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Janni ist männlich Janni
Baron




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1. Experte: Elea Eluanda
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Beziehungen im Bibi-Benjamin-Universum

Ein Gedanke, der mich schon lange beschäftigt, aber ich habs bisher nicht geschafft, ihn auszuformulieren:

Bei den Kiddinx-Serien fühle ich mich nicht repräsentiert.

Es gibt viele heterosexuelle Pärchen, auch Jugendliche, aber keine Darstellung eines schwulen oder lesbischen Paares, die mir einfiele.

Natürlich will ich keine Geschlechtsverkehrszenen, aber wenn sich Alex und Tina küssen und umarmen, spricht auch nichts dagegen, dass das zwei Mädchen oder Jungen tun, meiner Meinung nach.

Zum Beispiel spräche für mich nichts dagegen, wenn zum Beispiel Moni, Amanda oder eine 1-Folgen-Figur Freundinnen oder Freunde hätten.

Meiner Meinung nach sollte man Kindern schon früh nahe bringen, dass es viele Arten zu lieben gibt und dass das in Ordnung ist, solange niemandem geschadet wird,

Gut vorgemacht hat es meiner Meinung nach die recht Neue Europa-Serie Schlau wie Vier, Altersfreigabe: 6 Jahre:

Es findet in Folge 15 ein Schulausflug nach Schloss Sanssouci statt. Die Lehrerin erklärt, dass vermutet wird, König Friedrich II hätte sich romantisch zu Männern hingezogen gefühlt. Dann erinnert sich eine der Protagonistinnen, dass sie mit ihrer Schwester auf der Hochzeit der Nachbarn war.

Mir ist es schwer gefallen, darüber zu schreiben.
14.12.2019 09:52
14.12.2019 10:54

Mangobanane ist männlich Mangobanane
Juniordetektiv


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Ich verstehe deine Gedanken, muss aber ehrlich sagen, dass ich das bei Bibi und Benjamin für die Zielgruppe um Einiges zu früh fände, auch weil das ein ernsteres und vor allem tiefgründigeres Thema ist und an den Folgentiteln sieht man schon recht gut, wo das Niveau der Serien mit der Zeit hingegangen ist. Hätten die Serien noch die Qualität aus den 80ern, würde ich das vielleicht etwas anders sehen.
Kinder verlieben sich auf ernstzunehmende Weise erst, wenn die Hörspiele von Kiddinx weit hinter ihnen liegen (Ausnahmen sind natürlich Hörer wie wir, aber für die werden die Hörspiele nicht produziert). Ich kenne kein Kind, das sich mit 6 bereits outen konnte, weil es da schon wusste, dass es nicht hetero ist. Auch müsste man, wenn eine der Hauptfiguren homosexuell werden würde, das jedes Mal wieder erklären und da ist dann auch eine Menge Fingerspitzengefühl gefragt. Dass es nämlich auch plump, provokant und peinlich geht, beweist André Minninger bei den drei ???, wo immer wieder unterschwellig angedeutet wird, dass Peter schwul ist und Jeffrey liebt. Kann man an sich gerne einführen, stört mich absolut nicht, das Privatleben der drei hat in der Serie ja eh sehr wenig Platz, aber dann auch richtig und nicht auf die provozierende Art.

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„Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
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„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt
14.12.2019 10:41

Janni ist männlich Janni
Baron




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1. Experte: Elea Eluanda
2. Experte: Bibi Blocksberg
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Das man sich im Zielgruppenalter nur selten verliebt, stimmt natürlich. Aber bekommt man es von klein auf als Selbstverständlichkeit mit und dann durch alle Entwicklungsphasen hindurch, eben vor allem durch die Medien, kann das ein späteres Outing vielleicht auch erleichtern.
14.12.2019 10:48
14.12.2019 11:28

Boris-Baby ist männlich Boris-Baby
Ökohexe


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1. Experte: Bibi Blocksberg
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Rückblickend könnte ich mir zu Zeiten von Frau Donnelly die Thematisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen gut vorstellen. Den heutige Autoren traue ich aber leider nicht zu das adäquat umzusetzen.

Ich denke auch, dass hier ist weniger mehr ist um die von Janni erwähnte Selbstverständlichkeit herzustellen.
Ein männlicher Charakter könnte zum Beispiel ganz selbstverständlich von seinem Freund/Mann sprechen, ohne dass das dann groß kommentiert wird. Denn in dem Moment, wo es angesprochen wird, wird es ja als etwas Besonderes bzw. im schlechtesten Fall als unnormal herausgestellt. Vor allem, da das Familienbild insgesamt ja sehr konservativ ist.
Soweit ich weiß gibt es in Neustadt bei wiederkehrenden Charakteren nur "klassische Familien" mit Vater, Mutter, Kind keine Scheidungen, Adoptionen, und auch alleinerziehend sind nur die ausgelagerten Falkensteiner.

Anders wäre es natürlich, wenn die Folge bewusst darauf eingehen will vor welchen Herausforderungen sich ein homo- /bisexuellen Charakter sieht, wenn er sich in seiner Umgebung mit Unverständnis, Ablehnung und Anfeindungen konfrontiert ist oder damit rechnen müsste falls er sich outet.
Aber da stimme ich Mangobanane zu, dass dies ein Thema für ältere Kinder/Jugendliche ist als die Benjamin- und Bibi-Zielgruppe. Am ehesten könnte ich es mir noch bei Bibi und Tina vorstellen, da nur hier wirkliche Beziehungen bestehen und nicht nur vorübergehende eine Folge haltende Schwärmereien.
14.12.2019 11:17
14.12.2019 11:22

MewMew ist männlich MewMew
Fischstäbchen mit Vanillesoße!!


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1. Experte: Bibi Blocksberg
2. Experte: Benjamin Blümchen
3. Experte: Die drei ???



Zitat:
Ich verstehe deine Gedanken, muss aber ehrlich sagen, dass ich das bei Bibi und Benjamin für die Zielgruppe um Einiges zu früh fände, auch weil das ein ernsteres und vor allem tiefgründigeres Thema ist und an den Folgentiteln sieht man schon recht gut, wo das Niveau der Serien mit der Zeit hingegangen ist. Hätten die Serien noch die Qualität aus den 80ern, würde ich das vielleicht etwas anders sehen.


Warum wäre eine gleichgeschlechtliche Liebe ein zu tiefgründiges Thema? Ist eine Ehe der Blocksbergs auch ein tiefgründiges Thema? Verkehrte Sichtweise.

Ich kann Janni total verstehen und gerade in der heutigen Gesellschaft wäre es durchaus wichtig, wenn man solche Themen schon bei den Kleinsten als selbstverständlich darstellt. Es geht dabei wirklich nicht um Liebe, Sex oder anderen Kram, sondern einfach die Tatsache, dass es auch diese Form der Beziehungen gibt. Es muss auch keine Folge darum geschrieben werden, denn es ist etwas normales und sollte einfach so integriert werden. Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn die Stellinis bei Benjamin 2 Frauen gewesen wären? Hätte an den Folgeninhalten nichts geändert.

Ich selbst (und auch meine Kollegen) bringen den Kindern schon im Kindergarten (ab 3 Jahren) bei, dass es gleichgeschlechtliche Liebe gibt und dass es völlig normal ist. Die Philosophie ist "Jeder ist perfekt, so wie er ist". Die Kinder verstehen es, können auch Fragen und auch wir haben z.B. Jungs die gerne im Kleid zum Kindergarten kommen und die Eltern das Kind positiv für seine Interessen unterstützen. Auch hatte ich schon ein Kind, welches mit 4 Jahren eindeutig im falschen Körper geboren wurde. Wir haben ihn unterstützt in seinen Wünschen und Gedanken. Klaro sind sich Kinder in dem Alter vieler Dinge noch nicht bewusst, aber auf Grund der Aufgeklärtheit merken viele Kinder schon sehr schnell wo ihr Platz in der Welt ist, auch wenn sie noch keinen "Namen" dafür haben. Zwinker

Um zum Thema zurück zu kommen, ich fände solche Erwähnungen in den Kiddinx-Hörspielen nicht verkehrt, gerade weil sie in vielen Kinderzimmern gehört werden. Und wenn sich dann Eltern beschweren, haben die Eltern etwas im Leben verkehrt gemacht. Man muss nicht alles gut finden, sollte es aber tolerieren, wenn die Menschen einfach glücklich sein möchten. Happy

P.S. Karla Kolumna wäre in meinen Augen eigentlich die perfekte homosexuelle Figur. Das nur am Rande. Zwinker
14.12.2019 13:46

Boris-Baby ist männlich Boris-Baby
Ökohexe


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1. Experte: Bibi Blocksberg
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Ich habe an anderer Stelle schon einmal einen Blogeintrag von Luisa Gerke erwähnt, die sich Gedanken darüber gemacht hat, wie ein Reboot aussehen würde:
Zitat:
Würde man die Hörspielgeschichten komplett neu aufziehen wäre Barbara bestimmt alleinerziehend, vielleicht hätte sie eine Beziehung mit Tante Amanda und in einem Mehr- Generationen-Haushalt mit Hexen jeder Altersklasse leben. Bernhard wäre natürlich nach wie vor der Vater für Bibi, vielleicht hätte er eine neue Freundin, die ebenfalls ein Kind, eventuell adoptierter Transgender, mit in die Beziehung bringen würde. Bei denen würde Bibi dann die Ferien und Wochenenden verbringen. Karla würde E-Roller fahren und vegan leben, meditieren und gegen Impfungen sein.

Der Bürgermeister oder der Polizeichef wären definitiv Frauen, aber von mir aus ebenso unfähig. Oder vielleicht ein Paradebeispiel für die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf: den Spagat zwischen Familie und Karriere perfekt meisternd. Vielleicht würde Moni, Bibis beste Freundin,Türkin sein und Marita zweisprachig aufwachsen, weil ihre Mutter Expat wäre. Florian wäre homosexuell und gerade in der Bootstrappingphase für sein zweites Startup.

