|
190 - und die Kammer der Rätsel
|
|
|
Mangobanane
Juniordetektiv
   
Dabei seit: 15.02.2017
Beiträge: 7.980
Spiel-Beiträge: 99
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Fünf Freunde
 |
|
Vorwort: Der 180er-Block ist überstanden. Zwar gab es wie gewohnt einige sehr starke Folgen, bei denen sich ein zweites oder - im Fall von „Signale aus dem Jenseits“ - auch mehrmaliges Hören durchaus lohnt, insgesamt waren es aber im Vergleich zu früheren Zehnerblöcken schlicht zu wenige Folgen, auf die das zutrifft. Und leider lässt gut die Hälfte der bisher erschienenen Buchvorlagen der 190er auch keine Hoffnung auf eine gewaltige Steigerung aufkommen.
„Die Kammer der Rätsel“ basiert auf der Buchvorlage von Ben Nevis und dieses Werk hat mir in schriftlicher Form durchaus zugesagt. Dennoch habe ich im Voraus nicht die Hand dafür ins Feuer gelegt, dass mich das Hörspiel ebenfalls positiv stimmen wird, denn ich empfand das Buch als audiovisuell schlecht umsetzbar...
Inhalt: Rätsel lösen - Das machen die drei ??? ja schon seit langer Zeit mit großem Erfolg. Daher scheint der Auftrag, sich unter Zeitdruck durch Escape Rooms zu rätseln, wie geschaffen für die Detektive. Doch hinter diesem vermeintlich harmlosen Fall steckt weitaus mehr, als Justus, Peter und Bob zunächst ahnen können...
Meinung: Pünktlich zum Dezemberanfang liegt eine neue Drei ???-Folge bereit. Eine Folge mit viel Licht, aber genauso einigem Schatten.
Zunächst einmal ist die Idee klasse aus meiner Sicht. Escape Rooms sind ja mittlerweile auch in Deutschland nichts Unbekanntes mehr und für Detektive ein sehr passendes Einsatzgebiet.
Aber eine „echte“ Story drumherum ist dennoch Pflicht. Wer befürchtet, dass es eine Art Remake von „Vampir im Internet“ mit einer gar nicht so unähnlichen Ausgangslage geworden ist, den kann ich beruhigen.
Das Problem liegt viel mehr im Aufbau. Das Buch wurde einerseits gut gestrafft, denn dort handelt es sich um sieben Räume, während es im Hörspiel fünf sind. Wer sich beim Buch geärgert hat, dass ganze Rätsel oder gar Räume nur kurz zusammengefasst werden, für den bietet das Hörspiel auf jeden Fall weniger Anlass dafür. Doch bis es zur Rätseljagd kommt, vergeht einige Zeit. Im Buch weniger, im Hörspiel dafür umso mehr. Warum man den ganzen Sicherheitshinweise-Dialog ins Hörspiel übertragen hat und sich dafür bei Raum 2 auf eine Zusammenfassung des Erzählers beschränkt wurde, weiß wohl nur Minninger selbst. Dafür wird die Auflösung des Falles geradezu in neuer Rekordzeit ermittelt, das passt nicht zusammen. Der Aufbau erinnert stark an den von „Die Rache des Untoten“ und auch hier kann ich dafür aufgrund des Plots nur wenige Punkte abziehen. Zudem erschließt sich bspw. der Sinn eines Erzählertextes - Stichwort Themenraum - nur im Buch, das wurde nicht berücksichtigt.
Es dauert so leider eine ganze Weile, bis das Hörspiel an Fahrt aufnimmt, denn viel zu lange passiert eigentlich nichts. Es wird versäumt, innerhalb der Rätsel geschickt gelegte Hinweise bzgl. des wirklichen Falles zu streuen oder mehr Spannung aufkommen zu lassen.
Offenbar wollte Minninger eine perfekte Mischung aus Rätsel und echtem Fall bieten, aber leider stimmt das Mischverhältnis in der ersten Hälfte überhaupt nicht. Fairerweise muss gesagt werden, dass es dennoch nicht langweilig wird und sich das Hörspielvergnügen mit jeder Minute steigert. Man kann sich sogar selbst ein wenig an ein paar Rätseln versuchen. Die Auflösung ist schlüssig und nicht zu kompliziert.
Was die Effekte angeht, haben Minninger und Körting ihre Hausaufgaben zumindest besser gemacht, als ich gedacht hätte. Kopfkino gibt es jetzt vielleicht nicht so direkt, aber mehr als im unsichtbaren Passagier allemal.
