Benjamin Blümchen 138 – Das neue Müllauto
„Mehr einschlagen!“
„Nein, weniger!“
„Was denn jetzt?“
„Weniger!“
„Mehr!“
Fortsetzungsfolgen gehen ja in der Regel eher in die Hose, bzw. erreichen den Charme des Originals nicht im Ansatz, aber hier bin ich etwas positiver gestimmt, weil der Müllmann nur eine „gute“ Folge war und man einiges von der Thematik damals nicht behandelt hat.
Benjamin ergattert seinen neuen Beruf mal durch Eigenverschulden, weil er einfach alle aus dem Betrieb außer Gefecht setzt

Sehr kreativer Anfang auf jeden Fall.
Natürlich ist der Weg dann zur Müllmann-Vertretung nicht weit und Benjamin hat den Job. Man wählt hier gleich mal andere Ansätze als in der 49, indem Benjamin den großen Müllwagen fahren darf. Neuerdings wird ja gerne betont, dass Benjamin den Elefantenführerschein hat

Frau Saubermann gefällt mir auch, mit ihrer sehr steifen und gleichzeitig auch nervösen Art. „Das neue Müllauto hat noch keinen einzigen Kratzer. Herr Blümchen, passen Sie also gut drauf auf“ – na ja, Benjamin ist ja nicht bei der Kölner Autobahnpolizei, da würde so eine Bitte nix nützen
Den Wissenspart finde ich ganz gut gemacht, ist so ein bisschen wie Museum zum Anfassen, schweift auch nicht zu sehr aus – sehr schön!
Dass man die alten sprechenden Mülleimer (waren die nicht kostenpflichtig?

) aus der 49 nochmal hört, ist echt eine tolle Idee – auch wenn man den Text neu eingesprochen hat, aber ich kann es verstehen. Wäre sonst die erste Folge gewesen, in der Ott und Kluckert gemeinsam als Benjamin aufgetreten wären…
Die Nebenstory des Bürgermeisters bringt ein bisschen Abwechslung mit rein, die aber gut mit der Hauptgeschichte verbunden wird. Die Regie gefällt mir aber nicht nur bei Karla, sondern auch bei Herrn Pichler nicht, seine Art ist zu übertrieben dümmlich.
Benjamin fährt ständig irgendwo gegen

Was ist denn da los?
Dass der Bürgermeister einfach in den Müllwagen steigt… joa, bisschen übertrieben. Aber man reizt es ja zum Glück nicht zu sehr aus.
Dass Pichler das Müllauto klaut und dann von Benjamin und Co. verfolgt wird, ist mal was anderes und durchaus unterhaltsam. Für Benjamin läuft der zweite Anlauf als Müllmann ja wirklich maximal unangenehm

Hätte man auch gerne noch ein wenig ausreizen können.
Mit vier Beifahrern, die alle etwas besser wissen oder Druck ausüben ist der Crash natürlich vorprogrammiert. Benjamin kann einem hier richtig leidtun, ist auch selten.
Das Ende finde ich in Ordnung. Es ist nicht sonderlich kreativ, aber irgendwie muss man ja ein Happy End herbeiführen und es ist allemal besser, als wenn Frau Saubermann plötzlich einen Sinneswandel gehabt hätte. Beeindruckend, dass sie Benjamin nochmal hinters Steuer lässt
Insgesamt für die Neuzeit eine sehr ordentliche Folge, die sogar einigermaßen gut mit der erneut sehr mit Gastsprechern geizenden Sprecherliste auskommt. Da kann man mal wieder ne 7 springen lassen.
7/10
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„Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt