am Ostende
Kein Insulaner mietet sich mehr Pferdekarren um seine Ware zu transportieren
Ja. Als "Modernes Kind" hast du es schwer.
Doch gerade deine Antipathie zu Kutschen & Pferdekarren lässt den Wunsch in mir noch stärker keimen, diese Hörspiele endlich hören zu können.
Ich bezweifel, dass es Skippy88 darum geht, was ihm besser gefällt
Sein Punkt ist doch, dass hier die Gegebenheiten falsch dargestellt werden. Wenn eine Geschichte in einer bestimmten Zeit (heute) an einem realen Ort (Langeoog) spielt, dann sollten die Gegebenheiten schon den Tatsachen entsprechen.
Kommissar Thiel geht ja auch nicht in eine Telefonzelle, um mit der Rechtsmedizin zu sprechen und das Team von Kommissar Voss kommt auch nicht im Barockengel zum Einsatz.
Sein Punkt ist doch, dass hier die Gegebenheiten falsch dargestellt werden. Wenn eine Geschichte in einer bestimmten Zeit (heute) an einem realen Ort (Langeoog) spielt, dann sollten die Gegebenheiten schon den Tatsachen entsprechen.
Hab ich durchaus berücksichtigt. Du stehst auch auf "Realismus".
Hab ich durchaus berücksichtigt. Du stehst auch auf "Realismus".
Klar, das ist der Grund, warum ich mich in einem Forum mit Schwerpunkt auf sprechenden Elefanten und kleinen Hexen angemeldet habe
Es ist doch wie bei "Benjamin in der Steinzeit", wo bemängelt wurde, dass gesagt wurde die Steinzeitmenschen hätten Jagd auf Dinosaurier gemacht. Es ist einfach falsch.
Wenn dem Autoren das Setting mit Pferdewagen und Stahlrossen ohne Gangschaltung für die Stimmung der Geschichte wichtig ist, kann er sie ja zu einer Zeit spielen lassen als das noch so war, es aber auch deutlich machen. Oder (aber das ist wohl gegen die Prämisse der Reihe) er nutzt eine fiktiven Insel, die seinen Vorstellungen entspricht.
Ich bin z.B. auch gern zu Gast in Midsummer County oder auf Saint Marie.
Doch gerade deine Antipathie zu Kutschen & Pferdekarren lässt den Wunsch in mir noch stärker keimen, diese Hörspiele endlich hören zu können.
Tatsächlich pflege ich gar keine Antipathie gegen Kutschen & Pferdekarren. Ganz im Gegenteil: ich finde es schön, dass Gäste die Möglichkeit haben eine Inselrundfahrt mit der Kutsche zu machen.
Sie dient hier aber eben nicht mehr zum Warentransport.
Zitat von Boris-Baby:
Ich bezweifel, dass es Skippy88 darum geht, was ihm besser gefällt
Sein Punkt ist doch, dass hier die Gegebenheiten falsch dargestellt werden. Wenn eine Geschichte in einer bestimmten Zeit (heute) an einem realen Ort (Langeoog) spielt, dann sollten die Gegebenheiten schon den Tatsachen entsprechen.
Kommissar Thiel geht ja auch nicht in eine Telefonzelle, um mit der Rechtsmedizin zu sprechen und das Team von Kommissar Voss kommt auch nicht im Barockengel zum Einsatz.
Genau das ist der Punkt. Wenn "Langeoog" drauf steht, möchte ich auch, dass "Langeoog" drin ist. Und das dann auch ein wenig authentisch und zeitgemäß. Es muss nicht in dokumentationsartigen Beschreibungen ausarten, aber einfach ein paar Sehenswürdigkeiten und Lokations zu erwähnen und sich den Rest aus den Fingern zu saugen, finde ich auch nicht ideal. Langeoog-Kenner sind dann schnell enttäuscht, weil es mit Langeoog einfach zu wenig zu tun hat. Alle anderen erhalten ein vollkommen falsches Bild. Spätestens beim 1. Sommerurlaub kommt dann die Ernüchterung: statt menschenleerer Inselidyllle ein rappelvoller Ortskern in dem man zur Hauptessenszeit durchaus mal länger auf einen freien Tisch im Restaurant warten muss. Manch einer ist vielleicht aber auch froh, dass Langeoog dann doch etwas mehr zu bieten hat als Kultur und einsame Strände
Beide Storys hätte auch bei zeitgemäßeren Darstellung funktioniert. Um die ruhigen Seiten der Insel zu präsentieren, hätte man ggf. die Wintermonate als Zeitpunkt wählen können. Da sind wir Insulaner teilweise wirklich fast unter uns.