Tina wäre im Schüleraustausch auf einer Ranch in Texas und Alex Youtuber. Flauipaui wäre Beauty-Bloggerin und Schubia auf Entzug. Die Folgen wären politisch korrekt und Whatsapp-Nachrichten würden mit Gedankenstimme vorgelesen werden.

Vielleicht würde Bibi ein Musically-Video aufnehmen und dabei ein Zitat von Donald Trump wählen. Frau Müller-Riebensehl würde Flüchtlinge als Interviewpartner in die Politikstunde einladen und das ganze per Instagram Stories teilen.

Gerade durch diese geballte Auflistung wird deutlich wie traditionell das gezeigte Gesellschaftsbild eigentlich ist. (Wobei ich, nur auf die letzten beiden Absätze bezogen, auch ganz zufrieden damit bin, das nicht auf jeden Zug aufgesprungen wird.)

Aber wer vom Stammpersonal käme überhaupt in Frage?

Von den Jugendlichen haben wir, glaub ich, von allen schon gehört, dass sie (zumindest in dem konkreten Fall) am anderen Geschlecht interessiert sind und bei den Erwachsenen wirkt es u.U. zu gewollt, wenn jetzt plötzlich ihre Partner auftauchen.
Zitat von MewMew:
P.S. Karla Kolumna wäre in meinen Augen eigentlich die perfekte homosexuelle Figur. Das nur am Rande. Zwinker

Grundsätzlich bin ich bei dir, aber im Kontext gesehen ist es nicht so einfach.
Karla war verlobt und wurde sitzengelassen (BEN7). Zusammen mit ihrem generellen Auftreten lässt sich da leicht das Klischee-Bild der frustrierten männerhassenden Kampflesbe raus basteln. Außerdem fand sie den Gedanken an eine Ehefrau absurd (BIB29).
(Eine Fantheorie die ich gelesen habe behauptet ja, dass sie nur deshalb so oft im Zoo ist, weil sie heimlich was mit Karl laufen hat Fettes Grinsen )

Mein Favorit ist da Holger, der dann mit dem jungen Mann, der seine kleine Schwester abliefert, um die Häuser zieht. Aber wie er sonst auf die älteren Schwestern reagiert, macht das auch sehr unwahrscheinlich.

Da ist das Neustadtuniversum zu sehr schwarz/weiß und in Schubladen gepackt, als dass hier die Aussage vermittelt wird "ich verliebe mich nicht in Männer oder Frauen sondern in Menschen".
Zitat von MewMew:
Ist eine Ehe der Blocksbergs auch ein tiefgründiges Thema?

Ein treffender Vergleich, denn das ist auch bei Bibi und Benjamin die Art wie ich es mir gut Vorstellen kann. Einfach als Tatsache. Ein Paar das sich mal zofft, sich im Alltag mit den Schrullen des anderen arangiert und sich doch immerwieder zusammenrauft, eben weil sie sich lieben und darum, dass sie beide das selbe Geschlecht haben wird kein weiteres Aufsehen gemacht, weil es nichts Besonderes ist.
Allem was über "das gibt es auch und das ist genauso normal" hinausgeht können die Serien in meinen Augen nicht gerecht werden.
14.12.2019 16:04

Mangobanane ist männlich Mangobanane
Juniordetektiv


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Sorry, ihr könnt mich da gerne als intolerant abstempeln, aber würde man es so extrem umsetzen, wie Luisa Gerke das im Sinn hat, wäre ich definitiv raus. Dass man hier und da in diversen Folgen mal auf derartige Figuren trifft, diese mit Mehrwert einbringt (also nicht einfach nur, damit man das mal gemacht hat, sondern dass man auch in die Tiefe geht bzgl. Beweggründen/Geschichten zur Entwicklung / Vorurteile untersuchen etc.), das kann man sicher immer mal wieder machen. Aber nicht die geballte Ladung, wo wirklich JEDEM (Haupt)-Charakter irgendwas angedichtet wird, nur damit er sich vom alteingesessenen Familienbild abhebt. Das wäre mir eindeutig too much. Dann lieber eine komplett neue Hörspielserie, wo das von Anfang an dazugehört.