Zudem ist der Humor grandios. Was bei der Vorfolge nicht aus dem Buch gerettet wurde, findet sich hier am laufenden Band und ist zum Großteil köstlich, der Abschlusslacher dagegen wird ziemlich übertrieben.
Die Sprecherleistungen sind dagegen schwer zu beurteilen. Die erste Szene ist nicht nur zu lang, sondern bietet auch zu viel Overacting. Danach wird es besser. Anna Carlsson, die Stimme von Tess aus der Kinder-Wissenshörspielserie „Was ist Was“ - übrigens die Lebensgefährtin von Andreas Fröhlich - gibt ihr Drei ???-Debüt. Ich habe der Serie dieses Jahr den Rücken zugekehrt, da der neue Autor die Dialoge dort auf Kleinkind-Niveau gesetzt hat und Carlsson Overacting ohne Grenzen betreiben darf. Man merkt ihr an, dass es ihr schwerfällt, aus eben dieser Rolle herauszukommen, denn sie tut in der Sprechrolle der Sandy genau das, was sie soll: Nerven. Sicher nicht jedermanns Sache...
Rainer Brandt und Michael Lott geben eine solide Leistung ab und sind stimmlich passend besetzt. Weniger schön ist, dass man Hansi Jochmann (zuletzt im silbernen Amulett dabei) für die kurze Textpassage eines Roboters verheizt. Axel Milberg hat sich mittlerweile sehr gut eingelebt und Oliver, Jens und Andreas sind viel positiver Spielfreude dabei, sieht man mal von der ersten Szene ab.
Die Musik ist interessanterweise zu einem Großteil aus vergangenen Folgen entnommen. Bei TKKG ist man da auch momentan auf den Geschmack gekommen. Katastrophal unpassende Einsätze gibt es nicht.
Fazit: Die Prioritäten, was in welcher Länge ins Hörspiel gehört, sind etwas unglücklich gewählt. Glücklicherweise steigert sich die Folge in der zweiten Hälfte deutlich, was auch an den Effekten liegt. Insgesamt bin ich dadurch bereit, auf 7 Punkte zu gehen, die allerdings mit etwas Gewalt aufgrund von Sympathie für den Plot erzeugt werden.
Vorschau: Aus „Verbrechen im Nichts“ (191) von Kari Erlhoff ist leider nicht allzu viel herauszuholen. Mit stimmiger Atmosphäre könnte das Hörspiel zwar durchaus solide werden, aber der Fall enttäuscht. Deshalb setze ich die Erwartungen nicht allzu hoch. Allerdings - wenn man weiter vorausblickt, erwartet den Hörer in Folge 192 „Im Bann des Drachen“, exakt 100 Folgen nach „Todesflug“, etwas deutlich Schlimmeres auf ähnlich hohem Niveau wie Folge 92 es seinerzeit war.
__________________ „Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt
|
|
|
01.12.2017 16:52
|
|
|
|
Basti
Administrator
   
Dabei seit: 29.07.2010
Beiträge: 23.732
Spiel-Beiträge: 2218
Herkunft: Duisburg
1. Experte: Benjamin Blümchen
2. Experte: Bibi Blocksberg
3. Experte: Bibi und Tina
Ostereier-Level: 10/10
Gefundene Ostereier: 400/400
 |
|
Also ich habe mich sehr auf diese Folge gefreut. Ich mag es, wenn Rätsel vorkommen, wenn man vielleicht auch mal ein wenig mit knobeln darf... Finde ich tausendmal besser und interessanter als irgendwelche Monster.
Man kann die Folge sehr gut hören, finde ich. Sie hat keine langweiligen oder zu langen Szenen. Allerdings finde ich, dass es zu lange dauert, bis wirklich ein Fall aufkommt. Am Anfang "spielen" sie ja einfach nur das Spiel. Klar denkt man sich schon, dass es nicht einfach nur eine normale Wette sein kann, aber bis die drei das auch mal merken, vergeht ja einige Zeit.
Ich fand aber die Rätsel durchaus ganz cool (wobei ich das Computerspiel mal total dämlich und unplatziert fand 
)
Zitat von Mangobanane: | Warum man den ganzen Sicherheitshinweise-Dialog ins Hörspiel übertragen hat und sich dafür bei Raum 2 auf eine Zusammenfassung des Erzählers beschränkt wurde, weiß wohl nur Minninger selbst. |
Naja, also dass die Einweisung voll drin ist, ist doch super. Nicht jeder weiß doch, welche Regeln es genau in solchen Escape-Rooms gibt. Und ich finde auch nicht, dass die Szene zu lang oder gar überflüssig war.
