Episodenhafte Folge, die als Ganze besser ist als ihre meisten einzelnen Teile.
Wie der Klappentext spoilert, stellen sich mehrere Hindernisse Benjamin und Otto in den Weg, als diese mit dem kurz zuvor entdeckten, von Karl gebauten Schlitten durch das verschneite Zoo-Winter-Wunderland (wie es in der Folge heißt) fahren wollen.
Die Hindernisse sind letztlich fünf kurze Geschichten, die episodenhaft aneinandergereiht sind, und auch austauschbar wären:
1. Hindernisgeschichte:
Schneeschippen ist angesagt! Da die Zoowege verschneit und somit für die Besucher eine Gefahr darstellen, müssen sie geräumt werden. Nach anfänglichem Schippen kommt Benjamin darauf, durch sein Töröö sie frei zu pusten. - Bewertung der Kurzgeschichte: 5 Punkte (weil atmosphärisch ganz gut, wenn auch als Geschichte recht belanglos).
2. Hindernisgeschichte:
Suche nach den Eisbärbabys: Herr Tierlieb meint, die Eisbärbabys seien entlaufen und Benjamin und Otto sollen suchen helfen. Nach kurzer Zeit stellt sich raus, dass sie im Gehege sind und Herr Tierlieb sie nicht erkannt hat, weil sie durch ihr weißes Fell wie kleine Schneehaufen getarnt sind. - Bewertung der Kurzgeschichte: 2 Punkte (weil Herr Tierlieb hier doch recht unfähig rüberkommt!).
3. Hindernisgeschichte:
Schneeballattacke: Nacheinander wird Herrn Tierlieb, Karl, Otto und Benjamin die Mütze mit Schneebällen vom Kopf geworfen. Nach anfänglicher Ratlosigkeit und falschen Verdächtigungen stellt sich heraus, dass es die Affenkinder sind. Mit Hilfe von deren Schneebällen lösen danach alle Dachlawinen auf den Zoodächern aus, damit keine Gefahr für Besucher besteht, von diesen „verschüttet“ zu werden. - Bewertung der Geschichte: 7 Punkte (weil gerade zu Beginn ganz gut erzählt).
4. Hindernisgeschichte:
Brand in der Zooküche? Nachdem Karla zu Beginn Benjamins geschenkte Kekse alle weggefuttert hat, will sie einen Kuchen als Wiedergutmachung backen, der ihr allerdings anbrennt. Benjamin und Otto denken zunächst an einen Brand und schütten schließlich zwei Eimer Schnee zwecks Löschung der armen Karla durchs Fenster ins Gesicht. - Bewertung der Geschichte: 6 Punkte (weil es einerseits ganz lustig ist, wie Karla erst zum alles wegfutternden Keksmonster mutiert und dann zur Wiedergutmachung sich mit dem Kuchenbacken so schwer tut, andererseits aber Karlas unbeherrschte Futterattacke und ihr Handeln danach, etwa das Verstecken des leeren Tellers und ihre „Flucht“ aus dem Elefantenhaus meines Erachtens irgendwie nicht wirklich zu ihrem Charakter passt).
5. Hindernisgeschichte:
Schlittenentführung?! Als Benjamin und Otto endlich glauben, Schlittenfahren zu können, ist der Schlitten verschwunden. Sie verdächtigen Baron von Zwiebelschreck, brechen auf dessen Grundstück ein, vermuten ihren Schlitten in dessen Schuppen und werden von ihm gestellt. Im Schuppen ist nur die Weihnachtsdeko des Barons (Karl hat den Schlitten stattdessen vorher geholt und fahrfertig gemacht).- Bewertung der Geschichte: 6 Punkte (weil zwar im Ansatz gut, aber zu wenig raus gemacht wird).
Die Rahmenerzählung - die eigentliche Schlittenfahrt - ist außer einem noch kurzen Disput mit dem von dem Glöckchenbimmeln entnervten Baron und dem ebenfalls entnervt reagierenden Benjamin völlig belanglos und storylos und hat dementsprechend auch recht kurze Hörzeit am Schluss der Folge abbekommen. - Bewertung: 5 Punkte.
FAZIT: Die meiner Meinung nach schlechteste Winterfolge, weil sie keine echte Story hat, sondern nur einzelne insgesamt mittelmäßige Episoden aneinanderreiht. Trotzdem kommt irgendwie insgesamt schon sowas wie Winterstimmung auf. Daher statt 5 Punkte doch noch gerade
6 Punkte.
P.S. Karls Schlitten aus dieser Folge hat einen weiteren Auftritt in
Benjamin Blümchens Adventskalender, wo er eine Attraktion auf dem Weihnachtsmarkt wird, als vor ihn die Zoo-Hirsche gespannt werden. Die kurze, knapp sechsminütige Adventskalendergeschichte um Karls Schlittenn (Folge vom 9. Dezember) ist m.E. storytechnisch besser gelungen als hier die ganze Folge.