Überdies finde ich es auch schwierig, mit Kindern im Alter von 3 bis 4 Jahren gleich (natürlich im altersgerechten Sinne) über Homosexualität zu sprechen. Wenn ein Kind von selbst damit anfängt, dass es zwei Frauen oder zwei Männer hat küssen sehen oder eben solche Geschichten wie die vom falschen Körper passieren, was man schon in dem Alter merkt, dann ja. Ansonsten würde ich damit mindestens bis zur Grundschule warten. Das ist für mich einfach nichts, worüber sich ein Kind schon so früh Gedanken machen muss. Ich glaube, dass viele darüber auch nicht sprechen müssen, weil sie mit der Zeit ganz von selbst verstehen, dass das völlig normal ist. Ich zB habe mir darüber nie groß Gedanken gemacht, ich weiß auch gar nicht mehr, wann ich zum ersten Mal mit dem Thema auf welche Weise auch immer in Berührung gekommen bin. Auf jeden Fall eher spät und dann war ich auch schon reif genug, das nicht sonderbar oder abstoßend zu finden. Genauso wie ich niemanden gebraucht habe, der mir erklärt hat, dass nicht der Klapperstorch mich gebracht hat. Das nimmt man mit der Zeit von selbst irgendwo mit.

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14.12.2019 16:29

MewMew ist männlich MewMew
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Zitat:
Ansonsten würde ich damit mindestens bis zur Grundschule warten. Das ist für mich einfach nichts, worüber sich ein Kind schon so früh Gedanken machen muss. Ich glaube, dass viele darüber auch nicht sprechen müssen, weil sie mit der Zeit ganz von selbst verstehen, dass das völlig normal ist. Ich zB habe mir darüber nie groß Gedanken gemacht, ich weiß auch gar nicht mehr, wann ich zum ersten Mal mit dem Thema auf welche Weise auch immer in Berührung gekommen bin. Auf jeden Fall eher spät und dann war ich auch schon reif genug, das nicht sonderbar oder abstoßend zu finden. Genauso wie ich niemanden gebraucht habe, der mir erklärt hat, dass nicht der Klapperstorch mich gebracht hat. Das nimmt man mit der Zeit von selbst irgendwo mit.


Ich denke, dass niemand es so krass wie in dem Artikel hören möchte, aber warum nicht als Anstoß für eine generelle Überlegung? Mein Beispiel mit Karla war natürlich mit einem Zwinkern gemeint, denn sollten solche Figuren eingeführt werden, müssten es neue Charaktere sein, die vielleicht auch einfach als Haupt-/Nebenrolle in einer Folge vorkommen. In der TV-Serie gab es doch die Folge "Der neue Nachbar". Was hätte in dem Fall dagegen gesprochen, dass es zwei Väter gewesen wären, wovon sich der Eine halt etwas zu sehr als "Helicopter-Elternteil" ausgibt? Hätte die Handlung an sich überhaupt nicht beeinflusst. Zwinker

Und gerade mit Kindern in dem Kindergartenalter kann man darüber sprechen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass die Kinder sich ein Weltbild aufbauen, damit es ihnen in Zukunft einfach leichter fällt. Ich sitze ja nicht mit dem Holzhammer da und prügele den Kindern das Wissen ein, sondern flechte es ein, wenn es in die Situation passt. Ich selbst bin ja das beste Beispiel und erzähle auch, dass ich einen Mann Zuhause habe. Am Anfang für die Kinder etwas befremdlich, aber umso mehr man davon spricht ziehen sie Schlüsse, dass die Lebensweisen von z.B. mir und ihren eigenen Eltern eigentlich nicht anders sind. Wir machen die gleichen Sachen, haben uns lieb, streiten und haben einfach eine Familie. Eben genau das Bild was auch eine Blocksberg Familie ausmacht.

In diesem Sinne würde ich dich @Mangobanane nicht als intolerant abstempeln, sondern tatsächlich einfach als Ergebnis deines "Aufwachsens" (Familie, Umfeld, Freunde) sehen (ohne es tatsächlich böse zu meinen). Pädagogik ist ja auch immer eine Auslegungssache, aber ich kann immer nur jedem ans Herz legen (und damit auch den Hörspielmachern), dass Kinder nicht zu unterschätzen sind. Eine Elfie Donnelly hat es vorgemacht und auch ein Ulli Herzog verstand es, dass Kinder auch mit schwierigen Themen konfrontiert werden können. Das "Weichspül-Konzept" findet sich heute ja überall wieder und es wird nach Möglichkeit den Menschen das Denken abgenommen und sie sind gezwungen gewisse Sachen einfach hinzunehmen. Und Kinder können vieles selbst verstehen, aber lass bitte ein Kind (oder mehrere) in einer Familie aufwachsen die sehr gerne die AFD wählen oder Schwulenhass vorgelebt wird. Im Umkehrschluss die Frage: Wird dieses Kind am Ende selbst darauf kommen, dass es völlig normal ist, wenn Gleichgeschlechtliche sich lieben? Ich vermute eher nicht. Ausnahmen gibt es aber überall.