Wie gesagt: Ein kleine Portion Klischee finde ich okay, aber hier wurde schon echt viel Seemannsgarn gesponnen.
Auch allgemein finde ich die Darstellung nicht immer ganz schlüssig. Auf der einen Seite erhält man das Gefühl auf Langeoog sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, auf der anderen Seiten sollen sich hier mehrere Buchhandlungen rentieren.
Aber wer weiß. Vielleicht wollte der Autor damit auch implizieren, dass Insulaner ihre Freizeit hauptsächlich mit Lesen und Teetrinken verbringen.
Ich habe mir gestern Todesfalle Fehmarn angehört und fand sie ehrlich gesagt jetzt nicht sooo toll und zweitweise auch eher ein wenig anstrengend.
Ich habe gerne mal ein wenig Action und Grusel, aber für einen Krimi driftet es mir zu sehr in Richtung Psycho-Horror-Thriller ab. Zu Anfang fand ich es von der Atmosphäre her eigentlich ganz gut, aber irgendwann ging mir die ständig heulende, schluchzende, stöhnende Hauptprotagonistin tierisch auf den Zeiger. Insbesondere nachdem die 5-minütige Flucht-Szene (gefühlt) fast nur aus Gestöhne bestand, war ich kurzeitig geneigt, dass Hörspiel abzubrechen.
Auch sonst konnte mich das Hörspiel inhaltlich nicht wirklich überzeugen. Mir waren das zu viele Wendungen, wodurch das ganze zum Schluss doch sehr konstruiert und unglaubwürdig wirkte. Das überraschende Ende konnte da dann leider auch nicht viel retten.
Die Sprechleistung fand ich durchweg gut. Selbst Hannah kam wirklich authentisch rüber. Man spürt ihre Angst und Verzweiflung. Nur wie bereits erwähnt: Sie zerrte ein wenig zu sehr an meinen Nerven.
Folge 19 - Der Schatz von Rügen:
Richtig tolle Folge! Die Folge steht und fällt mit den Charakteren und die sind hier ja mal übel sympathisch. Und ich liebe den Berliner Dialekt. Peter Flechtner so sympathisch wie noch nie. (Obwohl er immer toll ist) Der Fall selbst war durchaus interessant und bietet Potenzial für weitere Folgen. Da freue ich mich sehr drauf. Rundum gelungenes Hörerlebnis, welchem ich gerne noch wesentlich länger gelauscht hätte.
Folge 20 - Der Comic-Killer von Hiddensee:
Ich finde sie sehr gelungen. Hier wird auf zwei Ebenen ermittelt. Eine offizielle und eine auf einem Nebenschauplatz. Die beiden Polizisten Carola und Matthias empfand ich als gelungene Charaktere und ich freue mich, dass Carola sich noch etwas als Charakter entfalten konnte. In der letzten Folge war sie ja eher eine Nebenfigur. Generell mochte ich die Stimmung der Folge und die Dramatik dahinter. Auch die Todesszenen waren gut geschrieben und erinnerten, in ihrer Art, an alte Filme. Klassisch, aber unheimlich. Abschließend ist es trotzdem eine sehr unterhaltsame Folge, auch wenn mir andere Folgen aus der Feder von Frank Hammerschmidt noch einen Ticken besser gefallen haben. Es bleibt aber: Prädikat Hörenswert.
Zu Folge 21 - Die Medusa von Bornholm und die am Freitag erscheinende Folge 22 "Schreckensnacht auf Oland" kann ich nichts sagen, da ich sie ja geschrieben habe. Und ich mag alle meine Geschichten.
So weit kann ich mich jetzt gar nicht zurück erinnern, aber ich höre in der Regel alle Insel-Krimis.
Den letzten, Band 22, aus deiner Feder MewMew, habe ich gerade beendet. Hat mir sehr gut gefallen. Einer deiner Protagonisten schläft mit Kopfhörern, um Hörspiele zu hören.
Das fand ich gut. War es der Freund von Isa? Jedenfalls ein spannendes Familiengeheimnis.
Band 21 habe ich auch gehört, ist schon ne Weile her. Kann mich nicht mehr ganz so gut dran erinnern. Er war auch hörenswert, aber nicht so stark wie die aktuelle Folge.
@Serienfan Ja, ich meine, es war der Verlobte von Isa. Philipp hört gern Hörspiele. Soll es ja in Wirklichkeit geben.
Erstaunlicher Zufall zu 'Schreckensnacht auf Oland': Heute sah ich im NDR eine Reportage und die Hallig Oland aus der Geschichte spielte eine kurze Rolle. Man sah auch einen Moment den Friedhof der Hallig und ein Grabstein gehörte einem Herren mit Familiennamen 'Petersen'. Da traf Fiktion und Realität unbeabsichtigt aufeinander und scheinbar wohnt eine Familie mit dem Nachnamen wirklich dort. Ich war durchaus baff. 😅 Ich hoffe es ist ihnen besser ergangen.
Erstaunlicher Zufall zu 'Schreckensnacht auf Oland': Heute sah ich im NDR eine Reportage und die Hallig Oland aus der Geschichte spielte eine kurze Rolle. Man sah auch einen Moment den Friedhof der Hallig und ein Grabstein gehörte einem Herren mit Familiennamen 'Petersen'. Da traf Fiktion und Realität unbeabsichtigt aufeinander und scheinbar wohnt eine Familie mit dem Nachnamen wirklich dort. Ich war durchaus baff. 😅 Ich hoffe es ist ihnen besser ergangen.
Ich bin jetzt mit den Inselkrimis erstmal soweit durch. Im Groben und Ganzen gefällt mir dir Reihe wirklich gut. Auf alle werde ich jetzt nicht im Detail eingehen. Teilweise ist es auch schon etwas länger her, dass ich die Folgen gehört habe.
Einige sind mir aber besonders positiv oder negativ im Gedächtnis geblieben.
Die Fälle mit Brekewoldt (mit „dt“
) finde ich allesamt recht solide. Tatsächlich kann ich aber gerade gar nicht sagen, welche mir besonders gut bzw. weniger gut gefallen haben. Müsste ich wohl nochmal hören.
Pellworms kleine Leiche:
Thematisch wirklich recht düster und mal was anderes. Auch wenn die Folge ab einem bestimmten Zeitpunkt recht vorhersehbar ist, hat sie mir doch gut gefallen.
Der Schatz von Rügen:
Den Fall an sich finde ich jetzt nicht so spektakulär. Zum Teil auch vorhersehbar, aber am Ende gibt es dann doch noch eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Auch der Charakter Till Amussen hat mir sehr gefallen. Schön, auch mal einen anderen Dialekt zu hören.
Der Comickiller von Hiddensee:
Kann v.a. mit seinem Gruselfaktor punkten.
Eisenhut und Sylter Spitze/Pekunien und Sylter Spitze
Schmunzelfaktor hoch 10.
Die beiden Rentnerinnen sind wirklich knuffig und Katja Brügger ist wirklich die perfekte Besetzung. Unterhaltsame, leichte Krimikost mit einer schönen Portion Humor.
Dass mich die anderen beiden Folgen von Erik Albrodt dann so überhaupt nicht überzeugen konnten, hat mich dann doch etwas überrascht.
Die Sylter Folgen kommen zwar auch nicht ganz ohne Klischees aus, aber auf Amrum übertreibt man es leider maßlos. Mag sein, dass die beiden Dorftrottel…pardon… Insel-Sheriffs mit ihrem Hamburger Slang bei einigen Hörern sehr gut ankommen. Mir gingen Jan und Haukeee bereits nach wenigen Minuten tierisch auf den Keks.