Dass der 2. Raum übersprungen wurde, fand ich auch blöd, aber es macht schon Sinn, dass man eher da kürzt (da es ja nichts anderes ist, als die anderen Räume vom Prinzip her) als bei den Spielregeln.
Den Fall ansich fand ich am Ende aber auch total konstruiert irgendwie. Das kam für mich irgendwie nicht so "echt" rüber.
Aufgrund dessen und dass es so lange gedauert hat, bis der Fall überhaupt richtig ins Rollen kam, kann ich nicht mehr als 6 Punkte geben.
Aber weniger hat die Folge auch nicht verdient, denn man kann sie durchaus gut hören
|
|
|
03.12.2017 03:14
|
|
|
|
Mangobanane
Juniordetektiv
   
Dabei seit: 15.02.2017
Beiträge: 7.980
Spiel-Beiträge: 99
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Fünf Freunde
 |
|
Zitat von MewMew: |
Zitat: |
Anna Carlsson, die Stimme von Tess aus der Kinder-Wissenshörspielserie „Was ist Was“ - übrigens die Lebensgefährtin von Andreas Fröhlich - gibt ihr Drei ???-Debüt. Ich habe der Serie dieses Jahr den Rücken zugekehrt, da der neue Autor die Dialoge dort auf Kleinkind-Niveau gesetzt hat und Carlsson Overacting ohne Grenzen betreiben darf. Man merkt ihr an, dass es ihr schwerfällt, aus eben dieser Rolle herauszukommen, denn sie tut in der Sprechrolle der Sandy genau das, was sie soll: Nerven. Sicher nicht jedermanns Sache... |
Anna Carlsson ist nicht das erste Mal dabei. Sie hatte einen Auftritt in Folge 100. Und Sandys Rolle wurde hier durch Anna Carlsson aufgewertet.
|
Du hast Recht. Sie hatte sogar eine Rolle in der 98 - Tal des Schreckens. Na ja, ich bin von klein auf ein Was-ist-Was-Fan gewesen und meinte, Carlsson noch nie bei den drei ??? gehört zu haben. Danke jedenfalls.
@Basti Ja schon, mir dauert das Ganze aber zu lang, in den Klassikern hat man solche Sachen auch gut gestrafft gekriegt. Ist ja auch nicht ganz so extrem wie die eine halbe Stunde dauernde Einführung in "Die Rache des Untoten" (179)...
__________________ „Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt
|
|
|
03.12.2017 13:49
|
|
03.12.2017 13:52
|
|
|
|
Mikosch373
dey/denen
   
Dabei seit: 26.07.2013
Beiträge: 24.169
Spiel-Beiträge: 1565
1. Experte: Wendy
2. Experte: Die drei !!!
3. Experte: Bibi und Tina
 |
|
Die drei Fragezeichen - und die Kammer der Rätsel (190)
Der Titel ist klangvoll, das Cover farblich sehr harmonisch und der Klappentext klingt hervorragend. Der Anfang ist interessant, aber an einen Escape-Room habe ich bei dem Klappentext nicht gedacht. Das dämpft meine Freude über die Folge etwas, auch wenn ich das mit dem Rätselschloss in den Bergen wieder toll finde.
Das Rätseln in den Räumen ist eigentlich nett, aber mir fehlt das Ziel und es ist auch einfach nicht das, was ich mir bei sieben Rätselkammern vorgestellt habe. Dass Peter einfach das Funkgerät vergisst, mag ich auch nicht. Das passiert einem erfahrenen Detektiv nicht. Umso besser, dass er dann mit dem Streichholz die Situation rettet.
Danach wird es ziemlich lahm, bis zur noch lahmeren Auflösung. Einzig der Lacher am Ende ist noch irgendwie nett, auch wenn es sehr künstlich ist, aber ansonsten muss ich leider sagen: Eine richtig schlechte Folge, viel verschenktes Potenzial, nervige Nebencharaktere und hoher Trashfaktor.
Fazit: 3 von 10 Punkten
__________________ Ich möchte bitte in Zukunft mit den Pronomen dey/denen angesprochen werden:
Beispielsätze:
Dey hat das Telefon abgehoben.
Ist das deren Hund?
Ich bin denen erst kürzlich begegnet.
Ich verstehe dey so gut.
|
|
|
02.02.2023 19:48
|
|
|
|
|
| |