Ich möchte hier auch nicht auf Nachdruck die Regenbogenflagge schwingen und eine Meinung aufzwingen. Ich finde es aber wichtig, dass man sich über mögliche Konsequenzen im klaren ist und sich einfach damit auseinander setzt, ohne dabei in einen Streit zu geraten. Thumb Up
14.12.2019 19:12

Mangobanane ist männlich Mangobanane
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@MewMew Alles gut, ich verstehe schon was du meinst. Ich denke auch, es hängt damit zusammen, dass solche Dinge früher gar nicht so sehr in Deutschland zum Thema gemacht worden sind, jedenfalls meiner Wahrnehmung nach nicht. Heute gibt es dutzende Diskussionen über die Pros und Contras der Homo-Ehe, über Political Correctness - was darf man verwenden, was ist rassistisch und was könnte evtl. als rassistisch angesehen werden - und das geht bis zur Zensur von als bedenklich eingestuften Hörspielen, die in den 80ern völlig problemlos tausendfach an Kinder verkauft worden sind.
Ja, Deutschland diskutiert sich tot und auf den Hörspielbereich übertragen wird dort ohne Ende weichgespült.
Um auf deine Frage mit der Blocksberg-Ehe zu antworten, ich finde eben nicht, dass das ein tiefgründiges Thema ist. Es könnte durchaus zu einem gemacht werden (wie bspw. in Ansätzen in Benjamin als Busfahrer), aber das ist halt das Familienbild, das die meisten Kinder beim Aufwachsen kennenlernen (ohne jetzt den Anteil an Alleinerziehenden nachgeschaut zu haben), d. h. für die Zielgruppe ist diese Ehe erst mal das einzig Normale, weil sie nichts anderes kennen. Und sie sehen halt auch mal, dass Mama und Papa sich küssen oder hören mit, wie sie sich streiten. Die Gesellschaft ist in meinen Augen (gerade wenn die CDU als Regierungspartei fungiert, AfD will ich gar nicht von anfangen...) schlichtweg noch nicht so weit, dass homosexuelle Eltern überall genauso anerkannt werden wie heterosexuelle Eltern, dass keine Nachfragen oder seltsamen Blicke kommen, sondern dass das einfach ohne Schulterzucken so akzeptiert wird. Ich denke, das wird schon irgendwann so weit kommen, aber eben nicht sofort. Bis zur Anerkennung der Homo-Ehe seitens der Bundesregierung hat es ja auch lange gedauert.

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14.12.2019 22:20
14.12.2019 22:21

Basti ist männlich Basti
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Ein durchaus interessantes Thema. Denn eigentlich ist es echt erstaunlich, dass das im Bibi und Benjamin Universum noch nicht aufgegriffen wurde.

Ich persönlich bräuchte es jetzt nicht. Vor allem, weil Kiddinx das mit Sicherheit zu einem großen Thema machen würde, und ich denke, dass das ja genau der falsche Weg ist. Es ist etwas normales, also sollte man es so auch behandeln und nicht zum Thema machen, oder?

Aber fühlst du dich, Janni, deswegen jetzt benachteiligt, wenn du nicht repräsentiert wirst?
Ich meine, theoretisch werden so viele nicht repräsentiert. Was ist mit anderen Religionen, anderen Hautfarben, Migranten?
Um MewMews Ansatz weiterzuführen: Was hätte dagegen gesprochen, wenn der Nachbar Türke oder Syrer gewesen wäre? Ja, natürlich auch nichts.

Aber im Neustadt-Universum verhält es sich da, wie mit dem Wetter: Wenn es nicht für die Folge immens wichtig ist, wird es nicht eingeführt. Regnen tut es nur, wenn es zur Story gehört. Und genauso wird wahscheinlich ein Homosexuelles Pärchen erst vorkommen, wenn es zur Story gehört.

Ich fänd es auch irgendwie störend, soetwas "zanghaft" da noch mit reinbringen zu wollen.
Ich fand es in der letzten Müllauto-Folge auch total störend, dass ständig von "Müllmänner und Müllfrauen" geredet wurde, nur damit beide Geschlechter gleichmäßig erwähnt werden.
Ist allerdings vielleicht auch wiederum etwas anderes.

Also wenn man es schafft, das nicht zu thematisieren, sondenr in der Folge einfach als gegeben hinzustellen, dann bin ich dabei! Nur kann ich mir das aktuell bei Kiddinx nicht vorstellen. Ihr?
16.12.2019 16:16
16.12.2019 16:17

Janni ist männlich Janni
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@Basti: Da hast du allerdings recht. Ich überlege gerade... Flüchtlinge kamen auch noch nicht vor.

Aber ja, irgendwie bin ich tatsächlich unterbewusst enttäuscht, dass es in über 300 Folgen. (Ich rechne jetzt mal alle Serien zusammen) noch nicht einmal erwähnt wurde.

Edit: @Boris-Baby: Zum Thema, wer in Frage kommt: Wurde bei Moni schon einmal eine Beziehung erwähnt? Und bei den meisten Hexen ist über ihre Orientierung auch nichts bekannt. Prinzipiell könnte man aber auch einen bisexuellen Chara einführen.
26.07.2020 12:30
26.07.2020 12:38

GenerationMartinshof ist weiblich GenerationMartinshof
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1. Experte: Bibi und Tina
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Zitat von Boris-Baby:


Aber wer vom Stammpersonal käme überhaupt in Frage?