Die Polizeiarbeit ist eine einzige Katastrophe. Insbesondere beim „Dünegrab“ habe ich nur noch mit dem Kopf schütteln können. Da werden einfach mal zwei Leichen ausgebuddelt und tagelang im BEHANDLUNGSZIMMER vom Inselarzt gelagert. Auf Amrum wird scheinbar nicht gestorben, weshalb es bei über 2000 Einwohnern und jährlich ca. 150.000 Gästen keine Leichenkammer gibt. Praktischerweise übernimmt der Doc dann auch gleich die Untersuchung. Weil die Spuren ja eh nicht mehr frisch sind, entscheiden sich unsere Helden dafür, erstmal selbst zu ermitteln und das LKA erst später zu informieren. Wenn sie nur die Morde durchgeben hält man sie wohlmöglich nur für olle Inselsheriffs, die sich den ganzen Tag nur die Eier schaukeln und gleich nach Hilfe rufen, sobald mal ein schweres Verbrechen verübt wird. Wer braucht schon Experten wie Kripo, Spurensicherung und Pathologen.
Herrgott, haben die überhaupt eine Polizeischule von innen gesehen??? Und der Doc macht den Blödsinn auch noch mit. Aber gut, er näht auch später eine Schusswunde und schickt den Patienten anschließend zur Untersuchung ins Krankenhaus. Unsere Inselärzte hätten die Wunde vermutlich mit einem ordentlichen Verband versorgt und den Patienten mit dem Rettungshubschrauber in die nächste Klinik fliegen lassen. Auf Amrum ist scheinbar alles etwas anders. Auf Amrum herrscht auch tagelang ein heftiger Sturm, so dass keine Schiffe fahren können. Hört man nur leider kaum was von.
Dann noch die Inselschlampe…pardon… Inselschönheit Lucy, der scheinbar alle männlichen Bewohner hechelnd und sabbernd hinterherlaufen. „Ich bin davon ausgegangen, dass du schwul bist, weil du meine bisherigen Flirtversuche immer komplett ignoriert hast.“ Puh, die ein oder andere Abfuhr täte der Dame wohl mal ganz gut. Der, scheinbar auch in Sache Liebesbeziehung, vollkommen unerfahrene Jan lässt sich aber natürlich sofort um den Finger wickeln und bekommt von Lucy dann auch direkt ein Kondom in die Hand gedrückt. Lucy hat für das 1. Date auch den perfekten Ort parat: die Grillhütte beim Spielplatz. Alter, wie alt sind die? 14?
Beim „Dünengrab“ wird´s dann noch schlimmer. Ich sag nur: Poppen und Pornos.
Die Fälle an sich finde ich gar nicht mal so verkehrt, aber die überzogenen Charaktere, Klischees und das kindische bis saublöde Verhalten sind mir persönlich einfach ein wenig zu viel des Guten. Ist einfach nicht mein Ding.
Pellworms kleines Geheimnis: Ich bin wirklich nicht empfindlich, aber die Folge finde ich irgendwie zu widerlich. Zudem spart sie ebenfalls nicht mir Klischees und der Fall ist leider sehr vorhersehbar und wenig spektakulär.
@MewMew auf deine Folgen möchte ich natürlich auch kurz eingehen.
Hatte ich dir ja bereits unter „schwarzes Herz“ geschrieben: Die Spiekeroog-Folge hat mir gut gefallen. Ab einem gewissen Punkt lässt sich natürlich erahnen, was der Grund für Mathis plötzliche Wesensänderung ist. Trotzdem bleibt die Folge bis zum Schluss unterhaltsam und spannend. Auch die vielen sympathischen Charaktere sind mir in Erinnerung geblieben. Über ein Wiedersehen, oder eher Wiederhören würde ich mich freuen.
Die Medusa von Bornholm
Der Fall ist durchaus spannend (und blutig). Inselfeeling kommt eher wenig auf, was ich persönlich jetzt aber nicht so tragisch finde. Es ist auch nicht die erste Folge, wo das der Fall ist. Bei vielen Folgen werden mir die Insel teilweise auch schon ein wenig zu idyllisch-menschenleer dargestellt und wenn dann noch 90% der Bewohner (pseudo) nord-bzw. ostfriesisch sprechen…
Etwas schwergetan habe ich mich mit Anna Fuchs, die ich (im Gegensatz zu ihrem Bruder
) bis kurz vor Schluss eher unsympathisch fand. Zum Ende hin kann sie aber noch ein paar Sympathiepunkte sammeln. Gute Folge, auch wenn mir Team und Fall Spiekeroog besser gefallen haben.
