Achtung Spoiler!
Also noch eine Folge mit und v. a. über Nick Voss.

Die Sprecherleistung ist leider immer noch sehr ausbaufähig und macht den, in meinen Augen eh schon langweiligen Charakter dementsprechend auch nicht interessanter. Irgendwie scheint er das auch selbst zu wissen, oder zumindest die Produzenten von „Nick und Eva in Love“. „Ja, anfangs waren wir von der Idee mit der Doku-Soap gar nicht begeistert. Privatsphäre und so. Aber: So eine Soap sieht zwar echt aus, aber in Wirklichkeit ist das meiste ja nur gespielt und gestellt und zudem tolle PR für die Band.“ Na gut. Wenn man es nötig hat, seinen Fans etwas vorzuspielen und seine Hochzeit zu einer billigen Inszenierung zu machen! „Doku“ geht zwar auch authentisch und mit weniger Effekthascherei, aber ist natürlich langweilig. Ganz ehrlich: Ich hätte selbst als Gast keinen Bock auf so einen Blödsinn. Wer weiß, was einem die sensationsgeilen Produzenten am Ende andichten. „Komm, mach gute Miene zum bösen Spiel.“ Nein, Kim! Mach es nicht! Schnapp dir deine Freundinnen und seht zu, dass ihr da wegkommt. Tun sie natürlich nicht.

Mittlerweile scheint es auch egal zu sein, ob und v. a. wie viele Menschen von der „Freundschaft“ zwischen den !!! und Nick wissen. Ich erinnere an dieser Stelle an Maries Reaktion, als Franzi das gegenüber Fiona erwähnte.
Leider hat mich der Fall überhaupt nicht gepackt und ich bin sehr bald gedanklich immer wieder abgedriftet.
Das Verbrechen: eher unspektakulär und leider auch recht vorhersehbar. Mein Mitleid hält sich ehrlich gesagt auch in Grenzen. Zunächst einmal finde ich es irgendwie schon ein wenig dreist, die Mädels erst Mitten in der Nacht aus dem Bett zu klingen (obwohl man das Chaos bereits viel früher entdeckt hat) und sie dann auch noch zu bitten, direkt um 6 Uhr morgens bei einem auf der Matte zu stehen, weil ja um 8 Uhr schon das Fernsehteam kommt. Die sollen davon natürlich nichts mitbekommen und die nervige Presse erst recht nicht. Deswegen auch keine Polizei. Hhm, beauftragt er die Mädels etwa primär aus der Not heraus und nicht, weil er von ihren Ermittlungsarbeiten so überzeugt ist? Jedenfalls hält er später für nötig, die Drei nochmal daran zu erinnern, dass sie nicht nur zur Tortenverkostung da sind. „Richtig so, Nick! Das ist bei diesen unzuverlässigen Mädchen auch echt ratsam. Wieviel zahlst du denen eigentlich für ihre Dienste? “
Etwas Mitleid habe ich allenfalls mit Eva:
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass Nick sowieso nicht sonderlich viel an dem Gemälde liegt. Nicht nur, weil Nicks Begeisterung über das Geschenk gespielt wirkt (mag viel an der Qualität des Sprechers liegen), sondern auch wegen seiner Reaktion, als sich sein Bruder über das Interesse für moderne Kunst wundert. „Na, Nick?! Waren bzw. sind wir, was die eigenen Interessen betrifft, etwa nicht ganz ehrlich?“ Als Flirt-Starter mag sowas ja noch okay sein, aber spätestens, wenn die Sache ernst wird, sollte man m. E. seinem Partner reinen Wein einschenken.
Dass weder die ehemalige Backgroundsängerin/Malerin Katja (was ein Glück, dass die Mädels wieder ganz zufällig ein informatives Telefongespräch belauschen können), noch Bobby (gibt es in diesem Fanclub eigentlich nur so schräge Fans

) mit der Sache zu tun haben, war irgendwie von Anfang an klar. Die Freunde von Nick und Eva kommen als Verdächtige ja sowieso nicht in Frage. Die haben immerhin alle genug Kohle.
Es ist natürlich der unliebsame Zwillingsbruder, zu dem Nick anscheinend ein so schlechtes Verhältnis hat, dass er ihn nicht einmal über seine Hochzeit informiert, geschweigen denn ihn zu dieser eingeladen hat. Blöd nur, wenn dieser dann unangemeldet auf der Matte steht (und man gute Miene zum bösen Spiel machen muss?

).
Das Motiv ist auch direkt ersichtlich, da schon am Anfang total plump in die Story eingebaut. Man nimmt sich nicht die Zeit das Büro unauffällig zu durchsuchen, guckt dann aber in ein Pokerspiel, schließt danach nicht einmal die Seite und legt das Notebook dann auch noch an einem anderen Ort ab. Oh Mann…
Naja, am Ende wird ja alles gut und das sündhaft teure Gemälde hängt wieder, perfekt beleuchtet, hoch versichert und alarmgesichert an der Wand. Dann kann die fette Promi-Hochzeit ja steigen. Und weil das Traumpaar schon alles für eine gemeinsame Zukunft hat ( plus Finanzspritze durch „Nick und Eva in Love“?

), möchte man auch keine Geschenke. Tja, und auch das sehe ich etwas zwiegespalten. So eine Bescheidenheit ist natürlich erstmal nicht negativ zu bewerten, aber gerade bei größeren Feierlichkeiten führt das zumindest bei mir immer zu einem Gewissenskonflikt. Entweder fühlt man sich blöd, weil man der Bitte nicht nachkommt, oder man fühlt sich blöd, weil man am Ende zu den wenigen Gästen gehört, die tatsächlich nichts schenken. Wenn man wirklich nichts haben möchte, hat man immer noch die Option, Geld für einen guten Zweck zu sammeln. Haben zwei Stallkolleginnen bei ihren Geburtstagsfeiern so gemacht und ich finde das eine super Idee. Der Gastgeber bekommt keine Geschenke, die Gäste können trotzdem etwas schenken und andere Menschen freuen sich.
Die Nebenstory um Marie finde ich eigentlich ganz okay. Gerade als Einzelkind, das nur noch ihren Vater hat, ist das sicherlich eine schwierige Situation und eine große Umstellung. Etwas schade finde ich, dass man Tessa und Lina noch nicht wirklich kennengelernt hat.
Toll, so lange sollte der Beitrag gar nicht werden.

Vermutlich habe ich mich ein wenig in Rage geschrieben und gehe auch ein wenig zu hart ins Gericht. Aber irgendwie ist mir das alles ein wenig zu viel Fake, zu viel Egoismus, zu viel Eigennutz, zu viel Schickimiki. Gepaart mit einem eher langweiligen Fall und zum Teil wenig überzeugenden Synchronsprechern: Leider nur 2 Punkte.