Von den Jugendlichen haben wir, glaub ich, von allen schon gehört, dass sie (zumindest in dem konkreten Fall) am anderen Geschlecht interessiert sind und bei den Erwachsenen wirkt es u.U. zu gewollt, wenn jetzt plötzlich ihre Partner auftauchen.
Zitat von MewMew:
P.S. Karla Kolumna wäre in meinen Augen eigentlich die perfekte homosexuelle Figur. Das nur am Rande. Zwinker

Grundsätzlich bin ich bei dir, aber im Kontext gesehen ist es nicht so einfach.
Karla war verlobt und wurde sitzengelassen (BEN7). Zusammen mit ihrem generellen Auftreten lässt sich da leicht das Klischee-Bild der frustrierten männerhassenden Kampflesbe raus basteln. Außerdem fand sie den Gedanken an eine Ehefrau absurd (BIB29).
(Eine Fantheorie die ich gelesen habe behauptet ja, dass sie nur deshalb so oft im Zoo ist, weil sie heimlich was mit Karl laufen hat Fettes Grinsen )

Mein Favorit ist da Holger, der dann mit dem jungen Mann, der seine kleine Schwester abliefert, um die Häuser zieht. Aber wie er sonst auf die älteren Schwestern reagiert, macht das auch sehr unwahrscheinlich.

Da ist das Neustadtuniversum zu sehr schwarz/weiß und in Schubladen gepackt, als dass hier die Aussage vermittelt wird "ich verliebe mich nicht in Männer oder Frauen sondern in Menschen".


Wie wäre es mit Tierarzt Robert Eichhorn? Oder Förster Buchfink? Oder die beiden zusammen? Ich finde, die könnten ein schönes Paar abgeben. Fettes Grinsen

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26.07.2020 22:34

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Zitat von GenerationMartinshof:
Wie wäre es mit Tierarzt Robert Eichhorn? Oder Förster Buchfink? Oder die beiden zusammen? Ich finde, die könnten ein schönes Paar abgeben. Fettes Grinsen


Lustig, dass du das sagst! In meiner Vorstellung sind Eichhorn und Buchfink tatsächlich seit Jahren ein heimliches Paar! Fettes Grinsen
26.07.2020 22:55

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Zitat von Mikosch373:
Zitat von GenerationMartinshof:
Wie wäre es mit Tierarzt Robert Eichhorn? Oder Förster Buchfink? Oder die beiden zusammen? Ich finde, die könnten ein schönes Paar abgeben. Fettes Grinsen


Lustig, dass du das sagst! In meiner Vorstellung sind Eichhorn und Buchfink tatsächlich seit Jahren ein heimliches Paar! Fettes Grinsen


Ha! Ich wusste, ich kann nicht die einzige sein, die sich die beiden zusammen vorstellen kann! Thumbs Up

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Zenzi ist weiblich Zenzi
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Bei uns gibt es im weiteren Familienkreis mehrere Paare die homosexuell sind. Für die Kinder ist es ganz normal. Ich würde es jetzt nicht schlimm finden wenn z.B. Karl zum nächsten Fest im Zoo seinen Partner mitbringt. Aber eben nicht als Story sondern eher so beiläufig erwähnt. „Schau mal Otto, Karl und sein Mann sind auch da! Huhu!“ und weiter im Text. So normal wie es eben auch ist wenn Bibis Eltern irgendwo auftauchen.
Und so normal wie es sich auch im Alltag gehört.
27.07.2020 11:58

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Also zu tiefgründig und zu früh finde ich persönlich das Thema nicht. Was ist denn da schwierig einem Kind zu erklären warum sich zwei Männer/ Frauen küssen. Man muss es ja nicht als Thema an sich nehmen, aber es wäre nichts dabei wenn wie oben schon erwähnt, zum Beispiel Karl einen Mann mal zu einer Feier mitbringt. Kinder würden sich da wohl gar nichts denken, eben wie aus dem oben genannten Grund, dass sie das mit dem Verlieben erst oft beim Späteren Hören richtig mitbekommen und dann vl auch als Anstoß sehen bei ihren Eltern nachzufragen, falls sich das Thema sonst noch nie ergeben hat. Also ich finde es sollte normal sein, seinem Kind das so früh wie möglich zu erklären. Damit es erst gar nicht zu einem "Sensiblen Thema wird" Ist aber auch nur meine bescheidene Meinung. Aber kommt wohl auch darauf an wie man selbst erzogen wurde und aufgewachsen ist. Ich versuche jedenfalls meinen Kindern bei zu bringen, dass man frei wählen kann wen man liebt, dass es egal ist wie man aussieht und woher man kommt. Geht ja auch im Kindergarten schon los mit der Geschlechter Panik mache untereinander. (hab meiner Tochter vor zwei Tagen die Haare ein wenig zu kurz geschnitten und sie bekam mit drei schon Panik dass sie jetzt ein Junge ist... Fand ich fast ein wenig traurig. Aber nach unserem Gespräch hatte ich das Gefühl dass sie schon verstanden hat was ich ihr jetzt erklärt hab. Natürlich wird es nicht das erste und letzte Mal sein, dass wir über sowas reden, das ist mir bewusst. Aber ich hoffe dass es irgendwann auch verinnerlicht wird.) Ich fände es deswegen auch nicht schlecht wenn das Thema ein wenig "normal" behandelt wird. So wie es eben auch bei andere Themen gemacht wird.