Schreckensnacht auf Oland
Endlich mal eine Folge bei der man sagen kann: ruhige, einsame Insel? Absolut realistisch!
Valentina Petersen und ihre Partnerin sind absolut sympathisch. Mein erster Eindruck von Familie Petersen: Wie sind die denn drauf? Und was ist bei denen bitte schiefgelaufen?
Sie scheinen nicht total zerstritten zu sein, aber warum haben sie keinen Kontakt mehr zueinander? Später klärt es sich ja auf und das Verhalten ist dadurch dann auch zum größten Teil nachvollziehbar. Den Anfang finde ich etwas zäh, aber im weiteren Verlauf wird es dann richtig spannend. Da das Familiengeheimnis wirklich erst kurz vor Ende gelüftet wird, kann man die ganze Zeit schön spekulieren und miträtseln. Das Finale: spannend, tragisch und überraschend zugleich.
Spoiler
Dass die Petersen mehr über Franks Verschwinden wissen, dieser vermutlich tot ist und Valentina irgendetwas verdrängt hat, war mir recht schnell klar. Ich hatte aber eher vermutet, dass Valentina für seinen Tod verantwortlich ist (tragischer Unfall o.ä.).
Akustisch kommt das Unwetter hier wesentlich besser rüber, als bei „Vampire auf Amrum“. In dieser Folge sind es eher einige Sprecher, die mich nicht ganz überzeugen konnten. Allen voran: Michaela Schaffrath.
Todesschrei auf Ruden
Hui, jetzt wird es richtig einsam.
Das Setting finde ich aber klasse. Es kommt zu mysteriösen Vorfällen und man ist nur zu zweit auf einer Insel?! Das macht die Sache nochmal um einiges interessanter. Jelena und v.a. Filmfreak Paul sind mir sehr sympathisch und die Dialoge und Sprüche teilweise sehr amüsant. Die Sprecherin von Jelena kann mich allerdings nicht ganz überzeugen. Irgendwie kommt das Ganze stellenweise ein wenig trantütig daher.
Die Folge ich durchweg spannend, dass Finale ist mir persönlich dann aber doch einen Tick zu sehr drüber. Noch nicht einmal wegen
Spoiler
Dem durchgeknallten Serienmörder und den vielen Leichen
Die Sache mit der „Wir rennen die Treppe hoch“ ist noch ganz witzig, weil es so ein Klassiker in Horrofilmen ist. Den Kommentar dazu hast du auch mit Absicht eingebaut, oder?
Aber insgesamt handelt man für mein Empfinden dann doch zu häufig „der Situation nicht angemessen“ und wirkt etwas zu entspannt.
Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann
Spoiler
Wieso hält Jelena den Killer nicht von Anfang an mit der Pistole in Schach???
Zumindest der letzte Mord hätte dadurch vermutlich verhindert werden können, zumal sie da ja auch deutlich in der Überzahl sind. Spätestens hier habe ich den Eindruck bekommen: Die wollen alle unbedingt sterben.
Das Finale hätte ich mir ein wenig anders gewünscht. Trotzdem eine unterhaltsame, spannende und v.a. blutige Folge
Ich freue mich auf jeden Fall über weitere Folgen aus deiner Feder.
@Skippy88 Ich habe dich natürlich nicht vergessen und freue mich, dass du dir meine Hörspiele angehört hast und auch ein paar Gedanken notiert hast.
Zwecks "Bornholm": Ich finde es schade, dass Anna Fuchs als so "negativ" aufgefasst wird, da ich ihren Charakter eigentlich mag. Sie ist halt nicht die "klassische, positive" Titelheldin, sondern hat etwas erlebt, was sie in ihrem Tun beeinflusst hat. Die harte Schale weicht ja zum Ende etwas auf. Aber es ist natürlich völlig ok, wenn du so empfindest.
