Gut, viele, die jung angefangen haben, waren halt die Kinder oder andersartig Verwandte von bereits etablierten Erwachsenen Sprechern. Da wurde der Nachwuchs dann mit ins Studio genommen und prompt die erste kleine Rolle eingesprochen. Das Ergebnis hat da qualitativ aber auch geschwenkt. Und das wird bis heute noch so gemacht.
Wer als Jüngste*r angefangen hat, weiß ich nicht, aber ich habe in einem Interview neulich von jemandem gehört, der seine erste Rolle eingesprichen hat, bevor er überhaupt lesen konnte. Weiß aber nicht mehr, wer das war.
Als Animes in den 2000ern in Deutschland groß rauskamen, war ein deutlicher Anstieg zu bemerken was "Synchronsprecher als Traumberuf" betrifft. Da stießen dann auch mehrere Neuzugänge zur Synchronbranche dazu, die sich bis heute gehalten haben (Julia Kaufmann, Rieke Werner). Ob das Interesse an dem Beruf abgeflaut ist, kann ich schwer einschätzen.
Aber ich denke nicht, dass wir uns um den Sprechernachwuchs Sorgen machen müssen. Höchstens um die Qualität (was teils aber auch an der Regie und der wenigen Zeit pro Produktion liegt) und um die Individualität der Stimmen. Denn gerade da finde ich merkt man in den letzten Jahren schon, dass die jüngeren Sprecher fast alle relativ austauschbare Stimmen haben. Gut, es kann auch nicht jeder ein Hannes Maurer sein.
Edit: Zum Thema AI im Synchron äußert sich Katrin Fröhlich in diesem Video kurz, ungefähr bei 20:10:
https://youtu.be/2fYZXXwhu4g?si=p77G3-dRUEpnVrcd