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Fehler im Text gefunden? - Ich habe Kinder - reicht das als Erklärung?
Pfeifend Zunge Thumbs Up Sorry




27.07.2020 21:45

Mikosch373 ist divers Mikosch373
Graf


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Auch ich fühle mich in der heteronormativen Welt von Bibi & Co. nicht repräsentiert. Dass Leute wie ich früher von Kiddinx ignoriert wurden, kann ich irgendwo verstehen, weil die Gesellschaft zu dem Zeitpunkt noch wesentlich konservativer war.

Aber ich verstehe nicht, warum man in der heutigen Zeit noch immer ausschließlich auf ein heteronormatives Weltbild in Neustadt und Falkenstein setzt. Das liegt vermutlich nur daran, dass Kiddinx Angst vor voreingenommenen Eltern hat, die ihren Kindern die Hörspiele verbieten könnten.

Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen und alles dafür, das zu ändern. Natürlich ist die Zielgruppe nicht in dem Alter, in dem man sich verliebt, aber darum geht es - wie andere hier schon richtig bemerkt haben - nicht. Es geht darum, dass die Kinder die Diversität unserer Gesellschaft kennenlernen.

Denn wenn die Kinder von klein auf damit konfrontiert werden, wird es zu einer normalen Sache und die neue Generation wird zu Akzeptanz und Respekt für nicht-heteronormative Menschen erzogen. Daneben werden Kinder, die schon wissen, dass sie anders sind, und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man das in dem Alter schon kann, bestärkt.

Genau wie ihr denke ich, dass solche Sachen nicht großartig aufgebauscht, sondern ganz normal und eher am Rande thematisiert werden sollten. Es gibt genügend Figuren, die sich noch nie verliebt haben und asexuell oder homosexuell sein könnten und noch mehr, die bisexuell sein könnten.

Ob man einfließen lässt, dass Robert Eichhorn zu Förster Buchfink ins Forsthaus zieht, Tina das nächste Mal auf einen Jungen eifersüchtig ist, für den Alex schwärmen könnte, oder der Graf endlich erzählt, dass Alex‘ Mutter ihn für eine Frau verlassen hat. Das würde die Kinder nicht verstören.

Und wenn man die Hauptserien heteronormativ halten will, könnte man sich auf die anderen verlagern. Es hätte wunderbar funktioniert, wenn Xenia in den Junghexenkurzgeschichten nicht für Ben und Dennis sondern für Maria und Anna geschwärmt hätte. Um alle Risiken der elterlichen Überfürsorge zu umgehen, könnte man aber auch Unisex-Namen verwenden und auf geschlechtsneutrale Sprache achten.

Genderqueere Figuren einzuführen ist sicherlich schwieriger. Es kommt nicht so einfach zur Sprache und man kann ein und dieselbe Figur auch nicht in der einen Folge als Sarah und in der nächsten als Bruno vorstellen. Aber es finden sich trotzdem Wege.

Abschließend möchte auch ich darauf eingehen, dass es bis auf wenige Ausnahmen nur klassische Familien gibt und Adoption oder Scheidung Fremdwörter für Bibi, Benjamin und Tina sind. Immerhin ist Frau Martin verwitwet und Alex‘ Mutter ist verschwunden, aber es wäre wirklich nichts Schlimmes, zu erwähnen, dass sie die Scheidung eingereicht hat oder dass Maritas Eltern einen Jungen adoptiert haben.

Migranten kommen mit Carlo und den Stellinis zumindest am Rande vor. Aber gerade auf Flüchtlinge könnte man in der heutigen Zeit eingehen und ich kann mir kaum vorstellen, dass Eltern ihren Kindern die Hörspiele wegnehmen, wenn darin eine syrische Familie erwähnt wird.

Mein Fazit ist: Kiddinx sollte seine Ängste überwinden und sich, wie beim technischen Fortschritt, mehr mit der modernen Gesellschaft auseinandersetzen und das in die Welt von Bibi & Co. einfließen lassen. Das käme nicht nur den Kindern, die sich angesprochen fühlen, sondern allen zugute.
05.08.2020 09:56

Janni ist männlich Janni
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Kam nicht bei der Busfahrerfolge von Benjamin ein Scheidungskind vor? Höre die Serie ja nur noch selten.

Und bei Elea haben wir mit Opi Kopi ja sogar eine geschiedene Hauptfigur, dessen Ex-Frau ja sogar eine aktive Nebenrolle hatte.
05.08.2020 10:29
05.08.2020 10:30

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Zitat von Janni:
Kam nicht bei der Busfahrerfolge von Benjamin ein Scheidungskind vor? Höre die Serie ja nur noch selten.