Zitat:
Die Sache mit der „Wir rennen die Treppe hoch“ ist noch ganz witzig, weil es so ein Klassiker in Horrofilmen ist. Den Kommentar dazu hast du auch mit Absicht eingebaut, oder? Fettes Grinsen
Natürlich ist das Meiste immer absichtlich eingebaut.
Zitat:
Das Finale hätte ich mir ein wenig anders gewünscht. Trotzdem eine unterhaltsame, spannende und v.a. blutige Folge
Die Frage zum Ende ist ja auch immer eine Auslegungssache.
Jelena...
hat zwar die Waffe, aber schießt man trotzdem sofort los? Gerade wenn man in so einer Situation steckt, denkt man wohl nicht immer rational. Ich verstehe den Punkt, aber ja... Andreas war wichtig für die Entwicklung von Jelena. Daher war sein Tod unumgänglich für mich.
Zitat:
Ich freue mich auf jeden Fall über weitere Folgen aus deiner Feder. Happy
So wie ich nun weiß, wird das gar nicht mehr so lange dauern.
@Skippy88 Ich habe dich natürlich nicht vergessen und freue mich, dass du dir meine Hörspiele angehört hast und auch ein paar Gedanken notiert hast.
Zwecks "Bornholm": Ich finde es schade, dass Anna Fuchs als so "negativ" aufgefasst wird, da ich ihren Charakter eigentlich mag. Sie ist halt nicht die "klassische, positive" Titelheldin, sondern hat etwas erlebt, was sie in ihrem Tun beeinflusst hat. Die harte Schale weicht ja zum Ende etwas auf. Aber es ist natürlich völlig ok, wenn du so empfindest.
Klar. Ich kann verstehen, dass sie von ihrem Bruder enttäuscht ist und es für sie auch schwierige Zeiten waren. Mir tat nur irgendwann der Bruder leid. Er gibt sich ja nun wirklich viel Mühe, seinen "Fehler" wieder gutzumachen. Und dass ihn seinen Schwestern nicht einmal im Gefängnis besucht hat, war für ihn sicherlich auch nicht schön.
Zum Ende hin wurde sie mir ja auch sympathischer. Gibt es da demnächst eigentlich eine Fortsetzung? Das mit dem Überfall muss ja eigentlich noch aufgeklärt werden.
Die Frage zum Ende ist ja auch immer eine Auslegungssache.
Jelena...
hat zwar die Waffe, aber schießt man trotzdem sofort los? Gerade wenn man in so einer Situation steckt, denkt man wohl nicht immer rational. Ich verstehe den Punkt, aber ja... Andreas war wichtig für die Entwicklung von Jelena. Daher war sein Tod unumgänglich für mich.
Spoiler
Drauflosschießen vielleicht nicht, aber zumindest in Schach halten.
Im Hörspiel kommt es halt ein wenig so rüber, als würde Jelena die Waffe überhaupt erst zücken (und dann aber auch ohne Vorwarnung direkt schießen), als Andreas das Messer in der Brust steckt. Für mich war es halt nicht nachvollziehbar, dass Jelena die Waffe findet und einsteckt, sie dann aber viel zu spät zur Verteidigung nutzt.
Zitat:
Ich freue mich auf jeden Fall über weitere Folgen aus deiner Feder. Happy
Zitat von MewMew:
So wie ich nun weiß, wird das gar nicht mehr so lange dauern.
Auch ich höre die Reihe hin und wieder, leider noch viel zu selten. Ich hänge immer noch bei HolySoft fest und da gehen bald auch noch neue Serien los, zumindestens wenn die "Betriebsferien" vorbei sind.
Von MewMew hatte ich leider noch keine Folgen hören können, da ich chronologisch höre und du ja erst in den 10er-Folgen eingestiegen bist. Bis jetzt hatte ich das Vergnügen mit Markus Topf (der irgendwie nie alleine schreibt
), Marc Freund und Erik Albodt.
Die beiden Fälle von Topf haben mir soweit gut gefallen, die zweite sogar noch ein Tacken besser.