Ich habe die Folgen alle nur ein einziges Mal gehört, es kann also gut sein, dass ich das vergessen oder nicht mitbekommen habe.


Zitat von Janni:
Und bei Elea haben wir mit Opi Kopi ja sogar eine geschiedene Hauptfigur, dessen Ex-Frau ja sogar eine aktive Nebenrolle hatte.


Wäre Elea Eluanda weitergegangen, hätten wir sicher nicht-heteronormative Figuren kennengelernt. Die Serie war ja wesentlich moderner als ihre Verwandten in Neustadt und Falkenstein.
05.08.2020 10:37

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Hatte Eddy in der dritten Staffel bis zu seinem Drogenabsturz nicht was mit dem Typen vom Wanderzirkus? Ach nee, falsche Serie, waren nur dieselben Sprecher Zwinker Aber wenn ich nochmal in die Synchronbesetzung reinschaue, ließe sich bestimmt einiges an Slash-Fiction zusammenbasteln.

Der Hauptgrund wird wohl wirklich die Tatsache sein, dass die Einführung der meisten Figuren in den 80ern lag und seither außer bei der Technik der Status Quo beibehalten wird.
Es gibt durchaus Beispiele in Kinderserien wo es gut funktioniert. Ich habe letztens mit meinem Sohn nochmal Annedroids gesehen und dort gibt es, soweit ich mich erinnere, im Grunde überhaupt keine klassische Familie: Ein alleinerziehender Wittwer mit Tochter, ein afroamerikanisches Scheidungskind, die (lateinamerikanische?) Freundin, die mit drei Brüdern bei der Oma lebt…
Klar wird es auch thematisiert, wenn Anne beispielsweise in einer Folge versucht ihren Vater zu verkuppeln oder Nick sich ungeliebt fühlt, weil sein Dad am Wochenende nicht mit ihm zu einem Wettkampf kann. Aber auf der anderen Seite taucht ein Kumpel von Nick auf, der zwei Väter hat und das ist dann einfach so. Während des Schauens ist es mir nicht mal aufgefallen, dass es so geballt war.
Nur das klappt nicht so ohne weiteres, wenn du ein seit über 40 Jahren etabliertes Stammpersonal hast.

Was wäre denn, wenn wir jetzt gesagt bekämen, dass z.B. Herr Tierlieb und Karl eigentlich schon seit Folge 5 zusammen sind und sich nur nicht getraut haben das öffentlich zu machen, weil die Neustädter so konservativ denken?
Oder wenn es eine Art Soft-Reboot gäbe, bei dem einzelne Figuren ausgetauscht werden. (Bürgermeisterwahl, Tierlieb in Rente, Scheidung der Eltern und neue Partner)
Dann haben wir doch das, was Star Wars (unter K. Kennedy) oder Star Trek DISC (ob nun zu Recht oder nicht) vorgeworfen wird, dass die Charaktere mit Blick auf die political correctness zusammengesucht wurden um zu zeigen wie up-to-date man ist, anstatt sie einfach glaubwürdig zu schreiben und über die Besetzung die Diversität reinzubringen.
Rey ist bei vielen Fans nicht durchgefallen, weil sie eine Frau ist, ist Ripley bei Alien schließlich auch, sondern weil sie eine Mary-Sue ist und das wäre bei einem Gery-Stu nicht anders gewesen. (Ja, liebe Daisy Ridley die Bezeichnung geht zwar auf eine weibliche Figur zurück, aber weil es in der Fiktion halt auch übertrieben fähige männliche Charaktere gibt, gibt eben doch eine männliche Entsprechung.)

Womit wir über eine andere bei Fans unbeliebte Figur (looking at you Stella) wieder den Bogen nach Neustadt schlagen, wo der Zug mMn schon lange abgefahren ist und sich außer bei Nebenfiguren in Einzelepisoden, die sich, wie wir uns ja scheinbar einig sind, zu sehr damit beschäftigen würden, als dass der Eindruck es sei normal vermittelt wird, keine wirkliche Möglichkeit anbietet. Zumindest nicht solange, am Ende alles wieder auf null zurückgesetzt wird. Und selbst wenn es fortlaufende Handlungsstränge im Hintergrund gäbe, ist die Chance es zu übertreiben und damit auf die Nase zu fallen größer als die es angemessen umzusetzen. Am ehesten kann ich mir da noch die Scheidung der Eltern in Bibis Freundeskreis vorstellen.

Ob es nun "Angst" vor wütenden Eltern oder "toxischen Fans", bloße Ignoranz, der Wunsch nach der "heilen Welt der eigenen Kindheit", Bequemlichkeit ist oder wirklich nachvollziehbare kreative Gründe dahinter stecken, werden uns wohl nur Frau Salomon und Herr Gabler selbst sagen können.
05.08.2020 17:05

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