Folge 3 habe ich abgebrochen, nicht weil sie schlecht gesprochen oder geschrieben war, doch für den Moment konnte sie mich nicht packen. Hoffentlich gilt das nicht für alle Erik Albodt-Folgen.
Wahnsinnig gut hat mir Folge 4 von - wie sollte es auch anders sein - Marc Freund gefallen. Der Plot war hervorragend und absolut unvorhersehbar und konnte mich packen. Das Ende war dann nochmal ein echter Knaller. Schade, dass er bei den Insel-Krimis (bislang) recht wenig beigesteurt hat, aber er schreibt ja eh so viel, dass ich schon verstehen kann, dass er hier nicht auch noch 10 Folgen beisteuern kann. Schade, dass er bei Maritim gerade so dümpelt. Bei van Dusen kann er mich ja regelmäßig packen und zwei 10/10 am Stück bescheren. A propos:
Auch ich höre die Reihe hin und wieder, leider noch viel zu selten. Ich hänge immer noch bei HolySoft fest und da gehen bald auch noch neue Serien los, zumindestens wenn die "Betriebsferien" vorbei sind.
Betriebsferien...
Zitat von Die3FragezeichenFan:
Schade, dass er bei den Insel-Krimis (bislang) recht wenig beigesteurt hat, aber er schreibt ja eh so viel, dass ich schon verstehen kann, dass er hier nicht auch noch 10 Folgen beisteuern kann.
Marc Freund hört man auch überall im Hörspielbereich, das ist schon krass.
Und zu Marc Freund: Ja, wobei wie gesagt im Zirkel schreibt er wenig, da bin ich auch sehr froh drum, seine letzten Geschichten waren ebenfalls recht lahm. Wobei Silke Walter auch bei W&H eine mittelschwere Katastrophe ist, da hatte ich lieber Jonas Maas. Marc Freund schreibt ja auch 100 Folgen van Dusen, da fragt man sich, wo der Mann die Zeit hernimmt.
Schade, dass er bei den Insel-Krimis (bislang) recht wenig beigesteurt hat, aber er schreibt ja eh so viel, dass ich schon verstehen kann, dass er hier nicht auch noch 10 Folgen beisteuern kann.
Ich bin ehrlich gesagt ganz froh drum.
Nachdem ich mit den Insel-Krimis erstmal durch war, habe ich mit der Küste weitergemacht. Ich fand die Freund-Folgen eher durchwachsen und sie sind mir auch wenig im Gedächtnis geblieben. Am ehesten noch "Tödlicher Frost"... vermutlich weil´s es irgendwie ein wenig an die 3 Senioren erinnert hat.
Insgesamt werde ich mit Freund, zumindest bei den Küsten/Insel-Krimis, nicht so richtig warm.
Heute die 5 gehört. Hat mir soweit gut gefallen, vor allem der Humor ist hier positiv zu bewerten. Ansonsten hat mich der Fall jetzt weder besonders berührt, noch bewegt.
Ostereier-Level: 10/10
Kein Insulaner mietet sich mehr Pferdekarren um seine Ware zu transportieren. 
Mit Kutschen werden eigentlich fast nur noch Touristen im Rahmen einer Inselrundfahrt chauffiert. Der Gütertransport erfolgt schon seit Jahrzehnten überwiegend durch E-Karren mit teils ziemlich großen Cargo-Anhängern. Auch müssen die Menschen die 2,5 km vom Anleger ins Dorf nicht zu Fuß gehen, eine Kutsche mieten, oder sich auf ein Fahrrad ohne Gangschaltung (vermietet hier kein einziger Fahrradverleiher mehr) schwingen, sondern können die seit über 100 Jahre existierende Inselbahn nutzen. Bei der Anzahl der Buchhandlungen wurde seltsamerweise übertrieben. 
Tatsächlich gibt es davon nur eine. 
Sie dient hier aber eben nicht mehr zum Warentransport. 
Aber wer weiß. Vielleicht wollte der Autor damit auch implizieren, dass Insulaner ihre Freizeit hauptsächlich mit Lesen und Teetrinken verbringen. 
Das fand ich gut. War es der Freund von Isa? Jedenfalls ein spannendes Familiengeheimnis.
